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052 - Sie wollten meine Seele fressen

052 - Sie wollten meine Seele fressen

Titel: 052 - Sie wollten meine Seele fressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hoffte, von dem Affenkrieger auch etwas über Roxane und Metal zu erfahren. Er zeigte dem dämonischen Wesen den Silberkelch, doch offenbar wußte es nichts von dem Silbermann und der Hexe aus dem Jenseits.
    Eines nach dem andern, sagte sich Mr. Silver. Zuerst holen wir Tony zurück, und dann nehmen wir alles Weitere in Angriff. Er warf noch einen Blick in die Schlucht. Wieso sich der Affenkrieger in diesem Moment eine Chance ausrechnete, würde sich nie ergründen lassen.
    Das Wesen stieß plötzlich ein dröhnendes Gebrüll aus und stürzte sich auf Mr. Silver, um ihn in die Tiefe zu stoßen.
    Doch Boram reagierte blitzartig. Der Pavian erreichte Mr. Silver in dem Augenblick, als die Hand des weißen Vampirs ihn berührte und seinem Körper die Energie entzog. Das Affenwesen stürzte zu Boden. Der Nessel-Vampir beugte sich darüber. Als er sich wieder aufrichtete, war der Feind verschwunden.
    »Ich danke dir, Boram«, sagte Mr. Silver leise, doch der weiße Vampir winkte bloß ab.
    Der Ex-Dämon schaute sich um. Er war froh, keine weiteren Paviandämonen zu sehen. In die Tiefe blickend, sagte er zu Boram: »Es gehört viel Mut dazu, aus dieser Höhe in die Schlucht zu springen. Tony Ballard hatte ihn zum Glück. Es gelang ihm sogar, den Anführer des Affentrupps zu töten. Ich sage dir, er überlebt auch den Weg in die Unterwelt.«
    »Du wünschst es dir.«
    Der Ex-Dämon senkte den Blick. »Ja, Boram, ich wünsche es mir - und ihm.«
    Sie begaben sich dorthin, wo man an der steilen Felswand hinunterklettern konnte. Der Hüne setzte seinen Fuß in einen tiefen Riß und begann mit dem Abstieg.
    Boram folgte ihm.
    Mr. Silver kletterte rasch und sicher. Immer wieder fand er Halt; mal an einem Riß in der Felswand, mal an einem kantigen Vorsprung. Manche brachen ab, wenn sein schwerer Körper sie belastete, doch es bestand nie die Gefahr eines Absturzes.
    Mr. Silver blickte nach oben. Boram kletterte so sicher wie er selbst. Kein Geräusch verursachte der Nessel-Vampir dabei, und da sein Körper kein Gewicht besaß, konnte er auch den kleinsten Halt ausnutzen.
    Das Rauschen, Tosen und Gurgeln des Flusses wurde immer lauter. Der Hüne mit den Silberhaaren sprang auf ein naß glänzendes Steinplateau, das hin und wieder von hochschwappenden Wellen überflutet wurde.
    Er wartete auf den weißen Vampir, blickte hinüber zu dem düsteren Höllenschlund und fragte seinen seltsamen Begleiter: »Kannst du schwimmen?«
    »Ich kann alles, was du kannst!« behauptete Boram. Es stimmte natürlich nicht. Beide wußten es.
    Der Ex-Dämon nahm die Bemerkung grinsend zur Kenntnis. »Gut, dann folge mir.«
    Er wandte sich den tosenden Fluten zu, stieß sich kraftvoll ab und tauchte ein in den reißenden Fluß, der ihn sofort packte und auf die finstere Öffnung zuschleuderte, die alles verschlang…
    ***
    Tucker Peckinpah lenkte seinen silbermetallicfarbenen Rolls Royce selbst. Cruv saß mit gespannter Miene neben ihm. Der häßliche Gnom trug eine schwarze Melone, um ein bißchen größer auszusehen. Seine Hände umklammerten einen Stock, der es »in sich« hatte.
    Auf der Prä-Welt Coor war Cruvs einzige Waffe ein Dreizack gewesen, den er hervorragend zu handhaben wußte. Da er in London schwerlich mit einem Dreizack herumlaufen konnte, ließ Peckinpah dessen Spitzen, die sich im Tunnel der Kraft magisch aufgeladen hatten, in den Stock einbauen. Der Gnom brauchte nur den massiven Silberknauf zu drehen, schon schnellten die Spitzen unten heraus, und eine Waffe, die für Schwarzblütler gefährlich war, stand dem Kleinen zur Verfügung.
    »Bin gespannt, was uns in d'Alessandros Haus erwartet«, sagte der Industrielle und blies den Zigarrenrauch gegen die Frontscheibe. Die blauen Schlieren prallten gegen das Glas und wurden vom Luftstrom der Klimaanlage erfaßt und auseinandergerissen.
    »Der Mann könnte seine Bewacher ausgetrickst haben«, meinte Cruv. »Er ist immerhin ein schwarzer Priester und Zauberer. Mir gefiel die Idee, ihn unter Hausarrest zu stellen, von Anfang an nicht, wenn ich ehrlich sein darf.«
    »Er hätte Tony Ballard sein Wissen nicht preisgegeben, wenn unser Freund auf seinen Vorschlag nicht eingegangen wäre.«
    »Dann hätte sich Mr. Silver seiner sofort annehmen müssen, um ihm sein Wissen um Zauberei und schwarze Magie zu nehmen.«
    »Vermutlich kann selbst Mr. Silver so etwas nicht übers Knie brechen, und die Zeit, sich intensiv mit ihm zu befassen, hatte er nicht.«
    »Vielleicht gibt es eine simple

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