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0501 - Die Mord-Clique

0501 - Die Mord-Clique

Titel: 0501 - Die Mord-Clique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte nur wissen, ob ich mich auf dich verlassen kann.«
    »Immer.«
    »Du bist also zu Hause?«
    »Ja.«
    »Dann werde ich wieder mit dir telefonieren, sollte der Unbekannte noch einmal anrufen.«
    »Tu das.«
    Wir hängten beide ein, und ich zog ein nachdenkliches Gesicht.
    Was Jane mir da mitgeteilt hatte, konnte natürlich völlig harmlos sein, aber auch der Beginn eines neuen Falles.
    Es stimmte. Sarah Goldwyn, die Horror-Oma, war eine verläßliche Person. Wenn sie erklärte, daß sie zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder zurück sein wollte, dann war sie auch da. Wenn sie sich verspätete, rief sie stets an und erklärte den Grund. Janes Besorgnis war auch für mich verständlich.
    Ich nahm das Telefon und stellte es vor mich auf den Tisch.
    Eigentlich hatte ich noch eine Flasche Bier leeren wollen, das ließ ich zunächst bleiben. Ich mußte nüchtern sein, falls sich dieser Fall tatsächlich zu einem solchen entwickelte.
    Jetzt wurde mir die Zeit lang. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die lange auf irgend etwas warten können. Meine Nervosität nahm zu, je mehr Zeit verstrich.
    Ich schaute auf die Uhr.
    Seit Janes Anruf waren schon mehr als fünfzehn Minuten vergangen. Draußen wurde es allmählich dunkel. Die Dämmerung schob sich wie eine gewaltige Wand vor, die den gesamten Himmel einnahm.
    Dicke Wolken wirkten wie Ungeheuer, die lauernd über der Riesenstadt an der Themse lagen, als warteten sie auf die große Chance, zuschnappen zu können.
    Momentan fiel kein Regen, aber die Straßen glänzten noch naß. In dieser Nässe spiegelten sich unzählige Lichter.
    Ohne Vorwarnung schrillte der Apparat. Auf dem Absatz fuhr ich herum, ging die paar Schritte vom Fenster bis zum Tisch und hob ab. Ich brauchte meinen Namen erst gar nicht zu sagen, Jane meldete sich schon vorher.
    »John, es ist soweit.«
    Am Klang ihrer Stimme erkannte ich, daß sich etwas ereignet hatte. »Was ist passiert?«
    Sie schluckte. Ich hörte sie vor der Antwort scharf atmen. »Sie haben Lady Sarah.«
    Ich begriff noch nicht. »Wie? Wer hat Lady Sarah?«
    »Die… die Leute.«
    »Bei denen sie eingeladen war? Ihre Bekannten oder Freunde?«
    »So ist es.«
    »Aber Jane, das sind Bekannte. Was sollten sie mit Sarah Goldwyn? So wie du gesprochen hast, klingt es, als wäre Sarah entführt worden. Und zwar von ihren alten Freunden.«
    Jane Collins lachte mir ins Ohr. »Freunde ist gut, John. Sarah Goldwyn hat das Ehepaar Godfrey jahrelang nicht mehr gesehen, wie sie mir sagte. Da kann sich viel ereignet und verändert haben, glaub mir. Für mich steht fest, daß es eine Falle gewesen ist. Man hat Sarah Goldwyn hineingelockt.«
    »Und das weißt du genau?«
    »Ich bin mir sicher, John, denn es geht nicht nur um sie. Die anderen wollen mich haben.«
    Ich umklammerte den Hörer fester. »Sag nur.« Es war nicht so unwahrscheinlich, was mir Jane da angedeutet hatte. Die Hölle vergaß nichts, und besonders nicht Janes Rückkehr, ihre Abwendung vom Hexendasein. Jetzt versuchte sie mit allen ihr zur Verfügung stehenden teuflischen Tricks, sie wieder in ihre Fänge zu bekommen.
    »Soll ich weiterreden, John?«
    »Das brauchst du nicht. Ich kann mir vorstellen, um was es geht. Wenn du nicht zu ihnen kommst, werden sie Lady Sarah etwas antun. Stimmt es?«
    »Genau.«
    »Wann sollst du hin?«
    »So rasch wie möglich.«
    »Und wo ist es?«
    »Nicht weit vom Regents Park entfernt. An der Westseite. Mallory Street.«
    »Die Gegend dort ist hübsch.«
    »Ja, und die Godfreys wohnen in einem alten Haus. Es hat schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel.«
    »Du willst also hinfahren?« fragte ich.
    »Ich muß es tun, John. Das war kein Bluff. Fahre ich nicht, bringen sie Lady Sarah um. Vielleicht rechnen sie auch damit, daß ich dich angerufen habe. Sei also vorsichtig! Du kommst doch – oder nicht?«
    »Ich werde den Weg schon finden. Weißt du, was sie mit dir und Sarah vorhaben?«
    »Nein, darüber sprachen sie nicht.«
    »Gut, dann werden wir uns dort treffen. Lebend, hoffe ich. Eines noch. Was ist mit deinem Gesicht?«
    »Es verwandelt sich wieder«, erwiderte Jane gepreßt.
    »Gut. Bis später. Und sei auf der Hut.«
    »Sicher, John – und danke.«
    Jane Collins legte auf. Auch ich drückte den Hörer zurück. Mein Gesicht war nachdenklich geworden. Urlaub ade, konnte man da nur sagen. Es sollte einfach nicht sein.
    Eigentlich war es verrückt. Da fuhr Sarah Goldwyn los, um alte Bekannte zu besuchen, und wurde in eine Falle gelockt. Ich fragte mich,

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