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051 - In den Katakomben des Wahnsinns

051 - In den Katakomben des Wahnsinns

Titel: 051 - In den Katakomben des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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offensichtlich. Hatte
X-RAY-1 eine Erscheinung, die sich von zwei Seiten zeigte, auch von zwei Seiten
einkreisen wollen? Fast sah es so aus.
    Larry Brent nickte, als Morna Ulbrandson schwieg. »Jetzt wird es mir klar«,
flüsterte er. Seine Stimme klang etwas sicherer, aber noch immer kraftlos.
Morna Ulbrandson konnte sich nicht erinnern, den Kollegen jemals so gesehen zu
haben. Er kämpfte gegen die Schwäche an, die seinen Körper kennzeichnete. Doch
die Wirkung des Giftes war offensichtlich noch stärker als sein Wille. »Sanders
ist sich der Verbrechen, die er begangen hat und noch begeht, offensichtlich
nicht bewusst, Morna. Er ist ein Wahnsinniger, obwohl von ihm nicht mehr übrig
ist als das Gehirn. Sein Hirn begeht die Verbrechen, sein Hirn beeinflusst die
Menschen, die er mit seinen teuflischen Experimenten versklavt hat und die neue
Verbrechen für ihn und in seinem Namen begehen ...«
    Er schluckte.
    Die Schwedin und der Amerikaner konnten wie auf einer Kinoleinwand die
Szene verfolgen, die sich in dem Gewölbe vor ihnen abspielte.
    Dort, seitlich vor dem rötlich-grün erleuchteten Glasbehälter, standen Dr.
Clay Morron, der Gehirnchirurg, und Dr. Henry Fond, der Psychotherapeut.
    Morron stand wie eine Statue vor dem grauen, mit gurgelnden Bläschen
umgebenen Schwamm und lauschte der Stimme seines Freundes Sanders, die aus dem
Munde Fonds kam. Morna Ulbrandson und Larry Brent wurden Zeugen dieses
ungeheuerlichen Bekenntnisses.
    »... du hattest mich doch untersucht, Clay, du wusstest, wie es um mich
stand.« Die Stimme klang ruhig und fest. Sanders hatte sich in diesem
Augenblick völlig unter Kontrolle. Aber Larry Brent hatte auch an dem, was in
den letzten Tagen hier vorgefallen sein musste, erkannt, dass dieser Zustand
offenbar nur zeitweise andauerte, dass er nicht permanent war.
Tobsuchtsanfälle, von denen Morna Ulbrandson einen miterlebt hatte, schienen
dieses riesige Gehirn immer öfter und in immer kürzeren Zeitabständen zu
peinigen.
    »... ich verließ die Staaten. Dr. Fond war mir ein Begriff. Ich hatte von
seinen Afrikareisen und Forschungen an den Kultstätten unbekannter
schwarzafrikanischer Stämme gelesen. Fond beschäftigte sich, wenn auch unter
anderen Voraussetzungen, im Prinzip mit den gleichen Problemen wie ich: mit der
Erforschung des menschlichen Gehirns und der Fähigkeiten, die es entwickeln
konnte. Ich fand in Fond einen ausgezeichneten Kenner der Materie. Ich
unterbreitete ihm meine Pläne, in die ich eigentlich dich einweihen wollte. In
diesen Plänen hatte ich meine Operation vorgesehen, um die ich nicht mehr
herumkommen würde. Fond war kein Chirurg, aber aufgrund des Operationsplans,
den ich vorlegte, wusste er, was zu tun war. Mein Körper war verloren. Ich
konnte nicht mal mehr mein Gesicht behalten. Hässliche Geschwüre bedeckten
meine Haut. Ich behandelte mich noch immer mit dem von mir selbst entwickelten
Präparat, das das Wachstum der Hirnzellen anregte, das aber auch gleichzeitig
meinen Körper verkrebste. Es kam zur Totaloperation. Ich hatte nichts mehr zu
verlieren. Ich hatte den Plan, einen Eigenversuch vorzunehmen. Mein Vermögen
ermöglichte es mir, kostspielige Apparaturen anzuschaffen. Was nach der
Operation von mir übrigblieb, war mein Hirn. Ich konnte, aufgrund meiner
vorangegangenen Versuche, bestimmte Mitteilungen über den Oszillographen an
Fond machen. Ich erstarkte immer mehr. Dieses Haus hier, diese Katakomben,
waren mein neues Reich. Fond hatte es von meinem Geld gekauft: Von einem alten
Mann, der in Alness lebte und dieses alte Haus schon lange veräußern wollte.
Aber es war verrufen, niemand wollte hier leben. Für unsere Zwecke aber war es
ideal.«
    Sanders unterbrach sich. Man hörte, wie ein tiefer Atemzug über Dr. Fonds
Lippen kam.
    »Fond hielt sich genau an meinen Plan. Er war besessen von meiner Idee. Er
behandelte mich mit meiner Substanz. Die Zellen dehnten sich weiter aus. Was
zuvor, in meiner Normalgestalt, gefährlich war, wurde nun zum Segen für mich.
Ich fühlte den enormen Gedanken- und Ideenreichtum, der mich erfüllte. Ich war
frei. Ich wuchs in dieser Freiheit. Ich war nur noch Geist. Es gab nichts mehr,
was mich ablenkte, was meine Kräfte verbrauchte. Der Zellenwuchs nahm zu. Meine
Hirnmasse verdoppelte sich. Ich gewann Macht über Fond und entwickelte
Fähigkeiten, die ich zuvor nur in geringem Maß oder gar nicht besessen hatte:
zum Beispiel die Kraft der Hypnose .
Ich brauchte Fond keine Mitteilungen mehr über den

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