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0519 - Das Auge von Atlantis

0519 - Das Auge von Atlantis

Titel: 0519 - Das Auge von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwanden hinter den dünnen Regenschleiern. Ihr Laub hatten sie längst verloren. So wirkten die Zweige wie nasse, dünne Arme.
    »Ist es noch weit bis zum Ziel?« fragte Suko.
    »Weshalb?«
    »Weil ich noch tanken möchte.«
    »Halten Sie an der nächsten Station ruhig an. Ich kann Sie beruhigen. Sehr weit müssen wir nicht mehr fahren.«
    »Okay.«
    Die nächste Tankstelle erschien kurz vor der Kreuzung zur Ealing Lane. Ihr erleuchtetes Reklameschild sah aus wie ein in der Luft schwebender bunter Fleck, der an allen Seiten zerlief.
    Suko lenkte den Wagen neben eine Säule. Der Rover war das einzige Fahrzeug an der Station. In seinem Häuschen hockte der Tankwart und schaute kurz herüber, als der Inspektor ausstieg und den Schlauch aus der Halterung zog.
    Ein Dach schützte gegen den Regen. Rechts neben dem kleinen Kassenbau befand sich noch eine Waschanlage. Sie brauchte bei diesem Wetter nicht benutzt zu werden.
    Suko vertrat sich die Beine. Er ging bis zum Rand des Daches, von dem Tropfen fielen und durch den Wind gegen sein Gesicht geschleudert wurden. Er wollte sich schon wieder abwenden, als er neben dem rechteckigen Klotz der Waschanlage eine Bewegung sah.
    Dort hatte jemand gestanden, der sofort in Deckung gegangen war, als Suko hinschaute.
    Der Inspektor, mißtrauisch wie kaum ein zweiter, hetzte zu der Stelle und fand sie leer, wie auch die nähere Umgebung. Achselzuckend ging er wieder zurück.
    Sir James hatte die Seitenscheibe nach unten gekurbelt. »War was, Inspektor?«
    »Ich weiß nicht.« Suko schaute wieder zurück. »Ich glaubte nur, eine Gestalt gesehen zu haben.«
    »Und?«
    »Als ich nachschaute, war sie verschwunden.«
    Der Superintendent lachte. »Hoffentlich fangen wir nicht beide an, Gespenster zu sehen.«
    »Kann sein.«
    Das Zählwerk an der Säule lief nicht mehr. Suko gab noch einen Rest Benzin hinzu, drehte den Tankdeckel zu und schloß ihn auch ab. Aus einer kleinen Höhlung an der Säule nahm er die Rechnung und lief mit ihr in das Kassenhaus.
    Der Tankwart legte seine Zeitung zur Seite, bevor er kassierte. Der Mann roch nach Öl.
    »Haben Sie eigentlich einen Gehilfen?« fragte Suko.
    »Wieso?« Der Tankwart zeigte ein mißtrauisches Gesicht. »Wollen Sie bei mir anfangen?«
    »Das gerade nicht.«
    »Was fragen Sie dann?«
    »Schon gut.«
    »Es ist nicht gut, Mister.« Der Tankwart stand auf. Er war einen Kopf größer als Suko. »Ich mag dumme Fragen nicht. Vor allen Dingen dann nicht, wenn man mich aushorchen will. In letzter Zeit hat es zu viele Überfälle auf Tankstellen gegeben, Mister. Ich werde…«
    »Gar nichts tun«, erklärte Suko und zeigte seinen Ausweis.
    Der Tankwart stierte darauf und nickte. »Sorry, aber ich liege hier ziemlich einsam. Wieso haben Sie überhaupt gefragt?«
    »Es kam mir so vor, als hätte ich jemanden an der Waschanlage gesehen. Das war alles.«
    »Bei dem Wetter geht niemand freiwillig raus.«
    »Natürlich, sorry.«
    Suko bekam sein Wechselgeld, auch die Quittung und zog sich wieder zurück.
    »Es hat lange gedauert«, empfing ihn Sir James.
    »Ich wollte nur auf Nummer Sicher gehen.«
    »Und?«
    »Nichts, Sir.« Suko startete wieder. »Es gibt hier keinen Gehilfen.«
    »Schon gut.«
    Ein Lieferwagen passierte die Ausfahrt zur Straße hin. Er schleuderte eine hohe Wasserfontäne gegen den Wagen. Dann konnte Suko den Rover auf die Fahrbahn lenken.
    »Wir werden bis zur nächsten Kreuzung fahren und dort links abbiegen«, erklärte Sir James. »Unser Ziel liegt etwas versteckt am Waldrand, in der Nähe eines Gestüts.«
    »Gehört es diesem Fulton?«
    »Natürlich.«
    Die Kreuzung hatten sie schnell erreicht. Sie war auch frei. Nur die Regenschleier lagen über ihr, als wollten sie überhaupt kein Ende mehr nehmen.
    Eine Straße mit schmalerer Fahrbahn lag vor ihnen. Rechts wuchs eine Böschung hoch. An der linken Seite fiel der Straßenrand zu einem Graben hin ab.
    Der Regen war auch hier sehr dicht gefallen. Er hatte einen Teil der Böschung unterspült und herausgerissen.
    Suko kannte sich in dieser Umgebung nicht aus. Bisher hatte ihn der Weg noch nicht hergeführt. Man hatte die Fahrbahn der Landschaft angepaßt. Sie lief in weit geschwungenen Kurven weiter und verschwand jenseits der Scheinwerferlichter im Grau des fallenden Regens.
    Den Wald, von dem Sir James gesprochen hatte, konnte Suko nicht einmal ahnen.
    Dafür sah er etwas anderes.
    Plötzlich war die Gestalt da.
    Aus dem Nichts erschien sie. Ein kurzes Flackern von blauem

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