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051 - In den Katakomben des Wahnsinns

051 - In den Katakomben des Wahnsinns

Titel: 051 - In den Katakomben des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hörte sich unheimlich an, dass über die Lippen dieser hässlichen Frau die
Stimme eines Mannes ertönte. »Sie werden bald sehr zufrieden sein. Es war nicht
gut, der Fährte von Ann Muller nachzugehen!«
    »Wer sind Sie?«, kam es wie ein Hauch über die Lippen der Schwedin, die
langsam anfing, den Schock abzuschütteln, den sie erlitten hatte. Sie war
niemals auf ein solches Erlebnis eingestellt gewesen. »Was für eine Rolle
spielte Ann Muller?! Sie starb an einer schweren Krebserkrankung, nicht wahr?«
    Die Frau vor ihr wich zurück, ebenso die anderen Gestalten, die sie
umringten. Es war, als erhielten sie einen stummen Befehl. Aus der Düsternis
der Katakombe vor ihr löste sich eine Gestalt im weißen Kittel. Es war Dr.
Fond.
    »Sie haben recht mit dem, was Sie sagen«, begann er. Seine Stimme klang
eigentümlich heiser, dumpf und leise. »Aber wie mir scheint, sind Sie dennoch
nicht über alle Einzelheiten unterrichtet. – Ann Muller starb.« Während er dies
sagte, veränderte sich seine Stimme so sehr, dass Morna Ulbrandson eine
Gänsehaut bekam. Er sprach im selben Tonfall wie die hässliche Frau vor wenigen
Sekunden! Mit der gleichen Stimme! Mit
der Stimme – eines Fremden?!
    »... ihr Körper war vernichtet – nicht aber ihr Kopf, nicht ihr Gehirn.
Warum sollte man in einer Zeit, in der man Herzen, Lungen, Nieren und Lebern
verpflanzt, das menschliche Gehirn vernachlässigen? Können Sie mir einen Grund
sagen? Ann Muller hatte ein gesundes Gehirn. Was ihr fehlte, war der Körper.
Ich hatte die Absicht, sie am Leben zu erhalten. Meine Forschungen waren
abgeschlossen. Ich konnte ihr einen künstlichen Körper geben. Aber dann geschah
an der Ortsausfahrt von Alness ein Unfall. – Eine junge Frau kam ums Leben.
Peggy Brown. Sie war vierundzwanzig Jahre alt geworden. Nur ein Jahr älter als
Ann Muller. Peggy Brown wollte die Straße überqueren, als ein Lkw herankam, sie
mitriss und über ihren Kopf fuhr. Peggy Brown war auf der Stelle tot. Es gelang
mir auf Umwegen, den Körper aus dem Leichenschauhaus zu entfernen und den Sarg
mit einer Attrappe zu versehen. Der Körper war für mich zu einem Ersatzteil
geworden – zu einem Ersatzteil für den Kopf Ann Mullers! Es war das erste
Experiment, das mir einwandfrei gelang. Ann Muller lebt noch heute! Aber sie
weiß nichts mehr von ihrer früheren Identität. Sie hat das Gedächtnis verloren.
Ich habe sie – Helen Carter genannt ...!«
    Dr. Fond machte eine kleine Pause. Er kam auf die Schwedin zu. Das bleiche
Gesicht des Psychotherapeuten wirkte krank und überarbeitet.
    »... irgendetwas muss bei der Transplantation misslungen sein. Ich suche
noch heute diesen Fehler.«
    Morna merkte, wie es heiß durch ihren Körper strömte. Sie begriff mit einem
Mal. All die schrecklichen Wesen, die hier in den Katakomben hausten, waren
durch diesen geheimnisvollen Fremden im weißen Kittel entführt worden und
dienten ihm als Versuchspersonen. Er untersuchte ihre Gehirne und vernichtete
bestimmte Bezirke, um das Verhalten der Unglücklichen zu studieren, um
herauszufinden, was er bei Peggy Brown/Ann Muller falsch gemacht haben könnte!
    Dr. Fond lachte irr. Er schien die Gedanken der Schwedin erraten zu haben.
    »Ganz so ist es nicht, wie Sie vielleicht jetzt denken mögen. Viele
Menschen, die Sie hier sehen, waren todkrank. Manche wurden im wahrsten Sinn
des Wortes im letzten Augenblick dem Tod entrissen. Andere wurden hierher
verschleppt. Vielleicht sind Sie auf die Spur dieser jungen Frauen angesetzt
worden, die man vermisst. Vielleicht sind Sie so etwas wie ein Köder, wer weiß.
In diesem Fall dürften Sie Ihr Ziel nicht erreicht haben. – Sie waren doch
hinter Helen Carter – Entschuldigung: ich meinte, hinter Ann Muller her, nicht
wahr?«
    »Man hat sie mehrmals in ihrem Heimatort gesehen.«
    Morna erschauerte, als sie daran dachte, dass der Kopf der Toten auf einen
fremden Körper transplantiert worden war. Ann Muller lebte – und sie wusste es
nicht! Sie war eine andere!
    »Wer sind Sie ?«, wollte die
Schwedin wissen.
    »Vielleicht haben Sie schon einmal von mir gehört«, sagte Dr. Fond mit
eiskalter, fremder Stimme. » Ich bin
Professor Sanders !« X-GIRL-C glaubte, dass der Boden unter ihren Füßen
aufbrach. »Professor Sanders?«, hauchte sie.
    Fond lachte, dass es schaurig durch die Katakomben hallte. »Kommen Sie«,
sagte er laut, und die hässlichen, durch Gehirnveränderungen verunstalteten
Wesen rückten heran, bildeten eine dichte Kette hinter

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