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051 - In den Katakomben des Wahnsinns

051 - In den Katakomben des Wahnsinns

Titel: 051 - In den Katakomben des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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– war das Gehirn . Aber warum hatte er sein Gehirn konservieren
lassen, was hatte ihn dazu veranlasst?
    Fragen über Fragen – alle drängten nach Beantwortung. Morna wusste, dass
sie ziemlich nahe an des Rätsels Lösung herankam, aber sie begriff die Dinge
noch nicht in ihrer ganzen Tragweite.
    Wie auf einen stillen Befehl hin tauchten jetzt drei, vier weitere Menschen
auf, die diese Bezeichnung nur noch mit Vorbehalt verdienten. Sanders und Fond
hatten Sklaven aus ihnen gemacht.
    Die veränderten Hirne der Unglücklichen waren darauf abgestimmt, nur noch
den hypnotischen Einflüssen des atmenden, pulsierenden Riesenhirns Folge zu
leisten. Einen eigenen Antrieb besaßen sie nicht mehr. Ihre Körper vegetierten
in diesen düsteren Katakomben dahin.
    Morna wich keinen Schritt zurück, als die Unheimlichen auf sie zukamen und
sie zu umringen versuchten.
    Ihre hässlichen Gesichter waren abscheulich und abstoßend. Die dunklen
Augen fieberten und die roten Narben auf den Schädeln glühten wie unter einem
inneren Feuer.
    Die Schwedin hatte die Körperkräfte ihrer Widersacher zur Genüge
kennengelernt.
    Mit der Operation, die das Ich ausschaltete, mussten gleichzeitig
Manipulationen vorgenommen worden sein, die den Kräftehaushalt jener
unglücklichen Opfer durcheinandergebracht hatten. Vielleicht war es auch eine
Nebenerscheinung, die nicht beabsichtigt gewesen war.
    »Nun, Miss, alle Anstrengungen umsonst! Ich
bin Sanders , vergessen Sie das nicht!« Es hörte sich schrecklich an. Die
Frau, die ihr gegenüberstand, redete mit der Stimme des Mannes, deren Hirn in
dem Behälter schwamm.
    »Umsonst?« Morna lachte. Sie war erstaunt über die Festigkeit ihrer eigenen
Stimme. Sie streckte die Hand mit dem blitzenden, rasiermesserscharfen Skalpell
aus. »Ich bin frei !«
    » Noch , Miss«, klang es spöttisch
zurück.
    Sie trieben die Schwedin in die Enge – und dann stürzten sie sich auf sie.
Morna Ulbrandson kämpfte verzweifelt. Die Wildheit, mit der sie angegriffen
wurde, erschreckte die Agentin. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie die Linien
auf den Oszillographenschirmen ganz dicht und steil nebeneinander lagen. Sie
schlugen heftig aus. Vom Instrumententisch wurde ein leises, helles Knistern
vernehmbar, und die Sauerstoffbläschen in dem Glasbehälter gurgelten und
sprudelten.
    Das Gehirn war aufs äußerste erregt.
    » Tötet sie !«, hallte es plötzlich
wie ein Fluch durch die Düsternis. Die beiden Worte echoten durch die
labyrinthähnlichen Gänge.
    Morna Ulbrandson kämpfte mit aller Kraft. Sie konnte eine der scheußlichen
Frauen mit einem gezielten Karateschlag zu Boden schicken. Eine andere kam
darüber ins Stolpern, fing sich aber wieder und stürzte sich wie ein Panther
auf die Schwedin. Die dritte sprang Morna Ulbrandson von der Seite her an. Der
Atem der widerlichen Geschöpfe schlug ihr entgegen. Sie empfand Mitleid mit
diesen Wesen und sie fürchtete sich gleichzeitig vor ihnen.
    Morna sah, dass eine der Frauen wie aus heiterem Himmel plötzlich mit einem
Skalpell, ähnlich dem ihren, bewaffnet war.
    Die blitzende Schneide sauste auf sie herab. Keuchend warf Morna sich zur
Seite, attackierte sofort und stach ebenfalls zu. Die Spitze ihres Skalpells
drang der Angreiferin genau oberhalb der Nasenwurzel ins Gehirn.
    Ein Blutstrahl schoss ihr entgegen und beschmierte ihr angeschmutztes und
aufgerissenes Kleid. Ein gellender Aufschrei kam über die Lippen der
Getroffenen, sie presste beide Hände vor die Wunde, ließ ihre Waffe fallen und
taumelte zurück. Mit dem Kopf schlug sie gegen den Glasbehälter, in dem das
überdimensionale menschliche Gehirn existierte und in Hass, Mordgier und
Wahnsinn reagierte.
    Morna wurde von zwei behaarten Händen zu Boden gerissen. Sie schaffte es
nicht mehr, noch einmal die rechte Hand mit dem Skalpell zu heben und sich zur
Wehr zu setzen. Ein Fuß setzte sich auf ihr Handgelenk. Sie verzog in Schmerzen
ihr Gesicht. Ein Faustschlag traf sie, ein Fußtritt zwischen den Rippen, dass
die Luft keuchend ihren Lungen entwich.
    Hart und gnadenlos wurde sie über den Boden geschleift.
    Vier, sechs Hände griffen nach ihr. Sie war der Übermacht in dem Zustand,
in dem sie sich seit Betreten dieses Hauses befand, nicht mehr gewachsen. Unter
normalen Umständen wäre sie auch mit drei oder vier Gegnern fertig geworden.
Aber sie war schon zu sehr geschwächt und erschöpft.
    Ein sarkastisches Lachen aus dem Mund einer Frau drang an ihr Ohr.
    Dann wieder die Stimme von Sanders:

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