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0505 - Der japanische Geist

0505 - Der japanische Geist

Titel: 0505 - Der japanische Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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John.«
    »Eigentlich nicht. Du brauchst sie nur zu befreien.«
    »Ja, das sagst du.«
    »Sie hat dich also gewarnt?«
    »Sonst wäre ich nicht zu dir gekommen und hätte Suko nicht die Botschaft geschickt.«
    Bei einem Ampelstopp fragte ich: »Wo lebst du eigentlich genau?«
    »In einer Zwischenwelt.«
    »Das ist sehr vage.«
    »Ich weiß. Mehr darf ich dir nicht sagen.«
    »Könnte ich hinein?« fragte ich.
    »Vielleicht.«
    Ich startete wieder. »Aber Kara wäre es möglich, wenn sie den Trank des Vergessens zu sich nimmt.«
    »Davon kann man ausgehen.«
    Ich hatte bemerkt, daß Shao über ihre neue »Heimat« nicht reden wollte und hielt mich deshalb mit weiteren Fragen zurück. Zudem konzentrierte ich mich auf die Gegend. Da ich nicht genau wußte, wie die Halle zu finden war, orientierte ich mich an den Hinweisschildern, die in regelmäßigen Abständen am Straßenrand auftauchten und vom Licht der Scheinwerfer gestreift wurden.
    Unser Ziel lag in einer dunklen Gegend. Nicht gerade einsam, aber dennoch verlassen wirkend. Die Halle hob sich als drohender Klotz vom Boden ab, ein gewaltiges Bauwerk mit riesigen Ausmaßen, in dessen Nähe sich auch Parkplätze befanden.
    Dort ließ ich den Rover ausrollen. Es parkten auch andere Fahrzeuge in der Nähe. Ich hielt Ausschau nach einem zweiten Rover, mit dem Suko möglicherweise gekommen war, sah aber kein Auto dieses Fabrikats.
    Shao war vor der Kühlerschnauze stehengeblieben und schaute sich suchend um. »Das sieht mir alles eher verlassen und auch abgeschlossen aus. Aber rein müssen wir.«
    Ich ging einige Schritte vor und erkannte, daß wir vor einem Seiteneingang gestoppt hatten. »Hier werden die Ringer die Halle betreten. Mal schauen, ob abgeschlossen ist.«
    Das war es.
    »Und jetzt?« fragte Shao. »Willst du schellen?« Sie deutete auf einen hellen Knopf.
    Ich war dagegen. »Nein, unsere Ankunft soll so spät wie möglich bemerkt werden.«
    »Willst du Einbrecher spielen?«
    »Ja.«
    Ich hielt das Besteck bereits in der Hand. Das Türschloß sah mir nicht unüberwindbar aus. Während ich an ihm herumwerkelte, deckte mir Shao den Rücken. »Du kannst weitermachen, es kommt niemand.«
    »Gut.«
    Sekunden später hatte ich die Seitentür geöffnet, drückte sie behutsam nach innen und zuckte zurück, weil mich der Lichtstrahl traf. Ich wartete noch und schob mich erst durch den Spalt, als ich so gut wie sicher war, daß niemand unsere Ankunft registriert hatte.
    Shao folgte mir auf dem Fuß, und wir bewegten uns auf Zehenspitzen weiter, nachdem die Tür so gut wie lautlos wieder zugefallen war.
    Wir hielten uns dabei dicht an der Wand. Mich störte das helle Licht. Es war nicht zu ändern, außerdem konnte ich es nicht ausschalten.
    Ich hatte mir zwar die Halle nicht genau ansehen können, spekulierte aber darauf, daß sich die Kampfarena in der Mitte befand und dieser Gang hier in das Zentrum führte.
    Niemand begegnete uns. Wir passierten auch eine Treppe, die in die Tiefe führte. Von unten her vernahmen wir Stimmen, allerdings zeigte sich kein Mensch.
    Shao blieb dicht an meiner Seite. Sie streckte ihren Arm aus. »Da hinten wird das Licht schwächer.«
    »Das muß die Halle sein.«
    Die Chinesin schlich vor. Noch immer konnte ich mich nicht an sie gewöhnen. Shao war so anders als früher. Sie trug jetzt diese schwarze Kleidung und hatte als Waffe eine Armbrust bei sich sowie einen mit Pfeilen gespickten Köcher.
    Manchmal können Wege zu einer Qual werden. So ähnlich dachte auch Shao, die ihr Tempo forcierte, dabei aber nicht lauter auftrat.
    Es war still. Von vorn her wehte uns eine gewisse Kühle entgegen.
    Ich konnte die Leere der dort liegenden Halle irgendwie spüren.
    Auch das Licht war wesentlich schwächer und sanfter, keine knallharte Festbeleuchtung mehr.
    Shao blieb plötzlich stehen. Ich ging noch bis zu ihr, sah den ausgestreckten Finger, und mir wurde heiß und kalt zugleich, als ich den japanischen Geist sah.
    Er zeigte sich, so wie in der Sage oder Legende, als gewaltiger, fast bis zur Decke reichender Zyklopenriese.
    ***
    Suko kam sich schon ziemlich verloren vor, als er die Halle betreten hatte und auf direktem Weg sein Ziel ansteuerte, eben den Ring, wo die Kämpfe stattfanden.
    Er war eingekreist von den hohen Rängen. Vier Eingänge besaß die Halle. Einer lag hinter ihm, der zweite genau gegenüber, die anderen beiden rechts und links.
    Über ihm spannte sich das Hallendach. Keine glatte Fläche. Dafür eine Konstruktion aus

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