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0504 - Attacke der Riesenkäfer

0504 - Attacke der Riesenkäfer

Titel: 0504 - Attacke der Riesenkäfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie wohl ein bestimmtes Zielgebiet wählte, aber den exakten Ort der Widerverstofflichung dem Zufall überließ.
    Nachdem der Überraschungsbesuch bei Fenrir nicht geklappt hatte, wollte sie sich einfach ein wenig umsehen, die Landschaft genießen und sich erholen. Hier war die Loire noch ursprünglich. Nicht viel weiter flußabwärts begann die Industrie, dem Fluß ein Korsett anzulegen und ihn in die Dienste des Wirtschaftssystems zu pressen, ohne auch nur die geringste Rücksicht auf die Natur zu nehmen. Getreu dem biblischen Lehrsatz »Machet euch die Erde untertan.«
    Der Grillabend, der Teri vorschwebte, sollte allerdings nicht unbedingt hier stattfinden, wo sie sich gerade aufhielt. Da gab’s in der Nähe des kleinen Dorfes eine verschwiegene Stelle, an der man sich austoben konnte — wenn nicht gerade jemand schneller gewesen war und dort schon feierte. Aber dafür war es jetzt eigentlich nicht die richtige Zeit; die Sommerferien hatten zumindest die Eltern schulpflichtiger Kinder in die Urlaubsferne vertrieben, und die alten Leute waren für diese Art von Ufer-Parties zu ruhig geworden.
    Teri näherte sich dem Ufer. Hier war die Loire noch schmal, gerade mal neun bis zwölf Meter breit. Das reichte schon, sich darin zu vergnügen. Und Teri wollte nicht ausschließen, daß es hier doch eine gemütliche Stille gab, die man nutzen konnte. Dann stellte sie fest, daß es hier von Tieren wimmelte, und die mußten ja nicht unbedingt von feiernden Menschen gestört werden. Sie selbst empfand sich in diesem Moment schon als Störfaktor und versetzte sich blindlings zwei Kilometer wieder nach Norden.
    Von einem Moment zum anderen spürte sie, daß hier etwas ganz und gar nicht stimmte!
    ***
    Butler William brachte Michelle zu Mostaches Gastwirtschaft, in deren oberer Etage auch einfache, aber saubere und gemütliche Zimmer vermietet wurden - oft genug waren auch Professor Zamorra und seine Gefährtin trotz des nahen Châteaus hier Übernachtungsgäste, wenn eine abendliche Kneipenplauderei handfeste Formen annahm, der Alkoholpegel es verbot, mit dem Auto heimzufahren und Zamorra es dem alten Raffael nicht zumuten wollte, zu nächtlicher Stunde noch Fahrdienst zu machen.
    Vom Haus des Doktors aus war es nicht weit. Der Weg ließ sich zu Fuß zurücklegen. Mostache, der William schon einige Male gesehen hatte, nickte dem Butler freundlich zu. »Das Zimmer hat der Knochenflicker schon in Auftrag gegeben. Gleich rechts neben der Treppe. Ich darf mal vorausgehen, schöne Frau?« Daß sie zu ihren Shorts nur Williams Jackett und sonst nichts trug, überging er taktvoll, zumal sein innig geliebter Ehedrache im Durchgang zur Küche stand und mißtrauisch herüberschielte.
    »Professor Zamorra wird kommen, Ihnen Kleidung bringen und mit Ihnen reden. Vermutlich kann er etwas gegen die Insekten tun. Vertrauen Sie ihm, Mademoiselle«, bat William.
    Mostache bekam spitze Ohren.
    Aber weder Michelle noch William dachten daran, ihn einzuweihen. Williams durchdringender Blick zwang ihn schließlich zum Rückzug aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Er beschloß, dem Schotten diese Geheimniskrämerei heimzuzahlen und bei der ersten sich bietenden Gelegenheit seine Trinkfestigkeit vor versammeltem Publikum zu testen. Dieser Zugereiste würde schon lernen, sich an die Spielregeln zu halten, die da lauteten: Mostache weiß alles, was nicht einmal der Friseur weiß!
    »Sagen Sie Professor Zamorra alles, was Sie erlebt haben, was Sie wissen«, bat William die Studentin noch einmal eindringlich. »Vielleicht bringen Sie es sogar fertig, ihm den Ort des Geschehens zu zeigen. Das wär gut. Der Professor kann helfen. Er kann zwar nichts ungeschehen machen, aber Künftiges vielleicht verhindern. Und er wird auf jeden Fall ein besserer Ansprechpartner sein als die Behörden. Verstehen Sie, was ich sagen will?«
    Michele nickte.
    »Wenn ich zur Polizei gehe, wird man mich für verrückt halten.«
    »Der Professor hat schon mit ganz anderen Verrückheiten zu tun gehabt. Vertrauen Sie ihm. Er wird Ihnen glauben.«
    »Was machen Sie? Sie bleiben nicht hier?«
    William schüttelte den Kopf. »Ich habe noch etwas zu erledigen«, sagte er. »Aber es ist anzunehmen, daß wir uns wieder über den Weg laufen werden.« Er wandte sich zögernd ab. »Da wäre noch etwas…«
    »Bitte?«
    William hüstelte. »Ich denke, der Professor wird Ihnen auch Kleidung bringen. Wenn nicht, ist Ihnen vielleicht Monsieur Mostache bei der Beschaffung

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