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0504 - Attacke der Riesenkäfer

0504 - Attacke der Riesenkäfer

Titel: 0504 - Attacke der Riesenkäfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schottländer. Aber um das hier zu identifizieren, brauche ich die glorreiche Erfindung des Professor Mikros nicht. Sehen Sie sich das an. Das sind die Beißzangen eines Insektes, vermutlich eines Käfers. Der Hirschkäfer käme infrage, oder die Küchenschabe, oder der Maikäfer… na, der wohl weniger.«
    »Bißchen groß, selbst für einen Hirschkäfer«, hielt sich William bedeckt.
    »Nun, die junge Dame sprach ja auch von faustgroßen Käfern. Dafür sind diese Schneidewerkzeuge etwas zu klein. Aber auf die Körpergröße einer Maus können wir uns einigen. Na schön, es gibt diese Bestie also. Was folgern wir daraus?«
    William hob die Brauen.
    »Daß, mit Verlaub, der Einsatz eines oder besser mehrerer Kammerjäger vonnöten ist.«
    ***
    Teri Rheken erschien auf der kleinen Lichtung aus dem Nichts heraus. Die einsame Hütte machte einen durchaus einladenden Eindruck; die Tür stand offen, ein Fenster ebenfalls. Es gab zwei kleine, gepflegte Blumenbeete und einen Mini-Gemüsegarten, in dem allerlei Kräuter wuchsen. Die Druidin stellte fest, daß so manches dieser Kräutlein durchaus magischen Zwecken dienen mochte. Ob das der Einsiedlerin überhaupt bewußt war? Vielleicht sollte sie Zamorra einmal einen Tip geben, Naomi Varese etwas von ihrer Ernte abzukaufen. Für seine weißmagischen Experimente benötigte er oftmals Substanzen, die aus seltenen Pflanzen und anderen Ingredienzien zusammengemischt wurden. Hier hatte er eine Menge dieser Pflanzen an einer Stelle versammelt, ohne dafür tagelang durch Feld und Flur streifen zu müssen.
    Ein wenig beneidete Teri die Frau, die sich von der Welt zurückgezogen hatte, weil sie einst von einer Hexe mit einem Fluch belegt worden war. Mittlerweile war dieser Fluch gebrochen, aber sie hatte sich in so vielen Jahren an die Einsamkeit gewöhnt, daß es ihr jetzt sehr schwer fiel, wieder Kontakte zu Menschen aufzubauen. Da paßte Fenrir natürlich gut zu ihr, der auf seine Weise - als Wolf, der nahezu den Intellekt eines Menschen besaß - ebenfalls ein absoluter Außenseiter war. Diese kleine Hütte im Wald war wirklich etwas, das Teri gefiel. Sie liebte die Natur; nicht umsonst hatte sie sich auf Dauer in Gryfs kleiner Hütte auf der Insel Anglesey eingenistet, nahe an einem Bach und fern aller Hypertechnik. Aber es gab einen Unterschied -hier, im Wald, war es schattig und gerade in dieser Hitzeperiode angenehm kühl. Gryfs Blockhütte brütete zur Zeit im grellen Sonnenlicht.
    Teri erreichte die Tür und klopfte an. Niemand antwortete. Trotzdem trat sie ein. Es roch ein wenig nach Wolf; Fenrir war also hier gewesen. Vermutlich strolchte er jetzt irgendwo durch den Wald. Und Naomi mochte ebenfalls unterwegs sein, vielleicht auf einem Spaziergang, vielleicht aber auch auf einem langen Weg nach Montrottier, um einzukaufen.
    Teri hatte keine Lust, stundenlang zu warten. Sie benutzte ihre Druiden-Magie und ließ ein beschriebenes Blatt Papier entstehen, das sie auf den Tisch legte und mit einem kleinen Stein beschwerte, damit der Zugwind es nicht wegwirbeln konnte. War hier, um meinen alten Hausfreund, den dummen Hund, zu besuchen - komme bei Gelegenheit wieder. Gruß - Teri Rheken
    Was nun mit dem Rest des Tages anfangen? Zamorra und Nicole auf den Wecker fallen, oder sich ein wenig in der Gegend umsehen? Sie beschloß letzteres. Es war lange her, daß es am Loire-Ufer eine kleine Grillfete gegeben hatte. Vielleicht ließ sich da etwas Überraschendes für den heißen Sommerabend arrangieren. Die Druidin entschloß sich, sich erst mal am Wasser umzusehen, und versetzte sich im zeitlosen Sprung über etwa 25 Kilometer zur Loire.
    ***
    »Kammerjäger«, brummte Dr. Cadouin verächtlich. »Kein Wunder, daß ihr Engländer nie eine halbwegs brauchbare Kultur entwickeln konntet.«
    »Ich bin Schotte, Doktor«, erinnerte William nachdrücklich und zog die rechte Augenbraue hoch. »Und wir besitzen eine sehr hohe Kultur. Denken Sie an William Shakespeare, an Michael Moorcock, Richard Wagner, Julis Caesar - sie alle waren oder sind Schotten. Nicht zu vergessen Albert Einstein und Rasputin.«
    »Und vermutlich einen gewissen Adam McParadise of Eden.«
    »Richtig, Doktor. An den hatte ich schon gar nicht mehr gedacht. Was wird nun mit Mademoiselle Jallias geschehen? Falls es sich bei diesen Riesenkäfern tatsächlich um die Folgen eines Chemieunfalls handelt, müßte doch die Polizei informiert werden. Aber aus Ihren Worten von vorhin glaubte ich einen gewissen skeptischen Unterton

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