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0513 - Ein Platz für Verdammte

Titel: 0513 - Ein Platz für Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte.
    Welche Bedenken konnte es denn noch geben, wenn sich einem die Chance für ein Leben auf einer paradiesischen Welt bot?
    Es war ihm nichts anderes übriggeblieben, als ihre Bedenkzeit zu verlängern. Da er es nicht wagen konnte, sie in ihrer Kabine aufzusuchen, hatte er sich mit ihr für die Mittagsstunde dieses Tages in einem der Trainingsräume verabredet, den sie von ihrerKabine mit dem nächsten Antigravlift erreichen konnte.
    Jetzt war er unterwegs zur Psychiatrischen Klinik, um Kelvin Armstrong zu befreien. Er rechnete nicht mit Schwierigkeiten, denn Oberst Tiesch konnte es sich in der augenblicklichen Situation nicht leisten, Leute für die Bewachung der Verdummten und Kranken abzustellen. Soviel Torston wußte, war die Sektion, in der die Verdummten wohnten, von einem riesigen Paratronschirm umschlossen worden, der sie am Ausbrechen hindern sollte. Dagegen wurden jene Verdummten, die wegen geistiger oder körperlicher Gebrechen in die Krankenstation eingeliefert worden waren, nur von Ärzten oder Ezialisten betreut.
    Torston nahm also zu Recht an, daß er leichtes Spiel haben würde. Als er in Höhe der Psychiatrischen Klinik aus dem Antigravschacht trat, lief er beinahe einem riesigen Ertruser in die Arme, der der Stammbesatzung von Quinto-Center angehörte.
    Der Ertruser, der offensichtlich gerade aus ärztlicher Pflege entlassen worden war, zögerte einen Augenblick zu lange. Bevor er erkannte, daß er in Torston einen Gegner vor sich hatte, traf ihn ein konzentrierter Paralysestrahl.
    Torston betrat die Psychiatrische durch einen Zugang in einem Seitenkorridor. Aus den Plänen, die ihm Admiral Tai-Hun vorgelegt hatte, wußte er, daß diese Station ein eigener Komplex war, mit einer Seitenlänge von 100 Metern und halb so hoch. In der Mitte lag ein freier Raum, der über die ganze Höhe der Klink reichte.
    Um ihn verliefen die Zellen für renitente Insassen kreisförmig und in zehn Etagen, die untereinander durch Treppen verbunden waren. Außerdem existierte noch ein konventioneller Lift.
    Als er die Klinik betrat, schien sie verlassen. Aber er nahm sofort das Surren von Kameras wahr und wußte, daß der ganze Komplex von einer zentralen Stelle unter Beobachtung gehalten wurde. Er rechnete sich aus, daß ihm gut fünf Minuten blieben, um sich zu Armstrong durchzuschlagen und ihn zu befreien, bevor die Krankenwärter hier erscheinen konnten.
    Diese Zeitspanne war für ihn ausreichend, zumal er wußte, in welcher Zelle sich Armstrong aufhielt.
    Er rannte los, durcheilte den Korridor und kam in die Halle mit den Zellen. Den Lift ignorierte er, denn er konnte zu leicht zu einer Falle für ihn werden. Er wandte sich der Treppe zu und hastete sie hinauf.
    Armstrongs Zelle lag in der fünften Etage. Torston keuchte, als er sie erreichte. Ein Blick genügte ihm, um zu erkennen, daß der Öffnungsmechanismus für die Zellentür ohne Energie war. Kurz entschlossen holte er den handlichen Strahler hervor, den er ständig unter seiner Bluse mit sich trug und feuerte auf das Schloß. Das Metall glühte auf, schmolz und tropfte zu Boden.
    Wenige Sekunden später sprang die Tür auf. Torston ergriff sie am oberen, nicht erhitzten Rand und zog sie ganz auf.
    „Kommen Sie schon!" rief er Armstrong zu, der an der gegenüberliegenden Wand stand. „Ich habe Ihnen versprochen, Sie hier herauszuholen. Jetzt ist es soweit. Wenn Sie sich aber nicht beeilen, dann treffen die Krankenwärter ein und machen uns einen Strich durch die Rechnung."
    Plötzlich kam Leben in Armstrong. Er lief aus der Zelle. Auf seinem Gesicht lag ein verzerrtes Grinsen.
    „Danke, Kamerad", sagte er.
    Aber Torston eilte bereits die Treppe hinunter. In der zweiten Etage wurde er von Armstrong eingeholt.
    „Und was ist, wenn sich uns jemand in den Weg stellt?" wollte Armstrong wissen, während sie, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die nächsttiefere Etage erreichten.
    Torston drückte ihm wortlos den Paralysator in die Hand.
    Armstrong gab ein zufriedenes Lachen von sich.
    „Halt! Stehenbleiben!"
    In der Halle waren plötzlich zwei Krankenhelfer aufgetaucht, die mit schweren Narkosestrahlern bewaffnet waren. Torston hob automatisch die Waffe, erkannte aber im letzten Moment, daß er den tödlichen Strahler in der Hand hatte.
    Er warf sich zu Boden und rief Armstrong zu: „Schießen Sie schon, Sie Narr!"
    Aber dieser Aufforderung bedurfte es nicht. Armstrong hatte bereits abgedrückt. Die beiden Krankenhelfer brachen unter den

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