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0505 - Jagd der Skelette

0505 - Jagd der Skelette

Titel: 0505 - Jagd der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in seine Jeans. »Was war das? Bist du angegriffen worden?« wollte er wissen. Weil sie offensichtlich unverletzt war, ging er zur Wohnungstür, fischte den Schlüsselbund aus der Tasche und verriegelte die Tür aufs neue, sorgfältig darauf achtend, daß der Schlüssel sich so butterweich wie üblich bewegte. Das bedeutete, daß es keine mechanische Manipulation gegeben hat. Yves schüttelte den Kopf. Er wußte, daß er den Schlüssel zweimal herumgedreht und auch die Sperrkette vorgelegt hatte. Er wandte sich langsam zu seiner Schwester um.
    »Der hat mich zur Seite gestoßen, als wäre er gar kein Schatten«, murmelte sie.
    Yves tastete nach dem Amulett, das er wieder vor der Brust hängen hatte. »Magie, vermutlich«, sagte er. »Zum Teufel, warum nimmt das nie ein Ende? Warum schaffe ich es einfach nicht, mich von dieser Silberscheibe zu befreien? Heute hätte es fast geklappt, aber ich Narr mußte ja das vertrackte Ding auch noch unbedingt festhalten…«
    Angelique schien ihm nicht zugehört zu haben. »Es war kein Mensch«, sagte sie leise. »Kein Mensch… nur ein Schatten…«
    »Schatten gegen Schatten«, brummte Ombre sarkastisch. »Er wollte das Amulett. Hätte er es doch mitgenommen, dann wäre ich es jetzt los.«
    »Vielleicht. Bisher ist es immer wieder zu dir zurückgekommen«, wandte Angelique ein.
    »Es ist ein Fluch«, behauptete Yves.
    »Vielleicht hätte ich mich nicht bemerkbar machen sollen, wie, großer Bruder?« sagte Angelique. »Dann wäre es dem Dieb vielleicht gelungen. Glaubst du, er kommt wieder?«
    »Der Schatten? Ich möchte wissen, wer oder was dahintersteckt.«
    »Du solltest vielleicht Professor Zamorra fragen. Möglicherweise kann er es uns sagen.«
    Yves tippte sich an die Stirn. »Den Teufel werde ich tun, Geld für ein Telefonat nach Frankreich zu verschwenden. Am Ende kommt der Typ noch hierher, und dann haben wir erst recht keine Ruhe mehr. Du weißt, daß ich diesen ganzen magischen Zirkus nicht mag. Ich will in diese Dinge nicht hineingezogen werden. Möchte wissen, wem wir diese nächtliche Attacke zu verdanken haben.«
    Angelique trat vor ihn, griff nach seinen Händen. »Bruder, mir gefällt das nicht. Ich bin sicher, dieser Schatten kommt wieder. Und beim nächsten Mal läßt er sich vielleicht nicht so einfach verjagen. Dann schlägt er vielleicht zurück. Und ich möchte das nicht erleben, wenn Maurice gerade hier ist. Überhaupt - wieso ist der Schatten hierher gekommen? Wie hat er dich gefunden?«
    »Er hat mich beschattet«, sagte Yves ironisch. »Die ganze Nacht über hatte ich das Gefühl, von jemandem beobachtet zu werden, den ich nicht richtig erfassen und einschätzen konnte. Na ja, wer rechnet schon mit einem richtigen Schatten?« Er lächelte dünn. »Andererseits hat sich die Nacht gelohnt. Wir haben so viel Geld wie selten.«
    »Ehrliches Geld?« fragte Angelique, die wußte, wie oft ihr Bruder sich im Grenzbereich der Legalität bewegte. Es war ihr nur ein recht schwacher Trost, daß er noch nie wirklich gezielt kriminell geworden war.
    »Ehrliches Geld«, bestätigte er. »Du kannst es ausgeben, ohne daß es rot wird.«
    »Witzbold.« Sie nagte an ihrer Unterlippe. »Hast du keine Ahnung, zu wem dieser Schatten gehören könnte? Du, das war richtig unheimlich. Er scheint körperlos gewesen zu sein, aber bei seiner Flucht hat er mich einfach umgerannt.«
    Yves zuckte mit den Schultern.
    »Du kannst es herausfinden, Yves. Versuche es. Ich will wissen, wer uns heimsucht. Hörst du?«
    Er nickte schwach. »Dann bist jetzt du es, der mich in eine solche verrückte Aktion hineindrängt.«
    Sie runzelte die Stirn. »Weil ich selbst mitten drin stecke!« fuhr sie ihn an. »Himmel, Yves, du bist nicht der einzige, der seine Ruhe will! Weißt du was? Wenn du mit deinen Beziehungen in der nächsten Nacht nicht herausfindest, wer dahintersteckt, rufe ich anschließend Professor Zamorra an! Von meinem selbstverdienten Geld.«
    Er verzog das Gesicht. »Laß den Franzosen lieber, wo er ist.«
    »Nicht, wenn es uns an die Substanz geht, Yves. Vergiß nicht: Du bist l’ombre. Nur eine Handvoll Leute wissen, wo sie l’ombre finden können. Seltsamerweise ausgerechnet der Franzose und seine Freunde. Komisch, nicht? Aber jetzt weiß auch dieser Schatten, oder was auch immer das für eine Kreatur gewesen sein mag, wo er dich findet. Dein kleines Geheimnis liegt auf dem Präsentierteller. Du mußt etwas tun - oder deine Freunde müssen aktiv werden.«
    »Zamorra ist nicht

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