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0505 - Der japanische Geist

0505 - Der japanische Geist

Titel: 0505 - Der japanische Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schleuderte mich nach links, wo ich in die Nähe des Fensters geriet. Ich war zudem etwas benommen wegen des Kopftreffers, auch steckte mir noch die Schwäche in den Knochen, somit zeigten auch meine Reflexe die entsprechenden Beeinträchtigungen.
    Er bekam mich.
    Diesmal nicht nur mit einer, dafür mit beiden Händen. Er wuchtete mich hoch, ich schwebte über dem Boden wie ein totes Stück Materie, dann rammte er mich nach unten.
    Der Aufprall war furchtbar. Die Schmerzen jagten bis in meinen letzten Gehirnwinkel. Ich wäre am liebsten liegengeblieben, wußte gleichzeitig, daß dies mein Ende bedeuten konnte.
    Der reine Überlebenswille trieb mich an. Ich kroch mit einem Affenzahn auf allen vieren weiter und geriet in die Nähe des Tisches, den ich zu fassen bekam.
    Auch ich stemmte ihn hoch, fuhr dabei herum und haute dem Ringer das Möbelstück um die Ohren.
    Er hatte wieder nach mir fassen wollen. Der Tisch war über seine Wurstarme hinweggesenst. Naginata hatte es auch nicht geschafft, den Kopf rechtzeitig genug aus der Gefahrenzone zu bringen. Der Treffer schüttelte ihn durch, er warf ihn nicht um.
    Himmel, was konnte dieser Typ einstecken?
    Ich lief weg und schlug einen Halbbogen. An der Tür stand Igeno mit gezogener Waffe und lachte häßlich. »Es macht Spaß, zuzuschauen«, sagte er und feuerte im nächsten Atemzug den Ringer an.
    Wie sollte ich den stoppen? Dieser Koloß gab nicht eher auf, bis alles vorbei war.
    Er stand jetzt im Raum und drehte sich auf der Stelle. Aus seinem Mund drangen Laute, die schon mehr an Tiergeräusche erinnerten.
    Ein Mittelding zwischen Keuchen und Fauchen. Speichel tropfte von seinen Lippen.
    Er kam wieder und passierte dabei den Schrank, wo ich den Kelch des Feuers oder auch den Dunklen Gral aufbewahrte. Hoffentlich zerstörte er ihn nicht.
    Nein, er ging vorbei.
    Ich erwartete ihn, war leider nicht locker, sondern verkrampft, weil der Aufprall mich einfach zu sehr geschwächt und auch irgendwie müde gemacht hatte.
    Er stampfte weiter.
    Böse stierte er mich an. Wut und Mordlust in den Augen. Ich drehte mich zur Seite und suchte fieberhaft nach einem guten Plan, den ich in die Tat umsetzen konnte.
    Mein Blick fiel auf die Glotzkiste. Okay, die konnte ich opfern. Ein Sprung brachte mich in ihre direkte Nähe. Dann packte ich den Apparat mit beiden Händen und wuchtete ihn hoch.
    »Er wird ihn fangen wie einen Ball!« versprach Igeno.
    Der Apparat war auch nicht für ihn. Als der Japaner noch sprach, drehte ich mich und schleuderte den Apparat in seine Richtung, während ich gleichzeitig meine Position wechselte.
    Igeno hatte damit nicht gerechnet. Für einen schmächtigen Menschen wie ihn wirkte so eine Flimmerkiste wie ein Geschoß. Er hatte den Apparat noch gesehen, aber er schaffte es nicht mehr, sich zur Seite zu werfen. Schreiend ging er zu Boden. Der Weg in die Diele war für mich damit frei.
    Ich nutzte die Chance.
    Leider war es zu weit, um an die im Schlafzimmer liegende Waffe heranzukommen. Ich hatte mir schon etwas anderes ausgedacht und flüchtete ins Bad. Er brüllte wie ein Stier. Ich war sicher, daß er nicht aufgeben würde, und Sekunden später schon rammte er die Tür auf.
    Ich hatte ihn erwartet und war bereit.
    Die Überraschung traf ihn im wahrsten Sinne des Wortes wie ein heißer Schock.
    Ich hielt die Dusche in der Hand und hatte voll aufgedreht. Dampf und heißes Wasser wirbelten ihm entgegen. Ich hörte ihn schreien, er riß die Hände vor sein Gesicht und taumelte rückwärts aus dem Bad, wobei er fast noch in der Tür steckenblieb, weil er einfach zu breit war.
    Nach dem Abdrehen schleuderte ich die Handbrause wieder in die Duschschüssel und ging ihm nach.
    Auf dem Boden breitete sich eine Pfütze aus. Fast wäre ich ausgerutscht. Ich hörte Naginata in der Diele aufheulen und auch die Stimme seines Herrn und Meisters.
    Igeno hatte sich aufgerichtet. Naginata war an ihm vorbei in den Wohnraum getaumelt. Ich sah nur seinen speckigen Rücken. Er stand geduckt da und hielt die Hände vor sein Gesicht gepreßt.
    Igeno aber zielte mit der Waffe an ihm vorbei.
    Ich war einen Tick schneller. Mein Tritt traf sein rechtes Handgelenk und schleuderte ihm den Revolver aus den Fingern.
    Er schrie böse auf.
    Dann mündete der Laut in einem Gurgeln, denn ich hatte ihn mit einem klassischen Treffer erwischt, so daß er zu Boden sackte und dort bewußtlos liegenblieb. Ich hatte es tatsächlich geschafft, einen schwachen Punkt an seinem massigen Körper zu

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