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0514 - Der Weltraumkurier

Titel: 0514 - Der Weltraumkurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aber ich will Ihnen keine Moralpredigt halten, sondern Sie nur dazu anregen, später einmal über meine Worte nachzudenken. Wie schmeckt der Kaffee?"
    „Vorzüglich", sagte Bossa Cova behaglich. „Es geht offenbar nichts über handgemahlenen und selbst aufgebrühten Kaffee.
    Maschinen fehlt die letzte Feinheit, um es dem Menschen gteichzutun."
    „In vieler Hinsicht", sagte der Balool-Priester. „Aber Menschen machen leider auch viel mehr Fehler als Maschinen."
    „Gibt es eigentlich noch andere Menschen außer Ihnen hier?"
    fragte Bossa.
    „Trinken Sie aus und kommen Sie mit!" antwortete Fliederbaum.
    „In Jawne leben an die dreißigtausend Menschen aus siebzehn verschiedenen Völkern. Einundzwanzig sind Immune wie Ydrani und ich. Das sind nicht viel, aber ... Ach, sehen Sie doch selbst!"
    Bossa Cova trank seinen Kaffee aus, dann ließ er sich von den beiden Männern in der seltsamen Stadt herumführen. Die einzelnen Raumschiffteile waren zu Wohnsiedlungen und Fabriken umgebaut worden. Kraftwerke lieferten genügend Energie, um durch Photosynthese Nahrungsmittel herstellen zu können. Aller Abfall wurde regeneriert und in den geschlossenen Kreislauf des Lebens zurückgeführt.
    „Die den Verdummten zugewiesene Arbeit ist natürlich meist nur Beschäftigungstherapie", erklärte Ydrani. „Wir bedienen uns eines Systems von Signalen und anerzogenen bedingten Reflexen; anders war die Herstellung eines geordneten Lebensablaufs nicht möglich."
    Sie kamen in eine Halle, in der Verdummte unter der Aufsicht eines immunen Blues einfache Steckschaltungen anfertigten.
    „Das ist eine Gruppe, deren Angehörige vor der Verdummung besonders hohe Intelligenzquotienten hatten. Allmählich führen wir sie zu immer komplizierteren Arbeiten. Ich hoffe, daß sie eines Tages Maschinen warten und die Produktion von synthetischer Nahrung kontrollieren können. Was sie jetzt tun, sind nur Übungen." Der Baalol-Priester lächelte. „Iphüy Noor Laigoschlyü, kommen Sie doch bitte einmal her!"
    Der Blue blickte auf und kam heran. Die Augen in dem tellerförmigen Kopf musterten Bossa aufmerksam, und das Fell des Blues schimmerte in einem herrlichen blausilbernen Farbton.
    „Bossa Cova", stellte Ydrani vor. „Ein terranischer Offizier. Iphüy Noor Leigoschlyii war wissenschaftlicher Leiter einer Forschungsexpedition der Blues. Er ist unser tüchtigster Helfer."
    „Ich grüße Sie!" sagte der Blue in dem eigentümlichen Singsang seines Volkes auf Interkosmo.
    „Ich grüße Sie auch", erwiderte Bossa.
    Der Blue streckte zaghaft die Hand aus, und die beiden Männer schüttelten sich die Hände. Bossa Cova hatte ein eigenartiges Gefühl dabei; es war ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit, und ihm wurde mit bisher nicht dagewesener Klarheit bewußt, daß die solare Menschheit sich bisher viel zuwenig um das Brudervolk von der galaktischen Eastside gekümmert hatte - und umgekehrt.
    Dieser Blue hatte sich als Mensch er- wiesen wie_ Ydrani, Fliederbaum, Perry Rhod an, Atlan, Roi Danton und andere auch.
    Er nahm sich vor, diese Erkenntnis nie wieder zu vergessen und das Versäumte nachzuholen, sobald es möglich wurde.
    Als ein melodisches Flötensignal ertönte, legten die Verdummten ihre Arbeit nieder, erhoben sich fast gleichzeitig und gingen aus dem Saal.
    „Es war das Signal, das sie in ihre Kantine ruft", erklärte Iphüy Noor Laigoschlyii.
    Bossa blickte den Verdummten nach. Es waren meist Erdmenschen, Arkoniden und Akonen, aber auch einige echsenhafte Topsider, Blues und Antis befanden sich unter ihnen.
    Alle trugen Bordkombinationen mit den Symbolen ihrer Raumschiffe.
    „Sie können stolz auf das sein, was Sie geleistet haben", sagte Bossa.
    „Wir sind nicht stolz", erwiderte Ranus Fliederbaum. „Es war unsere Pflicht, hilfsbedürftigen Mitmenschen zu helfen."
    Bossa nickte.
    „Sie erinnern mich daran, daß ich auch eine wichtige Aufgabe habe. Ich bedaure. Sie so bald wieder verlassen zu müssen, aber wenn ich irgendwie kann, werde ich Sie wieder besuchen."
    „Was macht die Erde? Wie geht es Perry Rhodan?" fragte Fliederbaum.
    „Perry Rhodan lebt. Er erkundet in der Nähe des sogenannten Schwarms. Auf der Erde gibt es noch viel zu tun, aber allmählich normalisiert sich die Versorgung wieder."
    „Das freut mich zu hören", sagte Fliederbaum. „Meine Familie lebt in Terrania, müssen Sie wissen. Hoffentlich sind sie alle noch am Leben und wohlauf." Der Händler wirkte plötzlich bedrückt.
    „Ich werde mich darum

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