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0505 - Im Schwarm gefangen

Titel: 0505 - Im Schwarm gefangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht mit einer Schleuse zu vergleichen, denn es gab keine Druckausgleichskammer und keine doppelten Wände. Eine Stahlwand war zur Seite geglitten.
    Trotzdem konnte Froud-Crofton nicht ins Innere des Kastens blicken, obwohl das Licht der künstlichen Sonnen normalerweise durch das offene Tor hätte scheinen müssen.
    Froud-Crofton erklärte sich den rätselhaften Anblick mit einer Energiebarriere, die nicht lichtdurchlässig war.
    Die ANNIOK flog auf den geöffneten Kasten zu. Der Arzt schätzte, daß das Tor dreißig Meter breit und zehn Meter hoch war.
    „Eine Falle!" heulte Ulpanius. „Das ist eine Falle, Terraner."
    „Schon möglich", gab Froud-Crofton gelassen zurück, „aber was wollen wir dagegen tun? Wir müssen abwarten, was jetzt geschieht."
    Ulpanius begann sich im Kreis zu drehen und schrille Schreie auszustoßen. Der Mediziner beobachtete ihn und fragte sich, ob der Stobäer vor Angst den Verstand verloren hatte. Bei Ulpanius war man nie sicher, ob hinter solchen Auftritten nicht irgendeine Teufelei steckte. Der Strahlenkranke begann um sich zu schlagen. Dabei verletzte er sich an einer Hand, was ihn halbwegs zur Vernunft brachte.
    „Deine Anfälle helfen uns nicht weiter", sagte Froud-Crofton ärgerlich. „Nimm dich jetzt zusammen. Es ist möglich, daß ich dich brauche."
    Er hielt zwar wenig davon, mit dem stobäischen Kriminellen zusammenzuarbeiten, aber wenn er dadurch eine Chance bekommen konnte, seine Freiheit zu retten, wollte er sie nutzen.
    Ulpanius zog sich in eine Ecke der Zentrale zurück und bedeckte seine Triefaugen mit beiden Händen.
    Die ANNIOK war nur noch wenige Meter von dem Tor entfernt.
    Die Jacht stand jetzt still. Froud-Crofton blickte aus der Kuppel.
    Schräg über ihm führten Röhren und Streben in die verschiedensten Richtungen. Es gab antennenähnliche Auswüchse, die so dünn waren, daß sie wie Haare Wirkten.
    Froud-Crofton war sich der Anwesenheit fremder Wesen bewußt, dieses Gefühl hatte sich noch verstärkt, als das Tor aufgeglitten war.
    Trotzdem konnte der Arzt niemand sehen. Er vermutete, daß die Fremden sich hinter dem Tor aufhielten. Sicher konnten sie ihn beobachten.
    Plötzlich erlosch die Notbeleuchtung. Die Unbekannten hatten eine Möglichkeit gefunden, auch den Dynamo zu beeinflussen, von dem diese ..Anlage versorgt wurde. Froud-Crofton befürchtete, daß die Fremden noch nicht alle Kontrollmöglichkeiten eingesetzt hatten.
    Hätte der Rückentornister seines Schutzanzugs funktioniert, wäre Froud-Crofton jetzt ausgestiegen. Während er noch überlegte, wie er die unsichtbaren Entführer der Jacht zu einer Reaktion zwingen konnte, setzte die ANNIOK sich langsam wieder in Bewegung. Als sie das Tor passierte, schien sich eine schwarze Masse um die Jacht zu legen. Es wurde vollkommen dunkel.
    Ulpanius stöhnte vor Angst.
    Froud-Crofton ahnte, daß sich das Tor noch nicht geschlossen hatte. Trotzdem reichte das Licht der künstlichen Sonnen nicht bis ins Innere des Kastens.
    Es gab einen kaum spürbaren Ruck, als die ANNIOK auf dem Boden aufsetzte.
    Draußen war es still. Froud-Crofton fragte sich, welche Druckund Luftverhältnisse außerhalb des kleinen Schiffes herrschten.
    Plötzlich wurde es hell.
    Die Lichtquelle war nicht zu entdecken, aber sie erhellte den Raum, in dem die ANNIOK gelandet war.
    Froud-Crofton blickte aus der Kuppel.
    Die Wände im Hintergrund waren gelb. Es gab Stellen, an denen sie völlig glatt aussahen, aber der größte Teil der Oberfläche war von seltsam geformten Auswüchsen bedeckt.
    Froud-Crofton blickte nach oben. An der Decke hing ein kreisförmiges Gebilde. Es durchmaß etwa zehn Meter. In seiner Mitte ragte eine Spitze von einem halben Meter Länge nach unten.
    Froud-Crofton konnte keine weiteren Einrichtungsgegenstände entdecken. Der Boden war überall dort, wo Froud-Crofton ihn übersehen konnte, völlig glatt.
    „Niemand ist zu sehen", bemerkte Ulpanius, der wieder Mut gefaßt hatte. „Ob wir aussteigen und uns draußen umsehen?"
    Der Arzt schaute zu den Kontrollen.
    „Wir wissen nicht, welche Verhältnisse außerhalb des Schiffes herrschen. Die Kontrollen führen keine' Energie und zeigen nichts an."
    „Glaubst du, daß wir von hier entkommen können?"
    Froud-Crofton lachte spöttisch.
    „Unter diesen Umständen? Wir müssen abwarten, was weiterhin geschieht."
    „Wir könnten ..." Ulpanius wurde von einem durchdringenden Summton unterbrochen. Er drehte sich um die eigene Achse, um festzustellen, wodurch der

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