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0516 - Im Netz der Mörderspinne

0516 - Im Netz der Mörderspinne

Titel: 0516 - Im Netz der Mörderspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verunsicherte.
    Da war etwas, das ihn sich der Spinne verwandt fühlen ließ.
    Sie gehörten beide nicht in diese Welt.
    Nein, das stimmte nicht ganz; er konnte es fühlen. Sie gehörten beide nicht in diese Zeit.
    ***
    Lieutenant Laquas nahm Haltung an, als ein anderer Offizier in den kleinen Raum trat. »Lassen Sie uns allein, Laquas«, sagte dieser und ließ sich auf dem vom Lieutenant vorgewärmten Platz nieder. Zamorra sah, daß die Uniformjacke des Offiziers etwas ausbeulte.
    »Ich bin Capitaine Leclerc«, sagte er. »Vielleicht kann ich Ihrer Erinnerung ein wenig auf die Sprünge helfen, Monsieur Anonyme.«
    »Sie könnten mir etwas zu trinken und zu essen geben lassen«, sagte Zamorra. »Ihr Lieutenant hat es bislang versäumt. Ich werde verhört wie ein Schwerverbrecher.«
    »Sind Sie das nicht, Monsieur Anonyme? Sind Sie kein Verräter, kein Spion? Und Verrat ist ein Schwerverbrechen, oder wollen Sie das abstreiten?«
    »Ich hab’s Laquas schon gesagt. Der Vorwurf ist absurd. Hätte ich mich dann«, er zupfte an seiner belgischen Uniform, »nackt und bewußtlos mitten ins Gelände gelegt, dorthin, wo jeden Moment eine Granate oder Maschinengewehrfeuer einschlagen kann? Denken Sie doch einmal logisch, Capitaine. Schließlich haben Sie Ihren Dienstrang sicher nicht durch Dummheit erworben.«
    »Vielleicht ist das ja gerade Ihr Trick«, sagte Leclerc. »Nun, wir wollen nicht das widerkäuen, was Sie schon dem Lieutenant gesagt, respektive nicht gesagt haben. Wir fangen ganz woanders an.«
    Er öffnete zwei Knöpfe seiner Feldjacke und holte hervor, was sie ausgebeult hatte: Zamorras Amulett und den Dynastie-Strahler. »Sagen Sie mir, was das ist!«
    Zamorra hatte Mühe, seine Überraschung zu verbergen. Er wußte, daß Nicole bei der Zeitversetzung in die Römerzeit den Blaster in der Hand gehalten und er selbst im letzten Moment noch das Amulett zu sich gerufen hatte, um nicht ganz wehrlos zu sein. Aber dann hatten sie die Besinnung verloren, und vorher hatte Nicole einen Laserschuß abgegeben. Nach dem Erwachen waren sowohl die Strahlwaffe als auch das sich seltsam weich anfühlende Amulett fort gewesen. Die Helvetier hatten natürlich geplündert.
    Und jetzt lagen beide Gegenstände hier auf dem Brettertisch.
    »Ein silberner Diskus«, sagte Zamorra. »Vielleicht ein Medaillon? Und eine Handfeuerwaffe. Sieht seltsam aus. Darf ich mal sehen?« Er streckte die Hand danach aus und registrierte dabei, daß sie auf Betäubung geschaltet war. Jemand hatte also seit Nicoles Laserschuß daran herumgespielt…
    »Lassen Sie ihre Hand unten!« donnerte Leclerc. »Das könnte Ihnen so passen, wie?«
    Zamorra zog seine Hand wieder zurück und versuchte dabei erneut, das Amulett zu rufen. Aber wie im Keltenlager, gelang es ihm auch diesmal nicht. Er konnte keine mentale Verbindung zu Merlins Stern herstellen.
    »Lassen wir das Theater«, sagte Leclerc. »Die blonde Frau hat bereits gestanden, daß beide Gegenstände zu Ihrem Besitz zählen.«
    Nicole! durchfuhr es Zamorra. Sie ist also auch hier! »Welche blonde Frau? Wovon faseln Sie? Und wieso sollte sie etwas gestanden haben?«
    »Sie sind wirklich hartnäckig«, sagte Leclerc. »Welchen Rang haben Sie?«
    »Lieber Himmel, nun hören Sie auf«, sagte Zamorra. »Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, daß ich mich an nichts erinnern kann?«
    Leclerc nahm die Waffe in die Hand. »Ein schönes Stück, nicht wahr? Können Sie mir sagen, wo so etwas gebaut wird?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Dann will ich es Ihnen sagen. Der Serienstempel im Griffstück verrät mir, daß diese Kombiwaffe vor etwa tausend Jahren Erdnorm in Caldaran auf Ash’Naduur hergestellt wurde, ehe Ash’Naduur zu einer säuresturmdurchtosten Todeswelt wurde. Wie haben Sie mich gefunden?«
    Zamorra starrte ihn fassungslos an.
    Es traf ihn wie ein Hammerschlag. Er mußte die Worte des Hauptmanns erst einmal verarbeiten. Aber kein Mensch des Jahres 1916 konnte diese Begriffe kennen.
    Leclerc war ein Ewiger!
    ***
    Von einem Moment zum anderen war alle Faszination verflogen. Jetzt, wo Anette die klebrigen Fäden auf ihrer Haut spürte, kam der Schrecken.
    Mit jedem Versuch, sich loszureißen, verstrickte sie sich nur noch mehr. Und als sie den Kopf wandte, um nach oben zu schauen, erfaßte ein Windhauch ihr Haar und trieb es ebenfalls gegen die Klebefäden.
    Plötzlich tauchte die Spinne auf. Sie war viel größer, als Anette sie in Erinnerung hatte. Und sie war unglaublich schnell.
    Natürlich

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