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0510 - Der Leichenzug

0510 - Der Leichenzug

Titel: 0510 - Der Leichenzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Verbindung zwischen den beiden Fällen sah.
    Der Pfähler betrat die Küche. Auch hier hatte sich nichts verändert. Auf dem Tisch stand nach wie vor der angebrochene Selbstgebrannte.
    Dennoch war jemand da. Er spürte es. Seine Nerven schlugen Alarm. Marek kannte das Vibrieren genau.
    Es brauchte nicht unbedingt ein Dämon zu sein, der ihn besucht hatte. Vielleicht ein Dieb, der von anderen Motiven geleitet wurde.
    Marek ärgerte sich, die Waffe nicht bei sich zu tragen. Die alte Armeepistole befand sich in seinem Schlafzimmer. Dort lag sie gut versteckt in einem Schrank.
    Unten hielt sich niemand auf. Marek ging wieder zurück in den schmalen Flur. Auch als das Licht brannte, war es düster. Er schaute die Stiege hoch, suchte nach Fußabdrücken und fand auch welche.
    Sie führten hoch.
    Der Pfähler zog seinen Eichenpflock und hielt ihn so in der Hand, daß er jeden Augenblick zustoßen konnte. Es kribbelte auf seinem Rücken, als würden dort Ameisen herumlaufen.
    Schweiß lag auf seiner Stirn. Als er die oberste Stufe erreicht hatte, war der Schweiß bereits trocken.
    Steckte der Eindringling im Schlafzimmer? Marek bewegte sich vorsichtig auf die Tür zu. Sie war nicht geschlossen. Spaltbreit stand sie offen. Der Pfähler schluckte und verharrte auf der Stelle, als er sah, daß sich die Tür bewegte.
    Diejenige Person, die sich in dem Schlafzimmer aufhielt, hatte sie auch aufgezogen.
    Noch sah er sie nicht. Er war auf alles gefaßt, als er eine fragende und wispernd klingende Stimme hörte.
    »Sind Sie es, Marek?«
    Der Pfähler ließ den rechen Arm sinken. Scharf atmete er aus. Er hatte die Stimme erkannt. Sie gehörte einem jungen Mädchen, das ihm die Nachricht hinterlassen hatte.
    Manuela Micek!
    »Du hier, Manuela?« fragte er.
    »Ja«, antwortete sie und kam nickend aus dem Schlafzimmer. »Ich… ich bin es.«
    Marek machte Licht, und Marek konnte erkennen, daß Manuela vor Furcht zitterte. Sie war bleich wie eine Leiche. In ihren schönen, dunklen Augen nistete die Furcht. Das rabenschwarze Haar stand struppig vom Kopf. Sie trug einen langen Rock, dicke Strümpfe, eine Strickjacke, die ebenfalls dunkel war, und hatte noch eine Stola über die Schultern gelegt.
    »Mit dir hätte ich wirklich nicht gerechnet.«
    »Haben Sie denn meine Nachricht nicht gefunden?«
    »Doch, das habe ich. Aber ich wußte nicht, um was es ging. Komm, laß uns nach unten gehen. Du kennst dich ja aus.«
    Das stimmte tatsächlich, denn Manuela Micek war Mareks Zugehfrau. Sie putzte hin und wieder sein Haus, wenn er es für nötig hielt.
    Sie war Neunzehn, hatte ansonsten nach der Schule keine Arbeit gefunden und schlug sich eben mit Saubermachen durch. Auch beim Bürgermeister war sie angestellt. Ihre Eltern lebten schon lange im Ort. Der Vater besaß nur noch ein gesundes Bein und bezog eine kärgliche Rente. Frau Micek arbeitete hin und wieder auf dem Feld eines sehr reichen Bauern.
    Im Flur unten blieb Marek stehen. Er deutete auf den Blutfleck.
    »Du hast die Katze nicht getötet?«
    »Nein, nein! Wie käme ich dazu? Ich liebe Katzen.«
    »Das weiß ich. Komm in die Küche.«
    »Danke.«
    Sie setzten sich gegenüber. Manuela senkte den Blick. »Meine Eltern wissen von diesem Besuch nichts«, erklärte sie im Verschwörerton. Sie hatte die Stimme stark gesenkt. »Und weshalb hast du ihnen nichts gesagt?«
    »Sie hätten mir nicht geglaubt.«
    »Aber du wolltest mich unbedingt sprechen?«
    »Das stimmt.«
    »Und worum geht es dabei?«
    »Ich habe etwas gesehen.« Manuela wollte nicht so recht mit der Sprache heraus. Einige Male zwinkerte sie mit den Augen.
    »Wo denn?«
    »Hier in Petrila.«
    »Und was?«
    Sie hob die Schultern an. »Ich… ich konnte in der Nacht nicht schlafen. Den Grund kenne ich auch nicht. Da bin ich aufgestanden und habe aus dem Fenster geschaut.« Manuela konnte nicht mehr reden. Sie schluckte, ihre Stimme war verklungen.
    Dagegen kannte Marek ein Mittel. Er holte ein frisches Glas und schenkte aus der Flasche ein. Manuela hatte den Schnaps noch nie getrunken und immer abgelehnt. Jetzt griff sie zu und kippte ihn mit einem Ruck in die Kehle.
    Danach konnte sie auch nicht sprechen. Der Hals war plötzlich zu.
    Sie begann zu Keuchen, die Augen tränten und wollten aus ihren Höhlen dringen.
    »Atme tief durch, Kind, das hilft. Später wirst du um so besser sprechen können.«
    »Tat… tatsächlich?«
    »Wenn ich dir das sage, Mädchen. Das geht alles schon in Ordnung, Manu. Dann rede weiter.«
    Es dauerte

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