Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
051 - In den Katakomben des Wahnsinns

051 - In den Katakomben des Wahnsinns

Titel: 051 - In den Katakomben des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Kästen vorbei und hörte in der
Ferne einen Wagen davonfahren. Als er aus dem Hof heraus war, sah er in der
Dunkelheit die Umrisse eines Autos. Der Wagen entfernte sich in Richtung der
ausgedehnten Wälder und Äcker. Er war nicht beleuchtet.
    Larry Brent kehrte ins Hotel zurück. Er ging hinauf zu Dr. Clay Morron.
    Die ohnmächtige Frau hatte man auf ihr Zimmer geschafft. Der Korridor lag
leer und verlassen vor dem Amerikaner. Alles, was sich vor wenigen Augenblicken
ereignet hatte – schien nichts weiter als ein Alptraum gewesen zu sein.
     
    ●
     
    Dr. Clay Morron war ein zugänglicher und kontaktfreudiger Mensch. Es
bereitete keine Schwierigkeiten, ihn ins Vertrauen zu ziehen. Larry Brent warf
aufgrund der vorgefallenen Episode seinen ursprünglichen Plan über Bord und
beschloss, die Dinge voranzutreiben. Jetzt, nachdem offensichtlich auch der
Gehirnchirurg in eine geschickt gestellte Falle gelaufen war, lag für Larry
Brent die Situation anders.
    »Kannten Sie den Mann?«, fragte X-RAY-3. Er nahm den angebotenen Drink, den
Morron ihm reichte.
    Der Gehirnchirurg fuhr sich durch die grauen Haare. Morron hatte eine hohe,
glatte Stirn, buschige Augenbrauen und kluge, dunkle Augen. Wenn man sich mit
diesem Mann unterhielt, fühlte man den überlegenen sezierenden Geist. Morron
bedankte sich bei Brent. Larry hatte ihm das Leben gerettet, daran gab es
keinen Zweifel. Morron wusste durch den Agenten, dass er von einer staatlichen
Stelle aus den Auftrag hatte, ihn zu beschatten und zu beobachten. Larry hatte
gerade so viel über die PSA preisgegeben, wie er sagen durfte und konnte. Der
Gehirnchirurg hatte es so verstanden, dass diese Spezialabteilung, der der
sympathische Agent angehörte, für Sonderfälle geschaffen worden war.
    »Nein, ich kannte ihn nicht. Scheußlich .«
Morron schüttelte sich. Er sah noch mitgenommen aus. Er tupfte sich den Schweiß
von der Stirn. Larry gewann den Eindruck, dass der Gehirnchirurg in der Tat wie
vor den Kopf geschlagen war. Dieses unerwartete Erlebnis schien sich auf keinen
Fall mit dem zu decken, was er hier in Alness erwartet hatte.
    »Wir haben Erkundigungen über Sie eingezogen«, fuhr Larry fort. Er stellte
sein Glas auf den Tisch zurück. »Es geschah in Ihrem eigenen Interesse und
natürlich auch im Interesse unseres Landes. Sie wissen, dass das Verschwinden
von Professor Sanders damals großen Staub aufgewirbelt hat. Unser Geheimdienst
hat festgestellt, dass Sie von Sanders vor wenigen Tagen einen Brief erhalten
haben.«
    Morron nickte. »Ja, das ist richtig. Ich war selbst wie vor den Kopf
geschlagen. Ich habe von Sanders seit der Angelegenheit damals nichts mehr
gehört. Ich nahm an, er wäre – tot .«
    »Tot? Hatten Sie einen besonderen Grund, dies zu vermuten?«
    Morron ging zum Fenster und starrte auf die finstere Straße hinunter. »Ja,
das hatte ich. Sanders und ich waren nicht nur Berufskollegen – wir waren sehr
eng miteinander befreundet. Er vertraute mir zahlreiche seiner Ideen an. Sie
waren phantastisch und hörten sich teilweise ungeheuerlich an. Aber sie passten
auch in unsere Zeit, in der sich alles in der Auflösung befindet, in der sich
alles verändert und ein Tabu nach dem anderen weggewischt wird. Sanders dachte
revolutionär. Und er musste so denken. Er plante mit an der Zukunft unseres
Landes, an der Zukunft der Wissenschaft und an der Zukunft dieses Planeten.
Wenn man ihn manchmal reden hörte, hatte man das Gefühl, einem Phantasten
zuzuhören. Seine Möglichkeiten waren begrenzt, auch darüber beklagte er sich
immer wieder. Aber er war kein Landesverräter, er wäre niemals auf den Gedanken
gekommen, für eine andere Macht zu arbeiten. Seine Ideen waren weltfremd. Er
begann, Versuche an sich selbst vorzunehmen. Ich untersuchte ihn eine Zeitlang,
ich warnte ihn, aber er hörte nicht auf mich. Er wollte seine geistige
Kapazität erhöhen, mehr begreifen und dadurch mehr leisten. Er war von diesem
Gedanken besessen. Er hatte eine Substanz entwickelt, die, so glaubte er, ihm
diese Fähigkeiten verschaffen könnte. Er nahm das Präparat regelmäßig und
steigerte die Dosen. Bei der Untersuchung stellte ich fest, dass sein Gehirn
tatsächlich geringfügig im Volumen zugenommen hatte – dass das Präparat aber
krebserregende Substanzen enthielt, die seinen Körper vergiften mussten, wenn
er sich weiterhin damit behandelte. Ich machte ihn darauf aufmerksam, aber er
ließ von seinem Treiben nicht ab. Ich fragte ihn, wohin das führen solle. Aber
er

Weitere Kostenlose Bücher