Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0503 - Der Stierdämon

0503 - Der Stierdämon

Titel: 0503 - Der Stierdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
richtig. Die Gegenwehr des Opfers erlahmte endgültig.
    Jetzt konnte der Vampir sich endlich stärken.
    ***
    Thurso zuckte zusammen, als er das laute Brüllen hörte. Auch das unheimliche Skelettwesen verharrte, lauschte und drehte den mächtigen Stierschädel. Sekundenlang hatte Thurso den aberwitzigen Eindruck, daß die beiden langen Hörner als Peilantennen fungierten…
    Das Brüllen wurde zum Kampflärm. Der Skelettstier setzte sich in Bewegung. Ein paar hundert Meter entfernt gab es im Vorgarten eines Hauses Bewegung. Auch Roy Thurso spurtete los. Er folgte dem Unheimlichen. In einem der beiden Kämpfer vor dem Haus glaubte er Don Fuego zu erkennen. Der Spanier mußte auf jeden Fall sterben, damit Ssacahs Probleme gelöst wurden. Welche Rolle der Unheimliche mit dem Stierschädel spielte, wußte Thurso nicht. Ihm war nur klar, daß er notfalls den anderen Menschen vor dem Stier schützen mußte -allein, um aus ihm einen treuen Ssacah-Anhänger machen zu können!
    Obgleich er Furcht vor dem Unheimlichen empfand, versuchte Thurso, noch schneller zu laufen, damit er noch rechtzeitig eingreifen konnte!
    ***
    Sara Moon stöhnte auf. Vergeblich bemühte sie sich, ihre enorme magische Kraft einzusetzen. Aber da war etwas unglaublich Starkes, das sie einfach blockierte. Sara glaubte von purer Magie berührt zu werden. Sie schrie und verlor sich in den unendlichen Weiten des Kosmos. Etwas wurde aus ihr herausgerissen. Sie zerfiel zu Staub. Mit einem letzten Aufschrei brach sie mitten im Saal des Wissens zusammen. Seltsame Schmerzwellen glitten durch ihren Körper, die wie Feuer in ihren Adern brannten, aber auch angenehm befreiend waren. Sie rollte sich auf die Seite, versuchte sich aufzurichten. Aber sie besaß kaum Kraft. Wie durch verzerrende Nebelschleier sah sie Merlin weitab stehen, und sie sah auch die Fremde, die von Merlin Shirona genannt worden war.
    Der Nebel wich.
    Shironas Hände waren geschlossen, als halte sie etwas fest. Jetzt öffnete sie sie langsam. Messingstaub rieselte hervor, der dem der beiden zerstörten Ssacah-Ableger glich. Er fiel zu Boden und rutschte auf Sara zu, die sich gerade erhob. So, als würde der Staub vom Wind getrieben, näherte er sich ihr. Als sie schließlich aufrecht stand, füllte der Messingstaub ihren Schatten aus.
    Den Schatten einer Schlange!
    Sara begriff nicht, wie das möglich war. Im Saal des Wissens konnte es keinen Schatten geben! Das Licht kam nicht aus einer bestimmten Richtung, aus einer oder mehreren Lichtquellen, sondern es war einfach überall vorhanden. Und doch warf Sara diesen Schlangenschatten !
    Unwillkürlich sah sie zu Merlin und Shirona. Bei ihnen konnte sie keinen Schatten erkennen.
    Merlin kam näher. Er bewegte sich wie ein uralter Greis, vorsichtig und bedachtsam. Sein Ziel war eindeutig Sara, auf deren Schlangenschatten sich der Messingstaub angesiedelt hatte. Vorsichtig wich Sara zur Seite aus. Der Schatten wanderte mit ihr, und auch der Staub.
    Noch immer brannte in ihren Adern das Feuer. Aber es ließ bereits nach. Ihr Kopf war frei, die Schultern… ihr war, als fließe der Schmerz nach unten ab, in Richtung ihrer Füße.
    Etwas Seltsames geschah. So, wie der Schmerz abfloß, veränderte sich auch das Schattenbild. Es nahm menschliche Gestalt an, ebenfalls am Kopf beginnend. Dem Schlangenleib mit menschlichem Kopf wuchsen plötzlich Arme. Auch hier machte der Staub jede Veränderung und Bewegung mit!
    Sara hob die Hände. »Was tust du, Shirona, oder wie auch immer du dich nennst? Was machst du mit mir?«
    »Sei mir dankbar«, erwiderte die Blonde. »Ich befreie dich. Es ist Merlins Tochter unwürdig, Sklavin der Schlange zu sein!«
    Langsam schüttelte Sara den Kopf. »Du hättest mich fragen sollen. Es war eher so, daß die Schlange mir untertan war… doch nun hast du mir diese Chance genommen! Wer hat dich darum gebeten?«
    Shirona lächelte. »Du machst dir etwas vor, Sara Moon vom Silbermond. Aber vielleicht hast du schon zu lange der dunklen Seite der Macht gedient, als daß du noch zwischen der Dunkelheit und deinem eigenen Willen unterscheiden kannst. Belügst du dich gern selbst, Sara Moon?«
    »Willst du mir Predigten halten?« entfuhr es Sara. »Du hast dich heimlich eingeschlichen, ohne hergebeten worden zu sein. Wer bist du, und was willst du wirklich hier? Willst du, nachdem du mich unerlaubt manipuliert hast, nun auch Merlin verändern? Schere dich hinfort, oder ich werde dich vernichten.«
    »Nein«, sagte Merlin. »Sie ist die

Weitere Kostenlose Bücher