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0518 - Der Vampir von Versailles

0518 - Der Vampir von Versailles

Titel: 0518 - Der Vampir von Versailles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Magen sich wie eine Windhose drehen! Was wird man von mir denken? Die entsetzliche Schlichtheit dieser Kutsche ist schon entwürdigend genug. Man wird mich auslachen und jeglichen Respekt verlieren!«
    »Ach, und bei uns ist das nicht der Fall, trotz der ebenso entsetzlichen Schlichtheit unserer Kleidung? Beim Wirt haben Sie uns als Dienerschaft vorgestellt, und so ähnlich sehen wir vorläufig ja auch aus.«
    Cristofero winkte zornig ab. »Euch kann ich als meine Gesellschafter vorstellen und erklären, daß Ihr vor unserem Zusammentreffen unter die Räuber gerietet, die Euch sogar die Gewänder abnahmen, so daß Ihr Euch für die Weile mit diesem Gelumpe abgeben müßt. Aber den Gnom kennt in Versailles doch jeder als meinen Diener! Also mußte er hinterdrein laufen!«
    »Dreißig Kilometer weit?« Zamorra schüttelte den Kopf. Der Gnom sah ihn hoffnungsvoll an.
    »Die Kutsche wird langsam fahren, so daß er eifrig mithalten kann.«
    »Die Kutsche, mein lieber Don Cristofero«, sagte Zamorra nachdrücklich, »wird kurz vor Sichtweite einmal anhalten, und der Namenlose mag dann die letzten ein oder zwei Kilometer hinter der dann sehr langsam fahrenden Calèche hergehen. Bis dahin fährt er hier drinnen mit. Haben Sie mich verstanden Señor?«
    »Das wäre in der Tat eine Lösung«, erkannte Cristofero. »Aber er muß wirklich rechtzeitig aussteigen, so daß niemand es beobachten kann. Sonst ist meine Stellung bei Hofe ruiniert. -Abfahren!«
    Der Kutscher sprang vom Bock. »Wozu? Gleich heißt’s doch wieder: Stillstehen! Ach, fahrt doch Eure Kutsche selbst!« Mit ausgreifenden Schritten stapfte er auf die Herberge zu.
    Nicole griff sich mit beiden Händen an die Schläfen. »Ich halt’s nicht aus!« seufzte sie. »Verdammt, ist das hier eine Kutsche oder ein Irrenhaus?« Entschlossen zwängte sie sich an Zamorra und dem Gnom vorbei nach draußen, kletterte auf den Bock und nahm die Zügel auf, um die Pferde anzutreiben. Der Kutscher wirbelte fassungslos herum. »Anhalten!« schrie er. »Seid Ihr des Wahnsinns? Meine Kutsche! Haltet an!«
    Nicht noch einmal, dachte Nicole und ließ die Pferde weiterlaufen. Irgendwann holte der Kutscher sie atemlos keuchend ein, und sie fuhr etwas langsamer, um ihn aufsteigen zu lassen. Später, als er sich von seinem Langstreckenlauf erholt hatte, gab sie die Zügel wieder an ihn zurück, obgleich sie festgestellt hatte, erstaunlich gut mit der Lenkung der Tiere zurechtzukommen.
    Aber sie blieb oben auf dem Kutschbock, bis es soweit war, daß der Gnom aussteigen mußte; erst dann wechselte sie ins Kutscheninnere. So brauchte sie sich nur einen kleinen Teil der Fahrt über Don Cristofero zu ärgern…
    Teri Rheken verließ sich normalerweise auf ihre angeborenen Druiden-Kräfte, ihre innere Magie, die ihr bestimmte Fähigkeiten verlieh, die sie allein durch Willensanstrengung anwenden konnte, sei es Telepathie oder der zeitlose Sprung oder andere kleine Manipulationen. Mit einem von Hilfsmitteln gestützten Zauber, wie ihn der Gnom verwandte, mußte sie sich deshalb erst zurechtfinden. Der Schwarzhäutige besaß ja schließlich keine eigenen Para-Fähigkeiten. Zumindest nahm Teri dies an; Zamorra hatte den Namenlosen nie einem Para-Test unterzogen.
    Teri besorgte sich Bleistift und Papier und zeichnete die Symbole auf. Dann bat sie darum, Zamorras EDV-Anlage benutzen zu dürfen. Raffael Bois stimmte zu. Er war selbst gespannt, was die Druidin vom Silbermond beabsichtigte. Computer und Magie - das paßte nach seinem Dafürhalten nur schwer zusammen. Zamorra benutzte die EDV vorwiegend als Archiv, um wertvolle alte Bücher zu schonen, deren Texte per Scanner eingelesen wurden, oder für Zeitungsberichte aus aller Welt und Notizen über eigene Erlebnisse, um sie notfalls miteinander vergleichen und Ähnlichkeiten zu anderen Vorfällen feststellen zu können.
    Teri machte sich mit dem Rechner vertraut, der mittlerweile drei verschiedene Zugriffsterminals und Monitore besaß, ständig für eine Menge Geld modernisiert wurde und mit der einstigen Anlage, die Zamorra nur als Archiv hatte installieren lassen, kaum noch etwas zu tun hatte.
    Sie scannte ihre Zeichnung ein und speicherte sie ab. Jetzt konnte sie vergleichen und berechnen. Schon nach kurzer Zeit verlor Raffael die Geduld, ihr zuzuschauen. Er wunderte sich nur, daß sie so hervorragend mit der Technik zurechtkam, die selbst ihm Schwierigkeiten bereitete, der fast täglich ein wenig damit arbeitete, um in Zeiten von Zamorras

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