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0517 - Mr. Todds Killerspiele

0517 - Mr. Todds Killerspiele

Titel: 0517 - Mr. Todds Killerspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wenn sie getrocknet war, auch geweihten Silberkugeln widerstand, wie ich schon erlebt hatte. Der Chinese mit dem Topfhut war dabeigewesen, sich ein Imperium aufzubauen. Suko und ich hatten es fast im Ansatz zerstört, das würde er uns nie verzeihen und Rache nehmen. Bei Glenda hatte er begonnen und mich durch sie in eine verdammt teuflische Falle gelockt. [2]
    Ich starrte dem Grünhäutigen in die roten Augen. Auf dem Dach war mir das Wesen natürlich überlegen. Es brauchte nicht um Dinge zu kämpfen, die Balance und Gleichgewicht hießen.
    »Er!« keuchte Glenda. »Er hat mich hergeschleppt, John. Er war plötzlich da. Er kann fliegen…«
    »Ich weiß!« knirschte ich.
    »Und jetzt?«
    »Glenda, ich will dir reinen Wein einschenken. Wir werden es gegen diesen Kameraden verdammt schwer haben. Tu du mir einen Gefallen und greife nicht ein.«
    »Aber…«
    »Kein Aber. Bei ihm helfen selbst Silberkugeln nichts.« Ich hatte meine Beretta steckenlassen.
    Was trug ich noch bei mir?
    Das Kreuz, okay. Leider war es kein Allheilmittel. Es hatte mir schon oft das Leben gerettet, aber die Magie, die dieses antrieb, war so fremd und gleichzeitig uralt, daß ich mein Kreuz und dessen Kraft getrost vergessen konnte.
    Zum Glück hatte er sich noch nicht auf mich gestürzt. Ich bewegte mich frei und turnte so auf dem First herum, daß ich ihn jetzt anschauen konnte.
    Er stand auf dem schmalen Dachfirst sicher wie auf dem Erdboden. Der Regen wischte auch gegen seine Gestalt, die ebenfalls glänzte, wie mit Öl beschmiert. Im Gesicht zeichneten sich die Augen ab. Sie leuchteten in einem roten Feuer, dessen Glut nicht mehr flackerte, sondern erstarrt war.
    Er war sich seiner Sache so sicher, daß er mich noch weiter vorrutschen ließ. Sein Haar, ebenso aschgrau wie das Gesicht, wehte nicht mehr. Es lag angeklatscht an seinem Schädel.
    Die Beretta ließ ich stecken, tastete jedoch mit der rechten Hand nach dem Dolch. Er kam mir vor wie Siegfried, der im Drachenblut gebadet hatte. Irgendwo mußte er einfach eine schwache Stelle besitzen. An der Hacke sicherlich nicht, dann woanders.
    »Komm her!« lockte ich ihn und wischte mit der freien Hand Wasser aus meinem Gesicht. »Los, komm her! Todd hat dich geschickt. Bring es endlich hinter dich.«
    Ob ihn meine Worte beeindruckt hatten, konnte ich nicht sagen.
    Jedenfalls setzte er sich in Bewegung und tänzelte vor. Er ging nicht sehr schnell, aber jeder seiner Schritte war ungemein sicher gesetzt.
    Ein Beweis, daß ihn nichts aus der Ruhe und der Balance werfen konnte.
    Die Distanz schmolz. Meine Hand war unter dem Mantel verschwunden, ich umklammerte den Dolch und wollte ihn hervorreißen, als der andere schon reagierte.
    Er stieß in die Höhe.
    Es war ein faszinierendes und gleichzeitig unglaubliches Bild. Er breitete nicht einmal die Arme aus, um sie als »Flügel« zu benutzen.
    Senkrecht jagte er in der grauen Regenhimmel, wie eine Rakete.
    Dann war er weg!
    Glenda meldete sich. »John!« ächzte sie. »John, so war es schon immer. Ich habe ihn so auch gesehen.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Und jetzt?«
    »Der wird bestimmt zurückkommen. Rechne mit einem plötzlichen Angriff.«
    »Können wir denn nicht verschwinden?«
    »Darauf wartet er nur. Dann hat er es leichter, wenn wir auf der Schräge liegen.« Ich hatte in die Höhe geschaut und mußte mir das Regenwasser aus den Augen wischen. Gesehen hatte ich trotzdem nichts.
    Wann kam er zurück? Wie lange wollte er uns quälen? Nicht sehr lange, denn Glendas Schrei machte mich mobil.
    So rasch es ging, drehte ich mich, sah vor mir den Schatten, der Kurs auf mich nahm.
    Ausgestreckt waren die Arme, die Hände zu Krallen geformt. Er wollte mir an die Kehle, mich fertigmachen. Ich rammte die rechte Hand mit dem Dolch vor, hörte Glenda noch schreien, dann nahm mir der Grünhäutige die Sicht, als er vor mir auftauchte.
    Ich spürte den Widerstand an der Klinge, hatte für einen Moment die wahnsinnige Hoffnung, daß ich mit dem Silberdolch durchkommen würde, aber die Waffe kippte weg. Sie schrammte an der Gestalt entlang und rutschte ins Leere.
    Das hatte er nur erreichen wollen. Eine feuchte Schlange umklammerte meine Kehle. Jedenfalls dachte ich es, bis mir einfiel, daß es kein Schlangenkörper war, sondern der Arm des Grünhäutigen.
    Er hatte soviel Kraft eingesetzt, daß ich nach hinten kippte und mit dem Rücken auf dem Dachfirst lag.
    Der Grünhäutige hockte über mir. Er war der Sieger in diesem verdammten, ungleichen Kampf. In

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