Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0504 - Attacke der Riesenkäfer

0504 - Attacke der Riesenkäfer

Titel: 0504 - Attacke der Riesenkäfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
senkte den Kopf. »Vielleicht. Ich weiß es nicht. Ich versuchte gerade, ihn kennenzulernen, wie er wirklich war, versuchte, ihn zu verstehen. Er war ein seltsamer Mensch. Und jetzt ist er…« Sie verstummte.
    Nicole faßte nach ihrer Hand.
    »Sind Sie soweit?« fragte sie. »Fühlen Sie sich bereit, uns ihre Geschichte zu erzählen?«
    »Sie haben keinen Recorder.«
    Zamorra rief das Amulett. Es flog aus Michelles Hand in seine. Es wirkte wie ein letzter Beweis dafür, daß er und Nicole Magie und Unbegreifliches akzeptierten. »Das hier und unser Gedächtnis sind unsere Recorder«, sagte er. »Bitte, schießen Sie los, Michelle…?«
    ***
    »Hallo, Tod«, sagte Teri Rheken. »Warum warst du hier?«
    Sie spürte sein Wirken, ohne daß sie Einzelheiten sah.
    Ich wurde gerufen. Außer der Zeit. Was hier wütete, ist unnatürlch. Doch wie könnte ich mich dem Auftrag entziehen? Und er ist noch nicht zu Ende…
    War es wirklich der Tod, der so zu ihr gesprochen hatte, oder nur eine Illusion, geschaffen von ihrer Fantasie? Teri schüttelte sich. Sie mußte sich förmlich zwingen, das Gehöft zu durchsuchen.
    Dabei wußte sie im voraus, was sie finden würde.
    Skelette von Tieren und Menschen.
    Zumindest die Menschen mußten sich vehement gewehrt haben. Aber es hatte ihnen nichts genützt.
    Teri schüttelte den Kopf. Überall gab es Zerstörungen. Dem Traktor, zwei Anhängern, einem Kombi-Pkw waren die Reifen und auch die Gummidichtungen der Fensterscheiben weggefressen worden. Im Haus sah es ähnlich aus. In der Küche stand die Kühlschranktür offen, alles Verwertbare war verzehrt. Die Speicherschuppen… Nichts mehr, das man auch nur entfernt als eine Art von Nahrung hätte bezeichnen können.
    Teri schloß die Augen. Sie fühlte sich elend. Sie wünschte sich, nicht hier zu sein. Aber sicher hatte das seinen Grund. Etwas Grauenhaftes war geschehen, etwas, das nicht in die Norm paßte. Sie hatte es entdeckt, mehr oder weniger zufällig. Sie war verpflichtet, etwas zu unternehmen.
    Aber was konnte sie tun?
    Sie trat wieder ins Freie. Sah nach Norden. Dorthin gingen die Spuren. Teri sprang auf das Dach des Hauses -und atmete erleichtert auf, weil es nicht unter ihr zusammenbrach. An den tönernen Dachziegeln hatten die unheimlichen Fresser sich nicht vergriffen. Sekundenlang hatte Teri befürchtet, daß sie auch das Dach beschädigt haben könnten.
    Teri richtet sich auf.
    In der Tat war die Spur jetzt deutlicher denn je zu sehen.
    Es gab nur noch eine einzige, schmalere Linie, in der das Gras niedergetreten war.
    Teri dachte an die Apachen-Krieger Nordamerikas, und an die Massai Afrikas. Sie liefen im Gänsemarsch, jeder in den Fußstapfen seines Vordermannes. So konnte man an der Tiefe der Eindrücke zwar feststellen, daß mehrere Krieger hier gelaufen waren, aber nicht, ob es fünf, zehn oder hundertfünfzehn waren.
    Ähnlich war es hier. Gerade noch rechtzeitig hatten die todbringenden Bestien ihre Vormarschtaktik geändert, gerade so, als sei ihnen bewußt geworden, daß jemand ihrer Spur folgen konnte.
    Abermals sprang Teri eine halben Kilometer weiter, direkt in die Spur. Sie wunderte sich, warum sie immer noch nichts von den unheimlichen Wesen sah. Teri konnte sich durch den zeitlosen Sprung wesentlich schneller fortbewegen als andere Wesen. Und die Skelette, die sie gefunden hatte, waren noch frisch. Die seltsamerweise immer unverletzte Knochenhaut war weich, nicht angetrocknet, trotz der Sommerhitze. Die Fresser konnten also keine wirklich großen Vorsprung haben.
    Trotzdem war von ihnen nichts zu sehen!
    Das wunderte die Druidin. Hier stimmte etwas nicht.
    Nur eines war Teri klar: Die Richtung, in der sich die unheimliche, mörderische Macht bewegte.
    Teri atmete tief durch.
    Château Montagne - und das kleine Dorf an der Loire?
    Ein Erpressungs-Angriff auf Professor Zamorra? Oder - auf den Llewellyn -Erbfolger?
    Teri mußte die Freunde warnen!
    Aber vor wem?
    ***
    Es dauerte nicht sehr lange, bis William die beiden jungen Mütter fand. Sie zeigten sich über sein frühes Auftauchen erstaunt. Patricia wähnte den Butler in St. Etienne, um bestimmte Besorgungen zu machen, die nur dort erledigt werden konnten -wie Nicole Duval ihr glaubwürdig versichert hatte.
    »Ich bedaure unendlich, Ihre Freizeitgestaltung so abrupt einer höchst unwillkommenen Störung unterwerfen zu müssen«, sagte er. »Aber es scheint mir vonnöten, darauf hinzuweisen, daß Gefahr im Verzug ist. Natürlich ist es nicht absolut gewiß,

Weitere Kostenlose Bücher