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0505 - Jagd der Skelette

0505 - Jagd der Skelette

Titel: 0505 - Jagd der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mein Freund«, murrte er. »Er sieht mich höchstens als einen Verbündeten, den er ausnutzen kann. Immerhin besitze ich eines dieser verdammten Amulette!«
    »Vielleicht siehst du das alles etwas zu eng«, gab Angelique zu bedenken. »Bisher hat er noch nichts getan, das dir oder uns geschadet hätte. Im Gegenteil.«
    Yves zuckte mit den Schultern.
    »Also, was wirst du jetzt tun?« fragte Angelique.
    »Schlafen«, murmelte er. »Ich habe eine lange Nacht hinter mir. Du vermutlich auch, so wie du aussiehst. Die Tür ist wieder zu. Und niemand versucht in derselben Nacht zwei Einbrüche an der gleichen Stelle.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, murmelte Angelique.
    »Laß uns noch einmal darüber reden, wenn wir beide wieder wach sind«, sagte Yves. »Versuch zu schlafen, ja? In dieser Nacht erhalten wir keinen weiteren unliebsamen Besuch mehr.«
    Er verschwand in seinem Zimmer.
    Angelique beschloß, ein wenig für das Ungestörtbleiben zu tun. Sie erinnerte sich, daß sie damals dem Dämon Sid Amos eine für ihn unüberwindbare Sperre vor die Füße geknallt hatte. Vielleicht ließ sich die Wohnung jetzt ähnlich absichern.
    Sie machte sich an die Arbeit und bezog auch Yves’ Zimmer in ihre Aktvitäten mit ein. Ihr großer Bruder ließ sich davon nicht stören- Er schnarchte dezent vor sich hin.
    Irgendwann - draußen war es langst hell, aber die Fensterabdeckungen ließen das Tageslicht nur in schmalen Streifen herein - warf sich Angelique wieder auf ihr Bett und versuchte einzuschlafen. Es gelang ihr überraschend schnell, denn sie wußte sich und Yves jetzt gut geschützt.
    Dennoch schlief sie unruhig und träumte wirr.
    ***
    Sid Amos frohlockte. Eysenbeiß hatte seine Prügel bezogen. Das war die Chance für den Ex-Teufel, zuzuschlagen. Eysenbeiß war garantiert damit beschäftigt, über seine Niederlage nachzugrübeln. Niemals würde er damit rechnen, daß ausgerechnet in diesem Moment von einer ganz anderen Seite ein Angriff auf ihn selbst erfolgte. So, wie in jenem Höllentunnel bei dem entführten schottischen Eisenbahnzug Eysenbeiß Sid Amos durch den Einsatz jenes Mannes in Schwarz überrascht hatte, wollte Amos jetzt ihn überraschen.
    Amos versetzte sich in die unmittelbare Nähe des ERHABENEN. Er stellte fest, daß dieser über die Mitte einer um diese Nachtstunde unbefahrenen Straße ging, die Schultern herabhängend, den Kopf etwas gesenkt. Ein Mann, der in seinem eleganten, grauen Anzug so gar nicht in diese Gegend passen wollte. Er mußte wirklich tief in seinen Gedanken versunken sein. Und er schien auf jeden Fall in dieser Gegend verweilen zu wollen. Amos an seiner Stelle wäre nach einem Rückschlag erst einmal aus Baton Rouge verschwinden, um sich im Hauptquartier sein weiteres Vorgehen zu überlegen. Hier lief Eysenbeiß immerhin sogar Gefahr, von ein paar kriminellen Nachtschwärmern überfallen zu werden. Natürlich würden die gegen den ERHABENEN der Dynastie keine Chance haben… aber so ein Überfall wäre doch äußerst störend.
    Ganz so geistesabwesend schien Eysenbeiß aber doch nicht zu sein. Er blieb plötzlich stehen und straffte sich. Offenbar hatte er Amos’ Schritte gehört, die gut dreißig Meter hinter ihm aufklangen. Im gleichen Moment kam Amos die Tarn-Idee, und seine Gestalt veränderte sich leicht. Noch während Evsenbeiß sich umwandte, verflossen Konturen und Farben, und der ERHABENE sah sich plötzlich einem abgerissen wirkenden Kreolen gegenüber, in dessen linker Hand ein Springmesser das trübe Funzel-Licht der Straßenbeleuchtung reflektierte.
    »Na, wen haben wir denn da?« krächzte Amos in einem scheußlichen Cajun-Slang. »Bleib schön stehen und mach keine falsche Bewegung. Ich bin schneller als du.« Er hustete wie ein Schwindsüchtiger, krümmte sich dabei leicht und taumelte weiter auf Eysenbeiß zu. Dabei hoffte er, daß der jetzt nicht auf die Amulett-Aura aufmerksam wurde, die Amos umgab.
    Eisenbeiß fiel darauf herein! Amos’ Schauspielkunst ließ ihn tatsächlich einen kranken kleinen Gauner vermuten, den er nicht ernstzunehmen brauchte. Spöttisch winkte er ab. »Übernimm dich nur nicht, mein Freund. Glaubst du wirklich, du könntest mich mit deinem Kartoffelschälmesser beeindrucken?«
    »Das nicht, aber zielsicher bewerfen«, kicherte der vermeintliche Räuber und hustete wieder. Im nächsten Moment schleuderte er seine rechte Hand einen Gedanken weit.
    Eysenbeiß sah sie nur noch heranflirren und begriff zu spät, mit wem er es zu tun hatte. Die

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