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0517 - Mr. Todds Killerspiele

0517 - Mr. Todds Killerspiele

Titel: 0517 - Mr. Todds Killerspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frisco hatte ich seine Artgenossen mit Sukos Dämonenpeitsche besiegen können.
    Hier stand mir die Waffe nicht zur Verfügung, und geweihte Silberkugeln wären Munitionsverschwendung gewesen.
    Ich schielte zur Seite und sah in sein häßliches Gesicht. Seine roten Augen begannen zu tanzen. Er hielt mich mit dem linken Arm umschlungen und drückte mir immer stärker die Luft ab…
    Es ging um mein Leben!
    Und irgendwo in der Tiefe meiner Psyche erwachte der Wille, so leicht nicht aufzugeben.
    Eine schwache Stelle hatte jeder.
    Auch er mußte sie haben.
    Wie rote, verwaschene Sonnen kamen mir die beiden gefährlichen Augen vor.
    War das die Schwachstelle?
    Die Finger der Rechten umklammerten den Dolch so hart, als wollte sie den Griff zerbrechen.
    Das tat ich nicht.
    Ich stieß die Waffe schräg in die Höhe. Das linke Auge schien immer größer zu werden!
    Treffer!
    Sofort zog ich die Waffe wieder zurück, visierte das andere Auge an und kam auch durch.
    Plötzlich umsprühten mich rote Blitze. Ich hörte Laute, die aus einem tiefen Grab hätten stammen können. Die Schicht auf dem Gesicht löste sich auf. Sie schien vom Regenwasser weggeschwemmt zu werden. Die wahre Gestalt kam darunter zum Vorschein.
    Ein verwestes Skelettgesicht mit einigen Haarfäden zwischen dem bleichen Gebein.
    Aber er hielt mich noch fest. Er umklammerte meine Kehle wie ein Wahnsinniger. Er wollte es mir zeigen. Nur nicht verlieren, nur nicht aufgeben.
    Ich bäumte mich hoch und bekam mit, wie sich der Arm nicht nur löste, wie er auch auseinanderfiel.
    Urplötzlich ließ der Druck nach. Dies geschah so schnell, daß ich nicht mehr gegensteuern konnte. Ich kippte nach links weg, wollte mich noch fangen, aber mit dem stützenden Handballen rutschte ich auf einer Dachpfanne aus.
    Die Hand wurde mir regelrecht weggeschlagen. Nirgendwo fand ich noch Halt.
    Die Reise begann.
    Und die führte auf die Dachkante zu…
    ***
    Diesmal schien die Schräge glatt wie Schmierseife zu sein. Sosehr ich mich auch bemühte und stets bei einer Bauchlage Arme und Beine ausbreitete, so wenig war mir der Erfolg vergönnt. Das schräge Dach entwickelte sich zu einer heimtückischen Falle.
    Einmal überschlug ich mich noch, ich bekam dadurch mehr Fahrt, schlug mit den Händen um mich und hämmerte auch die Handflächen direkt auf die Pfannen.
    Wo fand ich Halt?
    Eigentlich nirgendwo, aber ich hatte Glück im Unglück, denn ich tickte mit der Hüfte gegen die seitliche Kante einer Dachgaube, wurde durch die Berührung gedreht, und die Geschwindigkeit nahm ab. Irgendwie gelang es mir, mich an der Fensterbank festzuhalten.
    Auch mit der Linken faßte ich nach und entdeckte noch den Dolch, der mir nachgerutscht war und sich unter meiner Kleidung verklemmt hatte. Jetzt lag er fast auf der Fensterbank.
    Meine Füße aber pendelten ins Leere…
    Unterhalb der Gaube lief noch das kurze Stück einer Dachfläche.
    Daran schloß sich die Rinne an, dann war Schluß. Mit den Knien berührte ich noch die Rinne, die Füße besaßen plötzlich Bleigewichte, die mich in die Tiefe ziehen wollten, so schwer waren sie geworden.
    Ich schielte in die Höhe und sah meine Hände, die sich an der Fensterbank festgeklammert hatten.
    Und dieses Ding bog sich. Es bestand aus Blech und würde nicht mehr lange halten.
    »Warte noch, John!«
    Erst dachte ich an einen Traum, doch es war tatsächlich Glenda Perkins’ Stimme, die mich da aus meinen verzweifelten Gedanken riß. Ich schaute in die Höhe und entdeckte ihr Gesicht, das über den oberen Rand der Gaube schaute. Es war verzerrt. Das Regenwasser rann aus den Haaren und lief an den Wangen herab. Glendas Mundwinkel zuckten, sie zitterte, ihre Lage war nicht besonders, aber meine war noch mieser. Das sah sie sehr genau.
    Glenda schob ihren Körper so weit vor wie eben möglich. Dann streckte sie mir ihren rechten Arm entgegen. »Nimm meine Hand!«
    »Ich versuche es, aber halt fest!« Mühsam brachte ich die Worte hervor. Was wir versuchten, war ein Spiel mit dem Feuer. Mir mußte es innerhalb einer halben Sekunde gelingen, nach dem Loslassen der Fensterbank ihre Hand zu fassen und mich daran festzuhalten.
    Hoffentlich riß ich Glenda nicht mit in die Tiefe.
    Glenda dachte mit. Sie klammerte sich mit der Linken am oberen Rand der Gaube fest. Ihre Knöchel sprangen scharf und spitz hervor, als wollte die Haut im nächsten Moment reißen.
    Ich ließ los, schnappte zu – und hielt fest!
    Ich spürte den heftigen Ruck, und Glenda mußte ihn noch

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