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050 - Monsterburg Höllenstein

050 - Monsterburg Höllenstein

Titel: 050 - Monsterburg Höllenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die
sich anzogen und abstießen zur gleichen Zeit… Ich war Träger jenes erwähnten
magischen Blutes. Sonja verriet mir, was ich damit bewirken konnte. Ein Tropfen
davon im Körper eines anderen würde jene Teile in der tieferliegenden
Erinnerung, in dem wilden, barbarischen Bewußtsein unserer Herkunft aktivieren
und denjenigen verwandeln. Wir machten Versuche, und es funktionierte.
Menschen, denen wir einen Tropfen meines magischen Blutes in ein Getränk oder
eine Speise mischten, wurden zu Wer-Geschöpfen. Es kamen Bestien hervor, wie du
sie dir nicht vorstellen kannst. Die meisten starben nach ihrem ersten Auftritt .
Im Tod verwandelten sie sich wieder zurück in Menschen. Man fand sie und wußte
nicht, woran sie gestorben waren. Man redete von Schwäche oder Herzversagen.
Was alles nicht stimmte. Sie alle waren gestorben, nachdem sie mit dem
magischen Blut in Berührung gekommen waren, das etwas in ihnen auslöste, was
sich mit Macht in ihre Erinnerung vorarbeitete. Daran gingen sie zugrunde. Ich
war fasziniert, als ich die Möglichkeiten erkannte, die sich mir boten. Ich
verließ Sonja und experimentierte an verschiedenen Orten allein weiter. Dabei
merkte ich, daß ich selbst schwächer und hinfälliger wurde, je mehr ich von
meinem eigenen Blut einsetzen mußte. Nach zwanzig Jahren hatte ich eine Grenze
erreicht, die ich nicht mehr überschreiten durfte. Ich hatte inzwischen Erfolge
erzielt, die ich selbst nie erwartet hatte. Menschen, die mit dem magischen
Blut in Berührung gekommen waren, wurden in Vollmondnächten zu Wermonstern.
Einige verwandelten sich auch schon früher, so daß das Licht des Mondes dafür
nicht mehr maßgebend war. Die wichtigsten und entscheidendsten Erfolge gelangen
mir hier in Deutschland, in der alten Burgruine Höllenstein, die ich erworben
hatte und in der ich wohnte. Ich baute das Anwesen schnell zu einem
Restaurations- und Hotelbetrieb aus, um damit in erster Linie Menschen
anzulocken. Du verstehst sicher den Grund…«
    »Du hast sie ohne daß
sie etwas davon ahnten, mit dem magischen Blut infiziert«, bemerkte Jessica
dumpf.
    »Du bist ein schlaues
Kind«, sagte er spöttisch. Man merkte ihm an, wie er ihre Hilflosigkeit und
Verwirrung genoß. Er selbst war eine Bestie, hatte sich auch so bezeichnet.
Gefühl und Menschlichkeit waren Fremdwörter für ihn geworden. »Ich sammelte auf
diese Weise immer mehr neue Freunde um mich. Als Nebeneffekt kristallisierte
sich eine völlig neue Form des Wermonsters heraus. Viele verwandelten sich
nicht mehr in Menschen zurück. Sie blieben, was sie waren. Tagsüber sind sie
starr und steif wie Wachspuppen. Mit Beginn der Dunkelheit aber tauen sie auf.
Ihr Nachtleben beginnt. Sie sind schon einige Zeit nicht mehr abhängig
vom Vollmondlicht. Allerdings noch immer vom magischen Blut. Von Zeit zu Zeit
müssen sie es bekommen. Es ist für sie wie ein Antriebsmittel, ohne das nichts
läuft. Aber ich selbst konnte und durfte nichts mehr von meinem Blut abgeben. Die
Gefahr, auf der Strecke zu bleiben, war zu groß. So kam ich glücklicherweise
vor Jahren schon auf eine glorreiche Idee. Außer mir gab es schließlich noch
einen weiteren Paine, der den gleichen Ur-Großvater in der Familie hatte. Der
gleiche männliche Stamm war gegeben. Im Blut meines Bruders…«
    »Vater!« hauchte Jessica
Paine, und eine furchtbare Ahnung stieg in ihr auf. Doch sie wollte sie nicht
wahrhaben. Die Worte des schrecklichen William Joe Paine aber hämmerten ihr die
Gewißheit ein.
    »Ich mußte an Alberts
Blut herankommen und ihn als regelmäßigen Spender benutzen… Ich kehrte nach
Amerika zurück. Hier hatte ich meine Leute, die alles für mich handhabten und
den Betrieb an Laufen hielten. Ich mußte Albert eine Falle stellen. Bei einigem
Nachdenken ist es nicht schwer, auf einer einsamen Straße einen Unfall zu
inszenieren, die Personen aus dem Fahrzeug herauszuholen und sie durch andere
zu ersetzen. Damals, Jessica, sind nicht deine Eltern in dem Feuer, das wir
anschließend legten, umgekommen, sondern ein Tippelbruder und eine
Alkoholikerin. Sie merkten beide nichts von ihrem Tod. Wir hatten sie vorher zu
einigen Doppelstöckigen eingeladen. Die Leichen waren zur Unkenntlichkeit
verbrannt, so daß sich nicht mehr feststellen ließ, wer wirklich in den Flammen
umgekommen war. Deine Eltern aber, Janett und Albert Paine, wurden auf meine
Burg gebracht. Sie lebten beide eine Zeitlang hier. Deine Mutter starb an
Kummer. Dein Vater, der mir als Spender des

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