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0501 - Der Biß der Kobra

0501 - Der Biß der Kobra

Titel: 0501 - Der Biß der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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niemand verlangt eine großangelegte Aktion von dir. Ich bringe dich hierher zurück, sobald du es willst. Einverstanden?«
    Zamorra sah an ihr vorbei. »Wie schlimm ist es wirklich?« fragte er. »Seit der Katastrophe mit dem Silbermond hat er sich zwar extrem zurückgezogen. Aber er war ja auch früher schon häufig für längere Zeit unerreichbar, und wir mußten ohne seinen Rat und ohne seine Hilfe auskommen.«
    »Du wirst ihm eine Aufgabe stellen müssen«, sagte Teri. »Ich erwähnte es schon - er wird den Verstand verlieren. Er steht schon knapp davor. Mit einem wahnsinnigen Merlin ist dem Universum aber nicht gedient.«
    »Was stellst du, was stellt ihr euch vor, was ich ihm sagen soll?« fragte Zamorra ratlos.
    »Dein Problem. Sonst könnten wir es ihm ja selbst sagen«, erwiderte Teri. »Was ist nun?«
    »Mädchen, nun drängele doch nicht so!« wehrte er sich. »Laß uns wenigstens mit Nicole reden. Es muß ja schließlich jemand wissen, mit wem ich mich plötzlich von hier entferne. So viel Zeit wird ja wohl noch sein, oder?«
    »Vermutlich«, sagte die Druidin. »Und vielleicht fällt ihr ja auch eine Beschäftigungstherapie für den ollen Weißbart ein. Wo steckt deine Gespielin denn?«
    »Komm mit«, brummte Zamorra. An den Gedanken, jetzt plötzlich nicht mehr für Patricia Saris, sondern für Merlin das Kindermädchen zu spielen, mußte er sich erst gewöhnen.
    ***
    Nicole erhob keine Einwände. »Meinetwegen laß dich von Teri abschleppen, aber nicht vernaschen, weil ich euch dann beide ganz langsam erwürge.« Darüber brauchte sich niemand Sorgen zu machen. Zamorra und Nicole waren einander absolut treu, und auch eine Teri Rheken - bei allem sexuellen Freidenken - dachte nicht einmal daran, sich in diese Beziehung zu drängen. »Eine Idee, wie man Merlins Psyche wieder aufbauen könnte, habe ich aber auch nicht. Vielleicht sollte man ihm vorgaukeln, die DYNASTIE DER EWIGEN plane einen Großangriff mit den Strahlkanonen ihres neuen Sternenschiffs auf Caermardhin, und er müsse Verteidigungsmaßnahmen dagegen einleiten…«
    Teri winkte ab. »Er braucht bloß in den Saal des Wissens zu gehen und Informationen abzurufen, um zu wissen, daß dieses neue Sternenschiff immer noch in der Planungsphase steckt…« Sie merkte erst, daß Nicole sie aufs Glatteis geführt hatte, als Zamorras Gefährtin sagte: »Pardon , Teri, aber mir fällt dazu wirklich nichts Vernünftiges ein. Ich will auch nicht darüber nachdenken. Ich habe hier eine Aufgabe gefunden, die die Namen Patricia und Rhett trägt. Allerdings komme ich auch ein paar Tage ohne meinen Chef aus.« Sie sah Zamorra an. »Ich habe hier alles im Griff. Bleib nur nicht zu lange weg. Und wenn wider Erwarten doch eine größere Aktion daraus werden sollte, gib rechtzeitig Bescheid, daß ich mich darauf einstellen kann.«
    Zamorra nickte. »In Ordnung, dann lasse ich mich jetzt von Teri nach Caermardhin bringen. Das Amulett lasse ich dir hier. In Caermardhin bin ich auch ohne Merlins Stern bestens geschützt, aber du kannst das Ding brauchen, wenn du hier außerhalb der Burgmauern unterwegs bist.«
    Sie winkte ab. »Mach dir um mich keine Sorgen. Ich werde schon mit allen Problemen fertig und schmeiße selbst Don Cristofero raus, wenn der es sich in seinen Knollennasenkopf setzen sollte, hier aufzutauchen und Unruhe zu stiften.« Sie machte aus ihrer Abneigung, die sie gegen den Mann aus der Vergangenheit hegte, keinen Hehl. Zusammen mit seinem gnomenhaften Diener hauste dieser in der nur wenige Kilometer entfernten Ruine von Caer Spook. Beide waren aus der Mitte des 17. Jahrhunderts in die Neuzeit geschleudert worden, aber der spanische Edelmann eckte mit seiner adligen Arroganz überall an und hatte es sich dadurch auch mit Nicole Duval verdorben. Lediglich Lady Patricia schien einen Narren an ihm gefressen zu haben; ihrer Fürsprache war es zu verdanken, daß Cristofero noch in relativer Nähe weilen durfte, nachdem Lord Saris ihn aus Llewellyn-Castle hinaus expediert hatte. Wer läßt es sich schon gern gefallen, daß ein tolpatschiger Zauberer die in vielen Jahren mühevoll und teuer angelegte Whisky-Sammlung bis auf den letzten Tropfen in klebrigen Honig verwandelt?
    Zamorra schnipste mit den Fingern. »Das wäre doch etwas - Merlin auf Don Cristofero anzusetzen! Wenn wir ihn vor das Problem stellen, den Grande und den Gnom wieder in ihre eigene Zeit zurückzuversetzen…«
    »Bloß nicht!« warnte Teri. »Wenn du ihm in seinem augenblicklichen

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