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0501 - Die Mord-Clique

0501 - Die Mord-Clique

Titel: 0501 - Die Mord-Clique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Öffentlichkeit gelangen. Du hättest in der Küche bleiben sollen, dann wäre alles klar gewesen.«
    »Sie wollen noch einen Mord auf Ihr Gewissen laden?« Alicia wunderte sich, daß sie überhaupt reden konnte.
    Diana lachte. »Gewissen?« fragte sie. »Was ist das denn, ein Gewissen?«
    Alicia hob die Schultern. Jetzt wußte sie nichts mehr zu sagen.
    Diana aber bewegte ihre rechte Hand. Die flache Messerseite schimmerte hell im Licht.
    »Schade für dich, Kindchen…«
    Lauf doch weg! hämmerte es in ihrem Kopf. Verflixt, lauf doch einfach weg. Du mußt nur verschwinden. Du bist schneller als sie.
    Die Polizei wird es schon…
    Mitten in Alicias panikartige Gedanken verlöschte das Licht!
    Damit hatte das Mädchen nicht gerechnet. Jetzt hätte Alicia noch die Chance gehabt, die breite Eingangstür zu erreichen, durch die Finsternis aber war sie einfach überrascht worden.
    Nicht Diana Richberger.
    Vor Alicia erschien sie als Schatten, aus dem sich etwas Langes, Glänzendes hervorhob, das für einen Moment über ihr schwebte und dann nach unten raste.
    Die Dunkelheit war gnädig. Sie verschluckte die fürchterliche Szene. Ein schweres Ächzen klang durch die Diele, dazwischen ein leises Wimmern, dann war es still.
    Totenstill…
    ***
    »Jedenfalls habe ich mich sehr gefreut, wieder einmal bei euch sein zu dürfen«, sagte Lady Sarah Goldwyn und streckte noch einmal die Beine aus. Sie saß in einem bequemen Ohrensessel und lächelte vergnügt vor sich hin.
    »Du willst doch nicht schon gehen?« fragte Ellie Godfrey.
    »Doch.«
    »Das kannst du uns nicht antun«, widersprach auch James Godfrey, Ellies Mann.
    »Ich bin euch lange genug auf die Nerven gefallen.«
    James beugte sich vor. »Aber doch nicht du, Sarah. Wir freuen uns, daß wir uns nach so langer Zeit wieder gesehen haben. Nicht wahr, Ellie?«
    »Und wie.«
    Sarah Goldwyn hob die Schultern. »Wenn ihr beide so nett auf mich einredet, kann ich eigentlich nicht nein sagen. Gut, ich trinke noch eine Tasse Tee.«
    »Das ist wunderbar.« James stemmte sich hoch. Er war ein hagerer, älterer Mann mit einem knochig wirkenden Gesicht und einer vorspringenden Nase. Das weiße Haar wuchs schütter auf seinem Kopf. Seine abstehenden Ohren konnte man als ein prägnantes Zeichen werten. Die braunen Augen wirkten manchmal etwas müde, auch sein Gang war nicht mehr der eines Jünglings. Beim Laufen drückte James Godfrey stets den Rücken etwas durch. Er hatte große Hände mit langen, knochigen Fingern. Die dunkelbraune Hausjacke hatte er nicht geschlossen. Sie schwang beim Gehen auf, als hätte ein Vogel seine Schwingen ausgebreitet.
    James verschwand in der Küche. Er war für den Tee zuständig und bezeichnete sich selbst als Fachmann.
    Die Frauen blieben zurück. Ellie Godfrey gehörte zu den unscheinbar aussehenden Personen. Sie war ziemlich klein, hatte ein liebes Gesicht und schmale, lustige Augen. Sie trug eine lange, weinrote Strickjacke, die bis über ihre Hüften glitt. Der dunkle Rock wäre Lady Sarah etwas zu trist gewesen, sie liebte noch immer eine gewisse helle Kleidung.
    Als sie das verschmitzte Lächeln der Ellie Godfrey sah, schüttelte sie den Kopf. »Und ihr fühlt euch tatsächlich hier in diesem Haus wohl, meine Liebe?«
    »Ja.«
    »Das verstehe, wer will, ich jedenfalls nicht.«
    Ellie hob die Schultern. »Sieh dich um, Sarah. Diese Räume, die Einrichtung hier, die hohen Fenster, das alte Haus, das hat alles Atmosphäre. Wir kennen es von früher. Ich wollte nie in eines der neuen Häuser ziehen, wo eine Wohnung aussieht wie die andere. Diese Uniformität haben wir hier nicht.«
    »Kommt ihr denn mit den anderen beiden Ehepaaren zurecht?«
    Ellie nickte heftig. »Und ob wir zurechtkommen, Sarah. Die Richbergers und die Wouks sind nett. Wir kannten uns schon vorher, bevor wir beschlossen, gemeinsam in dieses Haus zu ziehen. Wir helfen uns gegenseitig. Wir sechs sind eine verschworene Gemeinschaft.«
    »Wenn du das so siehst.«
    »So muß man es sehen, Sarah. Auch haben wir unsere Möbel mitbringen können. Wir bewohnen hier eine 4-Zimmer-Wohnung, das ist sogar noch die kleinste, und wir haben nicht das Gefühl, in einem Altersheim zu stecken und abgeschoben worden zu sein.«
    »Ja, das kann ich dir nachfühlen.«
    »Deshalb wird man uns aus diesem Haus auch hinaustragen müssen. Es geht uns blendend.«
    »Ich sehe es dir an, Ellie.«
    »Und was ist mit dir, Sarah? Ich hörte, daß du nicht mehr allein bist. Du hast dich vorhin nicht so recht

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