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051 - Die gelbe Schlange

051 - Die gelbe Schlange

Titel: 051 - Die gelbe Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Tochter Mabel einmal rücksichtsvoll.
    »Es hat keinen Sinn, Vater zu beunruhigen«, erklärte sie ihrer hysterischen Schwester. »Mr. Joseph hat gesagt, daß die Kerle mir gar nichts tun wollten - sie haben mich mit Joan verwechselt.« Zufällig sah Clifford Mabel weder gleich, nach ihrer Rettung noch am nächsten Morgen. Er wußte nur zu gut, daß Mabel mit ihrer Kusine Joan verwechselt worden war, und seine Unruhe stieg. Lynnes erster Weg nach seiner Ankunft in London galt Scotland Yard, und hier erhielt er die befriedigende Auskunft, daß bereits eine Anzahl von Beamten zur Bewachung von Sunni Lodge abgestellt worden war.
    »Sie selbst brauchten auch einen Aufpasser«, lächelte der Offizier, als ihm Lynne von dem Ammoniaküberfall berichtete. »Die Ammoniakspritze im Hut ist übrigens ein alter Trick!«
    Clifford nickte.
    »Ich bin nicht gerade stolz auf mich«, bekannte er.
    »Was Miss Bray betrifft, so habe ich bereits einen Mann nach Sunningdale geschickt, der den Befehl hat, sie nicht aus den Augen zu lassen«, bemerkte der Inspektor. »Er hat gerade angerufen, daß das Auto Mr. Narths in Reparatur ist, das erleichtert ihm seinen Auftrag natürlich.«
    »Gott sei Dank!« rief Clifford erleichtert und ging in seine Wohnung zurück, um alles für den Streifzug vorzubereiten, den er für die nächste Nacht geplant hatte.
    Um fünf Uhr nachmittags rief er Slaters Cottage an, und Joe meldete sich.
    »Ich habe gerade mit Joan telefoniert«, erzählte er. »Das Mädchen hat Verstand! Ich habe sie gefragt, für wie alt sie mich hält, und was meinst du wohl, was sie gesagt hat -«
    »Sag es mir nicht!« rief Clifford. »Ich hasse den Gedanken, daß sie eine Heuchlerin ist! Aber nun hör zu: Du mußt um elf Uhr hier bei mir sein. Ungefähr um neun Uhr werden zwei Herren zu dir kommen, es sind Kriminalbeamte von Scotland Yard, die Sunni Lodge beobachten sollen. Sobald sie eingetroffen sind, fährst du los. Hast du mich verstanden?«
    »Und sie hat gesagt«, fuhr Joe unbeirrt fort, »daß Mabel mich sehr gern hat.«
    »Sie wird keine Rivalin haben«, meinte Clifford unhöflich. »Ich will wissen, ob du mich verstanden hast, du verrückter alter Gockel!«
    » Ja, ich habe dich verstanden. Aber denk nur, Cliff, Joan sagte, daß Mabel -«
    »Vergiß nicht, ich erwarte dich um elf Uhr hier. Und ruf Joan nicht wieder an. Narth oder eine der beiden Töchter könnte entdecken, wer du bist«, warnte Clifford. »Das würde bedeuten, daß du Mabel nicht wieder zu sehen bekommst!«
    »Ich kann sie ja gar nicht mehr anrufen, sie ist in die Stadt gefahren.«
    »In die Stadt gefahren?« Clifford war betroffen, aber bevor er eine Frage an Joe stellen konnte, fuhr dieser fort: »Sie ist in die Stadt gefahren, um sich Kleider zu kaufen. Dieser Narth kann doch nicht so übel sein, Cliff. Er sagte ihr, sie brauche sich dabei nicht einzuschränken. Gar kein so schlechter Bursche, der alte Stephen!«
    Nachdenklich hängte Clifford den Hörer ein. Freigebigkeit und Stephen Narth paßten so wenig zusammen, daß sein Argwohn in hohem Maße geweckt wurde.
    Als Joan Bray das Privatbüro ihres Onkels betrat, war sie neugierig, warum Stephen Narth sich plötzlich so großzügig zeigte. Natürlich hatte sie den Wunsch, eine Ausstattung mit in die Ehe zu bringen, und ganz besonders fehlte es ihr an Garderobe. Mr. Narth war nicht gerade verschwenderisch, Joan hatte in den letzten drei Jahren nur zwei Kleider bekommen.
    Mr. Stephen Narth saß an seinem Schreibtisch und hatte den Kopf in den Händen vergraben. Als Joan den Raum betrat, fuhr er auf und starrte sie verwirrt an. In dieser Woche war eine außerordentliche Wandlung mit ihm vorgegangen. Er sah verstört aus, war nervös und schrak bei dem leisesten Geräusch zusammen. Selbst in seiner besten Zeit war Stephen leichtgereizt, aber als jetzt das Knacken der Türklinke ihre Ankunft anzeigte, hatte Joan den Eindruck, daß er nur mit Mühe einen Angstschrei unterdrückte.
    »Oh! Du! Du bist es, Joan!« keuchte er atemlos. »Nimm Platz, ja?«
    Narth versuchte, ein Fach seines Schreibtisches aufzuschließen, aber seine Hände zitterten so, daß er den Schlüssel erst nach mehreren vergeblichen Versuchen in das Schlüsselloch brachte. Endlich gelang es ihm, und er nahm eine Geldkassette heraus.
    »Wir wollen alles so machen, wie es sich gehört, Joan.« Seine Stimme klang schrill, und sie sah, daß er kurz vor dem Zusammenbruch stand. »Wenn du dich verheiratest, muß alles so sein, wie der alte Joe

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