Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
052 - Sie wollten meine Seele fressen

052 - Sie wollten meine Seele fressen

Titel: 052 - Sie wollten meine Seele fressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
bald Wirklichkeit werden.«
    »Das werden sie«, sagte Wokkon zuversichtlich. »Du bist bei uns sicher. Solange wir dich beschützen, kann dir nichts geschehen.«
    »Ich danke dir, Wokkon. Ich bin froh, mit Skabbanat hierher gekommen zu sein. Anfangs dachte ich…«
    Wokkon nickte. »Ja, Skabbanat erzählte mir von deinem anfänglichen Mißtrauen. Du möchtest Protoc bald verlassen?«
    »Ich gehöre nicht hierher.«
    »Du bist sehr schön, und ich bin sehr einsam«, sagte der goldene Pavian. »Ich werde bald wieder Herrscher von Protoc sein, doch damit wird meine Einsamkeit nicht enden. Du könntest hierbleiben, Roxane. Der Platz an meiner Seite ist frei. Ich wäre glücklich, wenn du mit mir über mein Volk herrschen würdest.«
    Roxane sah den goldenen Pavian verdutzt an. Dann schüttelte sie lächelnd den Kopf. Die Hexe aus dem Jenseits dachte an Mr. Silver und all ihre anderen Freunde auf der Erde und sehnte sich danach, sie wiederzusehen.
    Arma hingegen wollte nicht zurück auf die Erde. Sie war zwar eine Todfeindin Wokkons, weil dieser die Absicht hatte, Protoc von allem Bösen zu befreien. Doch an seiner Seite zu herrschen, hätte ihr die Chance geboten, im Laufe der Zeit Einfluß auf ihn nehmen zu können und dem Bösen seinen Weg zu bahnen.
    »Du mußt mir nicht sofort antworten«, sagte Wokkon. »Ich werde dir das Angebot noch einmal machen, wenn ich Tapandaro besiegt habe und an meinen Platz an der Spitze aller Paviane zurückgekehrt bin.«
    ***
    Metal irrte durch den dichten, schwülen Dschungel. Silbern schimmernde Schweißperlen bedeckten seine Stirn. Wie sollte er Roxane/Arma wiederfinden? Welchen Weg hatte sie eingeschlagen?
    Er vermutete, daß sie sich geradewegs von der Dschungelstadt entfernt hatte, doch er wußte nicht, welche Himmelsrichtung sie gewählt hatte. Vielleicht entfernte er sich mit jedem Schritt mehr von ihr. Er blieb immer wieder stehen und streckte seine Geistfühler nach ihr aus, doch sie stießen ins Leere. Wütend erkannte Metal, daß es ein Fehler gewesen war, so früh nach Protoc zu kommen. Aber er hatte gehofft, hier ein gutes und sicheres Versteck ausgewählt zu haben. Außerdem hatte er die Paviandämonen leichtfertig unterschätzt. Er hatte nicht geglaubt, daß sie ihm gefährlich werden konnten, und doch war er als Gefangener im schwarzen Tempel gelandet.
    Nun, ihm war die Flucht gelungen, aber damit wollte er sich noch nicht zufriedengeben. Er mußte Roxane/Arma wiederfinden. Sie gehörte zu ihm. Er hatte zwar den Silberkelch verloren, und im Moment war auch nicht daran zu denken, den Weg zum Tal der fremden Gesichter fortzusetzen - aber deshalb wollte er noch lange nicht auf das Mädchen verzichten, das er mit Hilfe der Shlaaks entführt hatte.
    Nach wie vor hoffte Metal, eine neue Arma zu schaffen, und er war zuversichtlich, daß ihm das eines Tages gelingen würde. Doch nur, wenn er Roxane wieder in seine Gewalt bekam.
    Schwer atmend lehnte sich der Silberdämon an einen Baum. In seiner Nähe raschelte es leise. Metal kroch sofort ins dichte Unterholz. Er biß die Zähne zusammen, um nicht aufzuschreien, denn in seiner Schulter pochte ein heftiger Schmerz.
    Die Speerspitze, die ihm ins Fleisch gewachsen war, machte ihm zu schaffen. War sie magisch vergiftet? Reagierte er deshalb so stark darauf?
    Er sah vier, fünf Paviane durch den Urwald streifen. Vielleicht suchten sie ihn. Er regte sich nicht. Wie tot lag er auf dem Boden und wartete, bis sie außer Hörweite waren. Dann kroch er aus seinem Versteck hervor und richtete sich vorsichtig auf. Der Schmerz in der Schulter beunruhigte ihn. Er überlegte angestrengt, was er dagegen unternehmen konnte. Schließlich versuchte er, die fremde Magie zu neutralisieren oder sie zumindest abzukapseln.
    Damit hatte er Erfolg. Wenigstens vorläufig.
    ***
    Ich hatte Sand im Mund.
    Und ich war naß bis auf die Haut. Die Kälte durchrieselte meinen Körper und fraß sich bis ins Knochenmark. Benommen registrierte ich, daß ich auf dem Bauch lag, zog die Arme an und stemmte mich langsam hoch.
    Nur ganz allmählich durchdrang die Erinnerung mein noch umnebeltes Bewußtsein.
    Da war diese wilde Talfahrt in den gähnenden Höllenschlund gewesen… Der Wasserfall… Das Hämmern der Steine gegen meinen Körper und gegen den Kopf…
    Der Fluß hatte mich hinabgerissen in eine Welt, die keinen Himmel hatte. Dennoch war es um mich herum nicht finster. Ich drehte mich um und sah einen großen, stillen See, dessen Oberfläche so glatt wie ein

Weitere Kostenlose Bücher