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0507 - Die Lady mit dem Schädeltick

0507 - Die Lady mit dem Schädeltick

Titel: 0507 - Die Lady mit dem Schädeltick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstehen?«
    »Natürlich. Das würde bedeuten…«
    »Daß Sie beide ebenfalls an diesem Fest teilnehmen. Allerdings als nicht offiziell Geladene, aber ich werde zusehen, daß Sie trotzdem hineinkommen.«
    »Danke, Sir.«
    »Sie besitzen die entsprechende Kleidung?« fragte Sir Powell.
    »Die kann man sich doch leihen«, sagte Suko.
    »Ich quetsche mich in meinen alten Smoking, Sir. Der ist so alt, daß er schon wieder modern ist.«
    »Haben Sie zugenommen?«
    »Nein.«
    »Dann versuchen Sie es.«
    »Sollen wir Sie mitnehmen, Sir?«
    »Nein, wir fahren getrennt. Ich habe einen Chauffeur. Lassen Sie sich durch meine Anwesenheit nicht stören. Sie bekommen dann noch die entsprechenden Legitimationen, damit Sie nicht abgewiesen werden.«
    »Himmel, sind die vornehm«, sagte Suko.
    »So vornehm, daß sie sogar einen Zombie in der Ahnenreihe haben. Das hast du nicht.«
    Mein Freund schaute mich scharf an. »Bist du dir da ganz sicher, John?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Gut«, sagte Sir James und erhob sich. »Wir werden noch miteinander reden.«
    »Geht klar, Sir.«
    »Ja«, sagte ich zu Suko, als wir wieder in unserem Büro waren.
    »Da denkt man an nichts Böses, und schon gehört man zum illustren Kreis des Jet-set. Einfach irre.«
    »Ich weiß nicht. Wenn ich an den Smoking denke.«
    »Manchmal muß man eben Opfer bringen.« Ich nahm den Hörer hoch. »Jetzt rufe ich erst mal Bill an.«
    Der war nicht zu Hause. Dafür bekam ich mein Patenkind Johnny an den Apparat. Wir erzählten noch ein paar Minuten private Dinge, bis mir der Junge erklärte, daß sein Vater sich in einem Pub in der Fleet Street aufhielt.
    »Mummy ist schon sauer.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Wo steckt denn deine Mutter?«
    »Im Garten. Soll ich sie holen?«
    »Nein, nein, ich weiß schon Bescheid. Bis bald, Johnny.«
    »Okay, Onkel John.«
    Ich kannte den Pub, wo Bill zu verkehren pflegte, wenn er in die Fleet Street, die Straße der Zeitungsmacher, zurückkehrte. Dort hatte er selbst früher Tag und Nacht gewirkt. Heute hatten mehrere Verlage auf Lichtsatz umgestellt, viele Drucker entlassen und die Produktion von Zeitungen in andere Stadtteile verlagert.
    Im Pub herrschte ein unwahrscheinlicher Trubel. Bestimmt wurde etwas gefeiert. Es dauerte eine Weile, bis ich Bill an der Strippe hatte. Seine Stimme klang ziemlich gedehnt, fast schon verlaufen.
    »Ich bin es, du Schluckspecht.«
    »Ahhh, John.« Er lachte. »Willst du auch kommen? Wir feiern hier den Abschied eines alten Kollegen. Da ist der Bär los, kann ich dir sagen, ein Wahnsinn.«
    »Das höre ich. Wie nüchtern bist du denn noch?«
    »Hör mal!« protestierte er und bedankte sich zwischendurch, weil er ein Glas gereicht bekommen hatte, wie er sagte. »Ich bin nicht betrunken. Ich kann nur nicht selbst fahren.«
    »Das brauchst du auch nicht. Ich wollte nur wissen, ob du mit deiner Frau nach Bristol fährst, wo die Brents ein gewaltiges Fest geben. Das ist alles.«
    Bill trank einen Schluck. Das hörte ich selbst durch das Telefon.
    »Also eingeladen sind wir?«
    »Fahrt ihr hin?«
    »Weiß ich noch nicht. Weshalb willst du das denn wissen?«
    »Nur so am Rande, viel Spaß noch.« Ich legte auf, bevor Bill weitere Fragen stellen konnte.
    Suko grinste mich an. »Der hat aber geladen gehabt, was?«
    »Und ob.«
    »Fahren sie denn?«
    »Sie sind zumindest eingeladen. Aber wir werden ihnen nichts sagen. Wenn wir plötzlich dort sind, möchte ich Sheilas und Bills Augen sehen. Die fallen denen vor Staunen aus dem Kopf.«
    »Das kann durchaus sein.«
    ***
    Feste gibt man normalerweise am Abend. Die Brents aber begannen mit ihrer Party schon am Nachmittag, das hatte uns Sir James ausdrücklich mitgeteilt.
    Wir fuhren entsprechend früh ab. Bestimmt gehörten wir zu den wenigen Gästen, für die keine Zimmer gebucht waren, deshalb hatten wir vor Antritt der Reise auch unsere »Kampfkleidung« die Smokings, angezogen. Wir befanden uns noch innerhalb Londons, als Suko seine Jacke auszog und ich seinem Beispiel folgte.
    »Was man nicht alles in einem Job wie dem unsrigen tut!« beschwerte er sich.
    »Ja, man hat’s nicht leicht.«
    Wir konnten auf dem M4 bleiben. Dieser Motorway führte geradewegs von London nach Bristol, einer Stadt mit viel Geschichte und großer Seefahrer-Tradition.
    Von Bristol aus waren noch im vorigen Jahrhundert die großen Segler der Ostindien-Company in See gestochen. Auch heute besaß dieser Hafen noch eine große wirtschaftliche Bedeutung.
    Da wir Wochenende

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