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0515 - Die Wächter der Einsamkeit

Titel: 0515 - Die Wächter der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einiger tausend Schiffe vorgesehen waren.
    Warum hatte die Menschheit bisher noch nie Kontakt mit einem Volk gehabt, das eine solche Flotte besaß?
    Gab es dieses Volk nicht mehr?
    War es untergegangen oder mit seinen Schiffen verschwunden?
    Oder hatte es bisher jeden Kontakt mit der Menschheit vermieden?
    Diese Fragen waren schwer zu beantworten, vor allem dann, wenn sich die intelligent gebliebenen Menschen in erster Linie mit dem Schwarm auseinandersetzen mußten.
    Auch wenn wir von hier entkamen, würden wir das Geheimnis der Zwerge wahrscheinlich niemals lösen.
    Dabei war durchaus möglich, daß die kleinen Wesen für ein heimliches Imperium innerhalb der Milchstraße arbeiteten. Der Gedanke, daß es ein riesiges Sternenreich geben könnte, das wir Menschen bisher nicht entdeckt hatten, faszinierte mich.
    „Aufhören zu träumen!" drang Rorvics Stimme aus meinem Helmlautsprecher. „Wir müssen überlegen, wie wir jetzt vorgehen."
    Viele Möglichkeiten gab es für uns nicht - das wußte Rorvic ebenso wie ich.
    Verhandlungen mit den Tankzwergen schienen nicht möglich zu sein.
    „Nötigenfalls müssen wir uns einen Weg nach oben freischießen", sagte Rorvic.
    „Wissen Sie. was dann geschehen kann?" fragte ich.
    „Abgesehen davon, daß die Zwerge verrückt spielen würden, kann es zu Explosionen und Bränden kommen, bei denen wir keine Chance zum Entkommen hätten. Außerdem wissen wir nicht, wie weit wir von der Oberfläche entfernt sind. Vielleicht ein paar Kilometer. Dann würden wir es nie schaffen."
    „Ihre Einwände sind berechtigt", gab Rorvic zu. „Aber die Transmittersockel scheinen nur in eine Richtung zu funktionieren.
    Ausgänge gibt es nicht. Ich bin nicht der Mann, der tatenlos auf sein Ende wartet."
    „Vielleicht beruhigen sich die Zwerge nach einiger Zeit wieder und kehren an ihre Arbeit zurück", warf Pampo zaghaft ein.
    „Das ist möglich, aber nicht sicher", antwortete der Albino.
    Unsere Diskussion wurde von einem Ereignis unterbrochen, das deutlich bewies, was uns in den nächsten Stunden bevorstehen würde.
    Durch einen der Transmittersockel erschien ein Roboter von der Oberfläche.
    Die Luft begann zu flimmern, dann rematerialisierte einer jener tonnenförmigen Maschinen, von denen ich ein Exemplar bereits auf der Oberfläche beobachtet hatte.
    Auf seinem Dreifuß stand der Roboter über dem Transmittersockel, so daß es fast unwahrscheinlich erschien, daß er auf dem Transmitterweg hierher gekommen war.
    Entweder hatten ihn die Zwerge gerufen, oder er war durch eine Alarmanlage angelockt worden.
    Auf jeden Fall war er da.
    Über die Absichten des mechanischen Monstrums bestanden keine Zweifel.
    Es streckte Greifarme, Kabel und Tentakel aus und wankte auf uns zu. Die Zwerge wichen noch weiter zurück und starrten zu dem Roboter hinauf, der für sie ein Gigant sein mußte.
    Wir zogen uns langsam zurück. Ich war mir darüber im klaren, daß es für uns kein Entkommen geben konnte. Es gab keine Ausgänge, durch die wir fliehen konnten.
    Rorvic hob den Arm und zielte mit seinem Desintegrator auf den Roboter, der immer näher kam.
    „Halt!" schrie ich. „Vergessen Sie nicht, daß die Zwerge beliebig viele Roboter über die Transmittersockel hierher bringen können."
    Er zögerte nur einen Augenblick, dann schüttelte er unwillig den Kopf. Ein Tentakel des Roboters schnellte vor und umklammerte Pampos Bein. Der Künstler schrie auf und kam zu Fall.
    Die Maschine zog ihn auf sich zu.
    Rorvic schoß. Im tonnenförmigen Körper des Roboters entstand ein tellergroßes Loch. Eine Rauchfahne stieg zur Decke hoch.
    Rorvic schoß ein zweitesmal.
    Er trennte den Tentakel, der Pampo umklammert hielt, vom Körper des Automaten.
    Als wäre er von unserem Widerstand überrascht, blieb der Roboter stehen und ließ seine Greifarme sinken. Pampo kam wieder auf die Beine und riß die Waffe hervor.
    Bevor Rorvic oder ich ihn hindern konnten, gab er mehrere Schüsse auf den Roboter ab.
    Der Körper des Automaten zerfiel.
    Mit einem lauten Krachen stürzte das metallische Gebilde in sich zusammen. Innerhalb weniger Sekunden hatte es sich in einen rauchenden Schrotthaufen verwandelt. Einzelne Teile bewegten sich noch, aber sie bedeuteten keine Gefahr mehr für uns.
    „Er ist erledigt!" brachte Pampo stoßweise hervor. „Er kann uns nicht mehr angreifen."
    Rorvic sah ihn mitleidig an.
    „Wahrscheinlich haben Sie mit Ihrer großartigen Tat endgültig dafür gesorgt, daß es hier unten bald von Robotern

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