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052 - Sie wollten meine Seele fressen

052 - Sie wollten meine Seele fressen

Titel: 052 - Sie wollten meine Seele fressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gewesen war, daß es für eine Umkehr aber noch nicht zu spät ist. Ich werde mich nicht sträuben, mir das Wissen um Zauberei und schwarze Magie nehmen zu lassen, denn ich weiß inzwischen, daß ich falsch gehandelt habe. Ich bin bereit, zu sühnen und das Böse nie mehr zu beschwören, ein Leben zu führen, auf das ich stolz sein darf. Die Zeiten, in denen ich mich der Hölle verbunden fühlte, sind ein für allemal vorbei. Ich werde auf den Pfad der Lauterkeit zurückkehren und bis an mein Lebensende nicht rückfällig werden.«
    Gleich kommen mir die Tränen! dachte Peckinpah.
    »Wie kam es dazu, daß Sie sich für die Mächte der Finsternis interessierten?« erkundigte er sich dann.
    Angelo d'Alessandro zuckte mit den Schultern. »Es fing alles ganz harmlos an.«
    »Das behaupten auch jene, die rauschgiftsüchtig sind.«
    Der schwarze Priester nickte. »Der Vergleich ist nicht schlecht, Mr. Peckinpah. Wenn man mit dem Bösen in Berührung kommt, kann daraus tatsächlich eine Sucht werden.«
    »Dann ist Ihnen vielleicht auch klar, daß nur fünfundzwanzig Prozent aller Süchtigen geheilt werden können.«
    »Vielleicht ist der Prozentsatz sogar noch geringer«, sagte Angelo d'Alessandro. »Aber ich bin dabei… Wie es begann, möchten Sie wissen… Nun, ich erwarb in einem Antiquariat ein altes, zerlesenes Buch mit dem Titel ›Das Testament der Hölle‹. Eigentlich wollte ich es zuerst nicht kaufen, aber dann blätterte ich darin, las mich regelrecht fest und war von einigem, das da geschrieben stand, fasziniert. Ich erfuhr von geheimen Zauberritualen, schwarzen Messen, Teufelsbeschwörungen… Drei-, viermal las ich das Buch, ja ich verschlang sogar seinen Inhalt, und wollte bald mehr darüber wissen, deshalb machte ich mich auf die Suche nach anderen Werken. Da ich ein finanziell sorgloses Leben führe, weil mein Vater sein Geld zu Lebzeiten sehr gewinnbringend anlegte, konnte ich mir auch Reisen in ferne Länder leisten, wo Zauberkulte noch sehr groß geschrieben werden. So wuchs ich in all das hinein. Bis dahin hatte ich keine richtige Aufgabe. Ich lebte einfach in den Tag hinein, war unzufrieden und unausgefüllt. Die Hölle gab mir Halt… Heute weiß ich, daß es der falsche Weg war, den ich einschlug. Das verdanke ich Tony Ballard.«
    »Es war mit den Männern, die ich zu Ihnen schickte, vereinbart, daß sie sich in regelmäßigen Abständen bei mir melden«, sagte Tucker Peckinpah. »Eine Zeitlang taten sie das auch, aber dann kam keine Meldung mehr.«
    Angelo d'Alessandro lächelte. »Ich verstehe. Deshalb sind Sie hier. Es hat Sie beunruhigt.«
    »Wissen Sie, daß Ihr Telefon gestört ist?« fragte der Industrielle. »Ich versuchte Sie anzurufen…«
    »Tatsächlich? Ich telefoniere so selten, daß ich eigentlich gar keinen Apparat brauche.«
    »Mich irritiert an der ganzen Sache eines«, bemerkte Tucker Peckinpah. »Die vier Männer, die sich um Sie kümmern sollten, waren jeder für sich die Zuverlässigkeit in Person. Sie sagen, Sie haben sich mit ihnen arrangiert… Nun, ich will nicht behaupten, daß das unglaubwürdig klingt. Aber das wäre bei diesen Männern doch sehr ungewöhnlich. Ihr Verhalten wird dadurch noch merkwürdiger, daß sie sich mit mir nicht in Verbindung setzten, um mir von dem Arrangement Mitteilung zu machen.«
    »Ich muß gestehen, daß das Ihren Argwohn wecken kann, Mr. Peckinpah, aber so ist nun mal die Lage der Dinge. Vielleicht versuchten die Männer Sie inzwischen zu informieren, konnten Sie aber nicht erreichen.«
    »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mich in Ihrem Haus umsehe?«
    »Aber nein, durchaus nicht«, beeilte sich Angelo d'Alessandro zu sagen. »Ich habe vollstes Verständnis dafür. Wenn Sie gestatten, führe ich Sie. Mir liegt ja selbst daran, daß alle Zweifel ausgeräumt werden. Wo wollen Sie beginnen?«
    »Wie wär's mit dem Keller?«
    »Einverstanden«, sagte d'Alessandro mit einer Unbekümmertheit, als hätte er eine blütenweiße Weste.
    Sie stiegen hintereinander die Kellertreppe hinunter. Angelo d'Alessandro ging voraus, Tucker Peckinpah folgte ihm, und Cruv bildete die Nachhut. Der Gnom war genauso mißtrauisch wie der Industrielle. Irgend etwas hatte der schwarze Priester gedreht, das stand für den Kleinen fest, und er hatte den Verdacht, daß d'Alessandro ihnen das gleiche Schicksal zudachte wie den Wachen, die er verschwinden ließ.
    Bereitwillig öffnete der Zauberer jede Tür, auf die Peckinpah wies. Er schien tatsächlich nichts zu

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