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051 - In den Katakomben des Wahnsinns

051 - In den Katakomben des Wahnsinns

Titel: 051 - In den Katakomben des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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danach.«
    Er hängte ein.
    Larry Brent ließ das Band wieder zurücklaufen, schob es in die Vorrichtung
des Feuerzeugs und klemmte den Metallstreifen darüber. Er steckte es in seine
Tasche, warf einen Blick auf die sechs Zahlen, die er auf seiner
Zigarettenschachtel stehen hatte, räumte in aller Ruhe seine Reisetasche aus
und verstaute seine Sachen im Schrank. Dann verließ er sein Zimmer und betrat
abermals die Telefonzelle. Er wählte die Nummer, die Morron ebenfalls gewählt
haben musste. Wer würde sich melden?
    Professor Sanders?
    Brents Puls schlug etwas rascher.
    Es knackte in der Leitung, dann meldete sich eine Frauenstimme am anderen
Ende der Strippe.
    »Praxis Dr. Fond. Guten Tag ...« Er wusste, was er hatte wissen wollen, und
entschuldigte sich mit einem dumpf gemurmelten: »Oh, dann bin ich falsch
verbunden ...« Brent legte auf. Seine nächste Routinearbeit bestand darin, über
den PSA-Ring, den er ständig trug, einen Bericht an X-RAY-1 abzustrahlen.
    In seinem Zimmer angekommen, informierte er seinen geheimnisvollen Chef
über den augenblicklichen Stand der Dinge, und auch darüber, dass er
beabsichtige, der Praxis dieses Dr. Fond einen Besuch abzustatten.
     
    ●
     
    Stuart White pfiff leise durch die Zähne, als er Jeanne Rowley auf sich
zukommen sah.
    »Wenn ich gewusst hätte, dass du heute wieder mal so verführerisch bist,
dann hätte ich mein Gespräch bei Dr. Fond schneller zu Ende gebracht.«
    Jeanne Rowley lächelte charmant. Sie legte ihre schmalen Hände auf die
Schultern Whites und fuhr langsam seinen Nacken hoch.
    »Wie ich dich kenne, hast du garantiert nicht nur mit Fond gesprochen.
Soviel mir bekannt ist, hat er eine verdammt hübsche Assistentin eingestellt,
alter Casanova.«
    White schloss die Tür hinter sich. »Du solltest dich an meiner Arbeit
intensiver beteiligen, Jeanne. Dein Scharfsinn hat etwas für sich.«
    »Was hast du über Joan herausgefunden?« Jeanne Rowley erwiderte voll den
Blick des jungen Privatdetektivs. Sie glich ihrer Schwester wie ein Ei dem
anderen. Sie hätten Zwillinge sein können. Doch Jeanne war zwei Jahre jünger
als Joan.
    »Er hat behauptet, sie niemals gesehen zu haben.«
    Jeanne sah ihr Gegenüber an, als wäre er nicht ganz richtig im Kopf. »Das
darf nicht wahr sein. Du willst doch damit nicht etwa sagen, dass du ihm
glaubst, Stuart?«
    White zuckte die Achseln. Umständlich suchte er nach seiner
Zigarettenpackung. »Es ist so eine Sache, Jeanne«, begann er, leise und
unbeholfen, als fiele es ihm schwer, die richtigen Worte zu finden. »Ich habe
ihn beobachtet. Ich habe meine Erfahrungen mit Menschen, und ich bilde mir auf
meine Menschenkenntnis etwas ein. Es scheint wirklich so, dass das Foto ihm
nichts sagte, der Name Joan Rowley auch nicht, und das Gesicht erst recht nicht
...«
    » Unmöglich «, unterbrach Jeanne
ihn. Sie nahm ihm die Zigarette, die er sich angezündet hatte, einfach aus dem
Mund und schob sie sich zwischen die feuchtschimmernden Lippen. »Joan hat
mindestens zehn Sessions in Fonds Haus durchgemacht. Niemand wusste davon, nur
ich. Joan litt seit etwa drei Monaten unter zunehmenden Depressionen. Sie trug
sich mit Selbstmordgedanken. Dr. Fond war ihre Hoffnung. Schon nach der ersten
Sitzung fühlte sie sich erleichtert. Ich hatte Fond im Verdacht, dass er einen
leichten hypnotischen Einfluss auf sie ausübte, einen Einfluss allerdings, der
ihr guttat. Joan wollte mich gestern Abend nach meinem Auftritt im Scotch Horse besuchen. Sie hatte die
genaue Zeit angegeben. Sie sagte, dass sie direkt von der Sitzung Fonds käme.
Aber Joan kam nicht!«
    »Was schließt du daraus?«
    Sie wandte sich ab. Ihr fester Busen hob sich unter einem tiefen Atemzug.
    »Dass da irgendetwas nicht stimmt. Ich hatte dafür gesorgt, dass Joan zu
einem Psychotherapeuten in Behandlung kam. Das tat ihr gut. Schon deshalb, weil
die Behandlung zweihundert Kilometer von ihrem Wohnort entfernt stattfand und
niemand von ihren Freunden und Bekannten erfuhr, dass da eventuell etwas mit
ihr nicht in Ordnung sein könnte. Joan war aber auch ein Teufelsweib. Sie hat
mir gegenüber erwähnt, dass sie wisse, Fond sei Junggeselle, er wäre
steinreich, er stänke förmlich nach Geld ... Ob man sich vielleicht, als
Patientin, nicht an ihn heranmachen könne? – Warum nicht? sagte ich damals. Wenn die Patientin dementsprechend aussieht
... Etwas geht hier nicht mit rechten
Dingen zu, Stuart! Ich habe mich sofort an dich gewandt. Schließlich kennen
wir uns schon

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