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0505 - Der japanische Geist

0505 - Der japanische Geist

Titel: 0505 - Der japanische Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fremden Kulturkreis bewegt.«
    »Wollen Sie nicht endlich zur Sache kommen, Mr. Igeno?«
    »Ich bin schon dabei.«
    »Davon merke ich nichts.«
    »Was hat Ihnen Ihr Freund erzählt?« Plötzlich war seine Stimme eine andere geworden. Sie klang kalt und abweisend, aber auch fordernd und lauernd.
    Ich ließ mir nichts anmerken, saß innerlich allerdings wie auf heißen Kohlen und spürte auch jetzt wieder, daß ich noch nicht so hundertprozentig in Form war, denn abermals bekam ich einen Schweißausbruch. »Geht Sie das etwas an, Mr. Igeno?«
    »Sehr viel sogar.«
    »Inwiefern?«
    »Wir wollen nicht, daß sich jemand in unsere Angelegenheiten mischt. Auch kein Mann wie Sie, Mr. Sinclair, über den wir ebenfalls ausgezeichnet informiert sind.«
    »Sieh an.«
    Er nickte mir zu. »Glauben Sie nur nicht, daß wir einfach so gekommen sind. Das hat Sie nicht zu interessieren.«
    »Wie sehen eigentlich Ihre Angelegenheiten und Pläne aus, Mr. Igeno? Sie deuteten vorhin etwas an…«
    »Das werde ich Ihnen nicht sagen!«
    Ich lachte ihn an. »Von mir verlangen Sie jedoch das Offenlegen der Karten. Finden Sie das nicht selbst komisch?«
    »Ich bestimmt.«
    Ich schlug ein Bein über das andere. »Es hängt also mit dem Erscheinen dieses Geistes zusammen – oder nicht?«
    »Sie wissen es also?« Er stellte die Frage leise. Überhaupt saß der Japaner da wie ein Bankangestellter oder ein korrekter Beamter.
    Ich grinste. »Möglich.«
    »Was wissen Sie genau? Und was hat Ihnen Ihr Freund mitgeteilt? Noch einmal stelle ich die Frage.«
    »Gehen Sie hin und sprechen Sie selbst mit ihm. Er wird Ihnen Auskunft geben oder auch nicht.«
    Der Japaner lächelte plötzlich. »Ich werde nicht zu ihm gehen, weil bereits ein anderer bei ihm ist. Ich bin zu Ihnen gekommen. Wir wollen keine Spuren hinterlassen, verstehen Sie?«
    »Soll das eine indirekte Morddrohung sein?«
    Igeno blieb weiterhin höflich. »Wenn Sie uns etwas verschweigen, kann man dies so auffassen.«
    Mit dem Handrücken wischte ich mir den Schweiß von der Stirn.
    »Mr. Igeno, ich bin ein geduldiger Mensch, aber ich mag es nun mal nicht, wenn man mir in meiner eigenen Wohnung droht. Haben wir uns verstanden, Sir?« Das letzte Wort hatte ich voller Spott ausgesprochen.
    Der Japaner schaute mich direkt an. Ich las sogar Bedauern in seinen Augen. »Schade, Mr. Sinclair«, antwortete er. »Ich hätte Sie für vernünftiger gehalten.«
    »Das kommt jeweils auf den Sichtwinkel an.«
    »Ich möchte noch einmal auf Ihren Freund zurückkommen. Er hat einen ebenso großen Fehler begangen wie dieser Dr. Madson. Wir regeln unsere Angelegenheiten allein. Fremde wollen wir auf keinen Fall dabei haben. Begreifen Sie das?«
    »Nur halte ich mich nicht daran. Ich bin einmal aufmerksam geworden, Mr. Igeno. Es ist mein Beruf, Verbrechen zu verhüten. Ich weiß mittlerweile, daß bei dem Kampf dieser beiden Ringer nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Es hat einen Toten gegeben.«
    »Herzschlag«, log er, »das kann jedem passieren.«
    Igeno traf Anstalten, sich zu erheben. Dabei sagte er: »Es tut mir leid für Sie, Mr. Sinclair, und auch für Ihren Freund und Kollegen.«
    »Sie vergaßen Dr. Madson zu erwähnen.«
    Der Japaner erstarrte in seiner Haltung. Dabei bekam seine Stirn ein Faltenmuster. »Habe ich das wirklich vergessen?« fragte er leise nach, »oder brauche ich ihn nicht erst zu erwähnen?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Sie werden es möglicherweise nie erfahren, Mr. Sinclair.« Er verbeugte sich knapp vor mir und ging mit schnellen Schritten auf die Wohnungstür zu.
    Da er günstiger zu ihr gesessen hatte als ich, holte ich den Besucher erst in der Diele ein. Dort legte ich ihm meine Hand auf die Schulter. »Augenblick noch. Sie haben mich neugierig gemacht und mir gedroht. Ich möchte Genaueres wissen.«
    Igeno drehte sich hastig um. Ich konnte auch nicht verhindern, daß er die Wohnungstür aufzog. »Sie werden nichts mehr erfahren, Sinclair. Sie haben sich in unsere Angelegenheiten gemischt, das war Ihr Fehler. Zudem zeigten Sie keine Einsicht. Die Folgen werden Sie schon jetzt zu tragen haben.« Er rief einen Namen. »Naginata!«
    Kurz und scharf hatte er das Wort ausgesprochen und sich dabei zur offenen Tür hingedreht. Jetzt trat er schnell zurück, denn er wollte von der nach innen gedrückten Tür nicht erwischt werden.
    Auch ich bekam sie nicht mit, sprang aber zurück, weil ein Gebirge von Mensch plötzlich die Türöffnung ausfüllte.
    Der Sumo-Ringer war

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