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0519 - Schatten des Grauens

0519 - Schatten des Grauens

Titel: 0519 - Schatten des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wirkender Dankbarkeit und einer Einladung zum Essen in einem Restaurant. Aber solange Zamorra in dem kleinen Dorf mit Francine Belo beschäftigt war, war Nicole an Verzögerungen dieser Art nicht interessiert; es reichte schon, daß das Ablenkungsmanöver mit dem Auto sie und Zamorra voneinander getrennt hatte. So bot sie dem jungen Mann an, ihn in den Ort zurückzufahren, in dem er seinen Wohnsitz hatte, und die Einladung auf später zu verschieben -nicht, ohne ihm klarzumachen, daß sie sich in recht festen Händen befand.
    Über all dem zeitraubenden Geplänkel fragte sie sich, ob Zamorra in der Zwischenzeit einen Erfolg erzielt hatte - oder ob er in eine Falle gelaufen war.
    Denn mehr und mehr sah Nicole in der Anwesenheit des ERHABENEN eine Gefahr. Eysenbeiß war sicher nicht umsonst hier aufgetaucht. Nicole war sicher, daß dieser alte Intrigant, der seinen eigenen Tod überlebt hatte, eine gewaltige Schweinerei beabsichtigte.
    ***
    »Mein Gott - was wollen Sie von mir?« stieß Francine hervor. Angesichts ihrer Vermieterin war sie plötzlich verunsichert und brachte es nicht fertig, Zamorra einfach die Tür wieder vor der Nase zuzuschlagen. Zudem ging etwas Beruhigendes von diesem Fremden aus. Aber sie hatte ihn deutlich als den Mann wiedererkannt, der von Salems Schatten angegriffen worden war!
    »Ich möchte mit Ihnen reden«, sagte Zamorra.
    »Worüber?«
    Zamorra warf Madame Stellaine einen Seitenblick zu. Die begriff endlich und zog sich zurück, wenn auch sehr, sehr langsam, schließlich wollte sie ja nichts verpassen. Eine junge, alleinstehende Frau, und dann an einem Abend gleich zwei Männer im Haus, das mußte ihr Interesse schließlich wecken.
    »Kommen Sie in Gottes Namen herein«, sagte Francine, faßte Zamorra am Arm und zog ihn rasch in die Wohnung, um die Tür hinter ihm zu schließen, nicht ohne ihrer Vermieterin noch ein verbindliches Lächeln geschenkt zu haben.
    »Wessen Schatten hat mich angegriffen?« fragte Zamorra unvermittelt und trat ans Wohnzimmerfenster, wandte Francine den Rücken zu. »Ihrer oder der Ihres Besuchers? Er nennt sich Yared Salem, stimmt’s?«
    »Woher wissen Sie das? Und warum sagen Sie: er nennt sich? Ist das nicht sein richtiger Name?«
    »Ja und nein.« Zamorra wandte sich der jungen Frau zu und lächelte. »Auf meine Bemerkung über den Schatten sind Sie gar nicht eingegangen. Ich schließe daraus, daß Sie über Ihre Fähigkeit Bescheid wissen und sie beherrschen. So dürfte es Ihnen nicht schwerfallen, mir zu glauben, wenn ich Ihnen eröffne, daß es sich um den Körper eines Mannes namens Yared Salem handelt, in dem der Geist eines anderen Mannes namens Magnus Eysenbeiß steckt.«
    »Ich glaube das nicht«, stieß sie hervor. »Sagen Sie, was Sie sagen wollen, und dann gehen Sie bitte wieder. Ich will doch nur meine Ruhe haben, sonst nichts! Kann das denn kein Mensch verstehen?«
    »Ich bin Parapsychologe«, sagte Zamorra. »Ich interessiere mich für außergewöhnliche Phänomene. Und jetzt wo ich weiß, daß Sie tatsächlich über ein außergewöhnliches Talent verfügen, kann ich Ihnen Ihre Ruhe nicht lassen, solange Sie Verbindung mit einem Wesen wie Eysenbeiß-Salem haben und möglicherweise bereits unter seinem Einfluß stehen.«
    »Schön, das ist Ihre Version. Daß Sie ein anderes Lager vertreten als er, ist mir jetzt klar. Wollen Sie nun gehen?«
    »Warum haben Sie mich erst hereingelassen, wenn Sie sich doch nicht mit mir unterhalten wollen?« Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich kann Sie nicht daran hindern, mich hinauszuwerfen. Aber Sie sollten sich überlegen, was Sie tun, worauf Sie sich einlassen. Ich weiß nicht, wie lange Sie schon diese Fähigkeit beherrschen, Ihren Schatten auszusenden, aber es sollte Ihnen klar sein, was man damit alles anstellen kann. Zum Beispiel die Bremsen an den Autos anderer manipulieren.«
    Sie erblaßte. »Was wollen Sie damit sagen? Ich rufe die Polizei an!«
    »Bitte«, lächelte Zamorra, schon auf dem Weg zur Tür. »Am besten sprechen Sie mit Chefinspektor Robin von der Mordkommission Lyon. Sagen Sie ihm meinen Namen.«
    »Sie sind Polizist? Detektiv? Reporter?«
    »Professor für Parapsychologie. Ich glaube, ich erwähnte das bereits. Sprechen Sie mit Robin, lassen Sie sich von ihm sagen, wie Sie mich erreichen können. Wir sollten wirklich miteinander reden. Ich glaube nicht, daß Sie diese Fähigkeit schon lange kontrollieren. Vielleicht wissen Sie nicht einmal, wie gefährlich das sein kann. Es verlockt

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