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0507 - Die Lady mit dem Schädeltick

0507 - Die Lady mit dem Schädeltick

Titel: 0507 - Die Lady mit dem Schädeltick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schenkt«, sagte die Frau.
    »Es ist auch schwer…«
    »Weshalb diese vier Schädel?«
    »Das ist ganz einfach, Lucius. Wenn du dich an unsere Familienchronik erinnerst, so wirst du gelesen haben, daß Madeline Brent eine Bestie mit dem Gesicht eines Engels war. Sie hat vier Liebhaber besessen und hat diese vier Männer köpfen lassen. Der Chronik nach zu urteilen, soll sie die Salome stark verehrt haben.«
    »Geschichten, Legenden.«
    »Die für mich jetzt zur Tatsache geworden sind, Lucius. Da kannst du sagen, was du willst.«
    »Gesetzt den Fall, alles stimmt. Wo hält sich diese Madeline jetzt auf?«
    »Das weiß ich nicht. Aber sie ist bestimmt nicht gegangen. Wie ich sie einschätzte, wird sie auf unserem Fest bleiben wollen.«
    »Und sich weitere Opfer holen, wie?«
    Eleonore preßte ihre Handflächen gegeneinander und wurde noch blasser. »Mal den Teufel nicht an die Wand, Lucius, damit rechne ich leider auch noch.«
    »Aber ich nicht…«
    Das Telefon meldete sich mit einem angenehm klingenden Geräusch. Wie Glockenklang schwangen die Töne durch den Raum.
    Der Apparat paßte sich der allgemeinen Zimmereinrichtung an. Er besaß noch die alte, hohe, kastenähnliche Form und war mit Kirschbaumholz verkleidet worden.
    »Entschuldige«, sagte Lucius, hob ab, lauschte und sagte zweimal ein Ja, natürlich.
    »Wer war es denn?«
    Brent drehte sich um. »Der Wärter am Parkeingang. Er meldete die ersten Wagen. Ich muß leider…«
    »Ja, geh nur.«
    »Soll ich dich entschuldigen?«
    Eleonore überlegte. »Nicht die gesamte Zeit über«, sagte sie nach einer Weile des Nachdenkens. »Ich möchte mich jetzt etwas frisch machen. Später komme ich nach.«
    »Das ist verständlich.« Er beugte sich zu ihr nieder und hauchte ihr einen Kuß auf die Wange. »Sollte irgend etwas sein, ich bin sofort zur Stelle.«
    »Das weiß ich doch. Sind die Kinder schon da?«
    »Nein, die wollen erst gegen Abend kommen.«
    »Viel Spaß.«
    Er lächelte kantig. »Spaß ist gut. Es wird doch anstrengend werden. Aber das geht auch vorbei.«
    Mrs. Brent wartete noch, bis ihr Mann verschwunden war, dann betrat sie das geräumige angrenzende Bad und lehnte sich für einen Moment mit dem Rücken gegen die kühlen Fliesen aus wertvollem Marmor.
    Hatte sie einen Fehler gemacht? Hätte sie nichts sagen sollen?
    Oder hatte sie tatsächlich eine Halluzination erlebt?
    Möglich war es. Dennoch, die lebende Tote war gekommen. Sie hatte Eleonore sogar angefaßt. Noch jetzt bekam sie einen Schauer, wenn sie an die kalten Totenhände dachte.
    An der Wand hing ebenfalls ein Telefon. Sie tippte eine dreistellige Nummer, das Zeichen für Claudia.
    Sehr schnell war das Mädchen bei ihr. »Ich bin im Bad, Claudia.«
    »Geht es Ihnen nicht gut, Madam?«
    Mrs. Brent lächelte. »Doch, schon. Das heißt, einigermaßen. Ich möchte mich frisch machen. Bitte holen Sie mir ein anderes Kleid. Nehmen sie das hellblaue.«
    »Natürlich, Madam. Sonst noch etwas?«
    »Vielleicht zwei Tabletten gegen die Kopfschmerzen.«
    »Auch das werde ich besorgen.«
    »Sie haben nichts gesehen – oder?« erkundigte sie Eleonore Brent wie nebenbei.
    »Was meinen Sie damit, Madam?«
    »Ich denke da an eine junge Frau in Ihrem Alter, Claudia. Schwarzhaarig und sehr schön.«
    »Eine Besucherin, Madam?«
    »Nein, nicht direkt. Auch keine Fremde, wie man es vielleicht annehmen könnte. Sie weist eine frappierende Ähnlichkeit mit Madeline Brent auf, die auf dem Gemälde in der Ahnengalerie zu sehen ist.«
    »Tut mir leid, Madam. Diese Frau wäre mir bestimmt aufgefallen.«
    »Danke, Claudia.«
    Das Mädchen ging, und Mrs. Brent hob die Schultern. Wie kann ich den anderen nur beweisen, daß ich keiner Halluzination erlegen bin, dachte sie. Eine Lösung wußte sie auch nicht.
    ***
    Das Anwesen war ein Traum!
    Allerdings einer, den man sich nur leisten konnte, wenn man genügend Bares zur Verfügung hatte. Und das kam weder bei Suko noch bei mir in Frage.
    Ob Sir James bereits eingetroffen war und die beiden Conollys ebenfalls, wußten wir nicht. Wir fragten auch nicht die beiden uniformierten Kollegen die zu unserem Wagen kamen, freundlich lächelten und hinter ihrem Rücken das weiß gestrichene Gittertor der Parkbegrenzung wußten. Das Land davor gehörte ebenfalls den Brents, aber dieser Park war eben die eigentliche Zentrale.
    Sie traten von zwei Seiten an unseren Wagen, grinsten eher wölfisch als höflich und erkundigten sich mit frostigen Stimmen nach unseren Legitimationen.
    Die

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