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0513 - Ein Platz für Verdammte

Titel: 0513 - Ein Platz für Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu den Paradiessuchern gehörten. Es konnte nur eine Erklärung dafür geben, warum die Tliagotin von den eigenen Leuten gejagt wurde.
    „Es sieht ganz so aus, als habe die Tliagotin vor, zu uns überzulaufen", sagte Tantritz. „Wir müssen ihr zu Hilfe kommen, bevor sie dem Ertruser in die Hände fällt."
    „Sollten wir nicht vorher Oberst Tiesch Meldung erstatten?"
    meinte einer seiner Leute.
    Tantritz winkte ab. „Bis wir ihm die Situation erklärt hätten, wäre die Tliagotin längst verloren. Ich nehme die Verantwortung auf mich."
    Der Lancourer beorderte zwei seiner Leute zu einem der Schotte, das die Insektenfrau in wenigen Sekunden erreichen mußte. Tantritz stand über Sprechfunk mit ihnen und dem Mann an den Verteidigungsanlagen in Verbindung.
    Gleichzeitig beobachtete er auf dem Bildschirm den Korridorabschnitt, in dem sich die Tliagotin befand. Der Ertruser hatte den Abstand bereits auf zwanzig Meter verringert. Er schoß der Tliagotin aus einem Narkosestrahler nach, doch wich sie den Schüssen geschickt aus.
    „Macht euch bereit", befahl Tantritz den beiden Männern am Schott. Zu dem Mann an den Verteidigungsanlagen sagte er: „Schalten Sie den Schutzschirm ab und öffnen Sie das Schott - in acht Sekunden. In sieben - sechs... Jetzt!"
    Die beiden Männer sprangen durch das offene Schott auf den Korridor hinaus.
    „Hier hinein!" riefen sie der Tliagotin zu und nahmen gleichzeitig den Ertruser aus ihren Paralysatoren unter Beschuß. Dieser wurde ins Bein getroffen, strauchelte, kam aber sofort wieder auf die Beine und humpelte weiter. Erst als er unter Dauerfeuer genommen wurde, brach er endgültig zusammen.
    Die Tliagotin hatte inzwischen die Räumlichkeiten der Hauptpositronik unbeschadet erreicht. Hinter ihren Helfern schloß sich das Schott und baute sich der Schutzschirm auf.
    Wenig später stand die Insektenfrau dem Chefkybernetiker gegenüber. Dr. Akot Tantritz betrachtete sie interessiert.
    Ihr ovaler Körper war in einen bläulichen Chitinpanzer gehüllt, der ihr auf ihrer Heimatwelt vor der ungeheuren Schwerkraft Schutz bot. Sie konnte den Kopf mit dem menschlichen Gesicht, die beiden Arme und die vier Beine einfahren, um im Gefahrenfall die Gliedmaßen und Gesichtsorgane vor Verletzungen zu schützen. Außerdem war es ihr möglich, den Brustpanzer aufzuklappen, unter dem sich insgesamt drei verkümmerte Arme mit Greifklauen befanden. Ebenso konnte sie den Rückenpanzer öffnen und ihre stummelartigen Netzflügel entfalten.
    So fremdartig die Tliagotin auch wirkte - wenn man ihr ins Gesicht sah, erkannte man, daß sie von Menschen abstammte.
    Sie war eine Umweltangepaßte.
    Dr. Tantritz wurde sich erst jetzt bewußt, wie lange er die Insektenfrau angestarrt hatte.
    „Entschuldigen Sie", meinte er betreten.
    Die Tliagotin gab ein zirpendes Geräusch von sich, was einem Lachen gleichzusetzen war.
    „Ich muß mich entschuldigen", sagte sie mit ihrer hohen, melodiösen Stimme, „weil ich leider Ihre vorbildliche Hilfsbereitschaft nicht richtig zu würdigen weiß."
    Noch während sie diese Worte sprach, klappte ihr Brustpanzer auf und neun Siganesen in flugfähigen Schutzanzügen kamen herausgeflogen. Sie schwärmten sofort aus, fielen über die Mannschaft der Positronikstation her und paralysierten sie mit ihren winzigen Lähmstrahlern.
    Kurz darauf befanden sich die Hauptpositronik und sämtliche wichtigen Speicherbänke in den Händen der Paradiessucher. Dr.
    Akot Tantritz war ihr Gefangener.
     
    10.
     
    Kelvin Armstrong brauchte nicht lange auf seine Chance zu warten. Er hatte sich in einer Nische verborgen und beobachtete den Korridor. Ein Mädchen kam ihn entlang, blieb vor der Kabine des Cheborparners stehen und sprach ihren Namen in die Gegensprechanlage. Als sich daraufhin die Tür öffnete, sprang Armstrong aus seinem Versteck, umfaßte das Mädchen von hinten, preßte ihm den Paralysator in den Rücken und drängte es vor sich in die Kabine.
    Armstrong sah sofort, daß der Cheborparner nicht allein war.
    Außer ihm befanden sich noch zwei Terraner hier.
    „Rührt euch nicht von der Stelle!" stieß Armstrong hervor.
    „Wenn ihr euch ruhig verhaltet, passiert dem Mädchen und euch nichts." Er deutete auf den Cheborparner. „Ich habe nur vor, diesen Teufel zur Hölle zu schicken."
    Der CheF erhob sich von seinem Platz am Tisch und näherte sich Armstrong langsam. Seine roten, runden Augen waren starr geradeaus gerichtet, seine drei Nasenlöcher bebten.
    Sie begehen eine

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