052 - Sie wollten meine Seele fressen
es zu riskieren, sonst sind Sie ein toter Mann. Ich würde selbst hier draußen nicht zögern, Sie zu erschießen!«
Der schwarze Priester nahm die von Campbell heißbegehrte Waffe an sich, und als dieser seinen Kollegen auf der Schulter trug, befahl er ihm, den Mann ins Haus zu tragen.
Der vierte Wächter kam zu sich, als ihn Campbell berührte. Angelo d'Alessandro fackelte nicht lange. Er schlug mit dem Revolver zu, und der Mann streckte sich wieder.
Barney Campbell blickte wutentbrannt zu ihm auf. »Ich wünschte, Jack Sarno hätte es geschafft!«
Diese Bemerkung brachte ihm einen derben Tritt ein. Dann mußte er auch diesen Kollegen in den Keller des Backsteinhauses tragen.
Alles, was der Zauberer brauchte, um schwarze Kräfte zu aktivieren, war von seinen Bewachern zuvor schon eingesammelt und in einen Kellerraum eingeschlossen worden. Barney Campbell hatte den Schlüssel in Verwahrung genommen.
Angelo d'Alessandro stieg diesmal mit ihm in den zweiten Keller hinunter. Nachdem Campbell seinen Kollegen auf den Boden gelegt hatte, streckte ihm der Zauberer fordernd die Hand entgegen.
»Den Schlüssel!« verlangte er.
Barney Campbell gab ihn her.
»Danke«, sagte Angelo d'Alessandro hämisch und drehte sich um. Aber dann federte er blitzartig wieder zurück und holte mit seinem Schlag auch den vierten Mann von den Beinen.
Der Zauberer brach in schallendes Gelächter aus. Er verließ den zweiten Keller, warf die schwere Bohlentür zu, stellte das Gerümpel drauf und begab sich nach oben.
Obwohl ihm jetzt niemand mehr im Wege stand, verließ er sein Haus nicht. Das gehörte zu seinem Plan…
***
»Boram, wo ist Tony?« rief Mr. Silver und blickte sich suchend um. Sie hatten einen Großteil der Feinde vernichtet. Der Rest war geflohen. Nun standen sie allein in dieser karstigen Landschaft - ein weißer Vampir und ein Mann aus der Silberwelt. Sie waren hier beide nicht geduldet, und vielleicht würden die Feinde mit Verstärkung wiederkommen, doch bis dahin wollten sie nicht mehr hier sein.
»Ich weiß es nicht«, antwortete der Nessel-Vampir, der sich hervorragend geschlagen hatte. Zahlreiche Paviandämonen waren ihm zum Opfer gefallen. Die Energie, die er ihnen ausgesaugt hatte, machte ihn noch stärker und gefährlicher.
»Wir müssen ihn suchen!« entschied der Ex-Dämon.
Boram nickte. Sie begaben sich an die Stelle, wo sie von den Affenkriegern angegriffen worden waren.
»Das Kampfgeschehen, das uns ablenkte, verlagerte sich in diese Richtung«, sagte der Hüne mit den Silberhaaren. Er wies dorthin, woher er soeben mit Boram gekommen war. »Deshalb nehme ich an, daß es Tony in die entgegengesetzte Richtung verschlagen hat.«
»Gehen wir«, sagte der Nessel-Vampir.
»Ob Tony mit seinen Gegnern fertig wurde?« fragte Mr. Silver, während sie nach Spuren suchten. »Mußte er fliehen? Gelang es ihm, sich zu verstecken? Wir müssen ihn wiederfinden, Boram. Wir müssen !«
»Ich werde tun, was ich kann«, versprach der weiße Vampir.
Ab und zu entdeckten sie Spuren, denen sie folgten. Wenn die Spur abriß, schwärmten sie aus, um zu erkunden, wo sie weiterführte. Plötzlich gab Boram dem Ex-Dämon ein Handzeichen.
Mr. Silver kehrte sofort um und hastete einen Hang hinauf. »Was ist?«
Der Nessel-Vampir wies auf den Eingang einer Höhle.
»Die sehen wir uns an«, entschied der Hüne.
Boram folgte ihm. Sie betraten die Höhle. Mr. Silver ging sehr vorsichtig hinein. Er wollte nicht in eine Falle tappen. Boram deckte ihm den Rücken. Aus dieser Richtung brauchte er mit keinem Angriff zu rechnen.
Die Höhle weitete sich, irgendwo tropfte Wasser, und plötzlich entdeckte Mr. Silver Kampfspuren auf dem Boden. Er bückte sich, sah die Abdrücke von Pavianfüßen, und in einer Entfernung von vier Metern blickte ihm zwischen Steinen Metall entgegen.
Er begab sich dorthin und griff danach. Eine Woge der Erregung überrollte ihn. Seine perlmuttfarbenen Augen weiteten sich. Er richtete sich auf und wandte sich zu Boram um.
»Sieh, was ich gefunden habe.«
»Ein Trinkgefäß«, sagte der Nessel-Vampir.
»Ja, ein Trinkgefäß«, sagte der Ex-Dämon aufgeregt. »Ein silberner Kelch. Ich weiß, wem er gehört! Soll ich es dir sagen? Dies ist Metals Kelch!« Er hob das Gefäß an seine Nase und nickte. »Daraus mußte Roxane den Höllennektar trinken! Sie befanden sich in dieser Höhle. Dies war ihr Versteck, doch die Kampfspuren verraten, daß sie nicht unentdeckt blieben.«
»Was vermutest du?«
Der
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