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0505 - Der japanische Geist

0505 - Der japanische Geist

Titel: 0505 - Der japanische Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammen und huschte wie ein Schatten der Zimmerdecke entgegen.
    Plötzlich war der Geist nur mehr ein schwacher, sich unter der Decke abzeichnender Kreis, als hätte jemand mit einem grünen Lichtstrahl gegen die weiße Fläche geleuchtet.
    Suko blieb stehen.
    Spürte der Geist etwas von der Kraft der Dämonenpeitsche. Hatte er etwa Angst bekommen.
    Nein, er griff an!
    Gedankenschnell und kaum mit den Augen zu verfolgen, jagte er wieder nach unten.
    Suko stand nicht direkt unter ihm, der Winkel war etwas schräg, das nahm der Geist in Kauf. Vielleicht konnte er so besser zielen, denn er jagte nicht nur auf das Gesicht des Inspektors zu, sondern suchte sich den Mund aus.
    Der Atemräuber wollte seinem Namen alle Ehre machen!
    Suko hechtete mit einem gewaltigen Sprung zurück. Nur so konnte er der Attacke entgehen. Er hatte soviel Kraft hinter seinen Sprung gelegt, daß er den Schreibtisch erreichte und mit dem Rücken auf ihn krachte. Einige Papiere und Gegenstände räumte er dabei zur Seite, lag jetzt rücklings über der Platte und sah den dünnen Streifen abermals vor sich.
    Suko handelte ebenfalls. Er packte mit der linken die drei Peitschenriemen, zog sie straff, brachte sie hoch und preßte sie als Schutz vor seine Lippen.
    Genau in diesem Augenblick erreichte der Geist sein Ziel. Suko spürte noch den eisigen Hauch, der über seinen Mund strich, und sah gleichzeitig das grelle Sprühen und Blitzen direkt vor den Lippen, als hätte dort jemand eine Wunderkerze angezündet.
    Er vernahm ein Zischen. Der grüne Hauch drehte und ballte sich zusammen, bevor er sich wieder streckte und durch das Zimmer huschte, wobei er den Weg nach draußen fand.
    Suko war es gelungen, die erste Attacke zu stoppen. Er nahm nicht sofort die Verfolgung auf, drückte seinen Oberkörper vor und stellte erst jetzt fest, daß er sich den Rücken geprellt hatte.
    Der Schmerz ließ sich aushalten, auch als Suko den Rücken durchbog und dabei feststellte, daß er sich normal bewegen konnte.
    Er ließ die Peitschenriemen sinken. Sie hatten ihm das Leben gerettet und die magische Attacke abgewehrt.
    Tief atmete Suko durch. Er tat es bewußt, weil er sich darüber freute, daß er es noch konnte.
    Erleichterung zeigte sich auf seinem Gesicht, das wenig später wieder einen gespannten Ausdruck annahm, denn die Auseinandersetzung war noch nicht beendet.
    Suko durchquerte die Gasse zwischen den beiden dunklen und mit Büchern vollgestopften Regalen. Sein Blick huschte über die Buchrücken. Er las Titel, die ihm nichts sagten, medizinische Fachliteratur, die einfach zu einem Arzt gehörte, der stets auf dem laufenden bleiben wollte.
    Die Tür war nicht weiter geöffnet worden. Suko kickte sie ganz auf, so daß sie mit der Klinke gegen die Wand prallte, und übertrat die Schwelle zum Flur.
    Sofort schaute er nach links und rechts. Er sah den toten Arzt, aber keine Spur des japanischen Geistes. Ihm gefielen die düsteren Lichtverhältnisse nicht. Der Schalter befand sich links von ihm und ganz in der Nähe.
    Suko drückte ihn. Zwei Leuchten wurden hell. Sie sahen aus wie nebeneinander liegende Schlangen.
    Auch durch die Helligkeit wurde der Geist nicht angezogen. Er hatte sich irgendwo verkrochen.
    Die Wohnung bestand aus mehreren Räumen. Suko begab sich an die Durchsuchung. Die Türen öffnete er jeweils durch einen Fußtritt oder drückte, wenn sie geschlossen waren, seine Hacke auf die Klinke, wie es beim Schlafraum der Fall war.
    Auch dieses Zimmer war leer bis auf die Einrichtung. Der große Wohnraum sah sauber und verlassen aus. Nirgendwo entdeckte Suko auch nur einen Hauch des Wesens.
    War es geflohen? Hatte es etwas von der gewaltigen Kraft und auch von der kaum erklärbaren Macht der Dämonenpeitsche gespürt und war den sicheren Weg gegangen?
    Daran konnte Suko schlecht glauben. Mächtige Dämonen, auch Geister, gaben selten auf.
    Ihm blieb das Bad!
    Auch hier war Suko vorsichtig. Die drei Riemen bildeten vor seinem Mund einen Schutz. Der Geist sollte keine Chance bekommen, ihm den Atem zu rauben.
    Auch diese Tür mußte Suko mit dem Fuß öffnen. Er besaß schon etwas Routine darin. Wieder schlug er die Hacke auf die Klinke. Die Tür schwang nach innen – und Suko starrte in einen Raum, in dem sich weder ein Mensch noch ein Geist aufhielten.
    War dem Wesen tatsächlich die Flucht gelungen? Hatte die Kraft der Dämonenpeitsche eine derartige Wirkung besessen?
    Daran wollte Suko beim besten Willen nicht glauben. Er war fast ein Zeuge des

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