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0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

Titel: 0520 - Ich jagte das Hexen-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß mich der Moorgeruch nicht störte.
    Julies Nervosität nahm von Minute zu Minute zu. Zwar saß sie fast bewegungslos neben mir, aber ihre Finger spielten an der Unterlippe und zogen dort die trockene Haut ab. Irgend etwas mußte sie sehr beschäftigen. Mir gelang es auch, einen Blick in ihre Augen zu erhaschen, wo sich die Pupillen wieder verändert hatten, jedenfalls glaubte ich das.
    »Bitte, Julie…«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sprich mich nicht an. Sprich mich jetzt nicht an!«
    Ihre Stimme hatte hektisch geklungen. Sie holte nur noch schnappend Luft. Etwas mußte ihre Brust zusammenpressen.
    Ich hielt den Mund. Sicherheitshalber fuhr ich langsamer, denn ich war auf alles gefaßt.
    »Nein, nicht!« hauchte sie, »Nein, bitte nicht!« Ihr Gesicht zeigte eine unsagbare Qual. Aus den Augen floß die helle Flüssigkeit der Tränen. »Warum?« schrie sie. »Warum?«
    Mir wurde ihr Verhalten allmählich unheimlich. Sicherheitshalber fuhr ich langsamer.
    Ein Schüttelfrost jagte durch den Körper des Mädchens. Julie warf den Kopf zurück und hielt die Augen weit offen, als könnte sie so in unbekannte Fernen schauen.
    Ich hatte dabei das Gefühl, in ein Spannungsfeld geraten zu sein.
    Der Körper des Kindes strahlte dieses Feld ab, das auch mich nicht ausließ und mich in seinen Bann zog.
    Die Umgebung veränderte sich. Zwar schaute ich noch gegen die breite Frontscheibe, dahinter aber sah ich keinen Nebel mehr, auch nicht den Fortlauf der Straße.
    Schatten tanzten über den Weg. Geisterhafte Wesen, ein Mann und eine Frau mit bleichen Gesichtern, die angstverzerrt waren. Ihre Münder standen weit offen.
    Etwas Glänzendes schoß auf sie zu.
    Ein Messer!
    Dann sah ich rote Wolken, als wäre ein Faß mit Blut regelrecht explodiert.
    Das Bild verschwand.
    Ich atmete tief. Mein Herz schlug rasant, viel zu schnell. In meinem Kopf saß ein starker Druck, aber das interessierte mich jetzt nicht. Für mich war das Mädchen wichtig.
    Julie hatte sich verausgabt. Sie hing im Sitz und atmete nur noch stockend. Ihre Lippen bewegten sich, und es sah so aus, als würde sie ständig lächeln.
    Ich faßte sie an, und hatte sie kaum mit den Fingerspitzen berührt, als es zwischen uns funkte, als wäre E.T. gekommen, um einen Kontakt aufzunehmen.
    Hastig zog ich meine Hand zurück und schaute zu, wie sich Julie schwerfällig umdrehte, damit sie mich anschauen konnte. Ihr Gesicht war kalkbleich. Der harte, andere Ausdruck hatte ihre Augen verlassen. Sie schauten wieder normal, wenn auch sehr deprimiert und traurig.
    »Was ist passiert?« erkundigte ich mich leise.
    »Furchtbar«, hauchte sie stotternd. »Es ist etwas Grauenvolles passiert.«
    »Das Hexen-Trio?«
    »Nein, nicht.«
    »Was dann? Bei dir zu Hause…?«
    Die Hände scheuerten auf dem Stoff der Jeans. »Ja«, sagte sie leise. »Das muß es sein, glaube ich…«
    ***
    Die Gladstones waren gläubige Menschen und gingen, wenn es die Zeit erlaubte, jeden Tag in die Kirche zur Frühmesse. Besonders in schweren Zeiten hatte ihnen das Gebet stets geholfen, und jetzt waren die Zeiten wieder schwer geworden, denn sie vermißten seit Tagen ihr Enkelkind Julie. Das Mädchen war verschwunden, ohne ihnen Bescheid zu geben, und die alten Leute litten unter der quälenden Sorge. Es gab nur einen Menschen, mit denen sie darüber sprechen konnten. Das war der Pfarrer Elton Fanry. Er gehörte auch zu den älteren Menschen im Ort und kannte die Gladstones seit langem. Er wußte auch, daß die beiden mit ihm reden wollten, wenn sie nach der Messe sitzen blieben.
    Die Kirche hatte auch ihren letzten Besucher entlassen. Nur das Ehepaar Gladstone saß in der ersten Reihe, wartete und starrte auf den kleinen Altar.
    Es war feucht in der Kirche. Für eine Heizung hatte bis zum heutigen Tag das Geld gefehlt, so konnte sich auch niemand darüber mokieren, daß grüngelber Schimmel an den Wänden hochkroch und dort eine Schicht hinterließ.
    Zweimal im Jahr reinigten die Gläubigen die Kirche von innen.
    Da wurde auch der Schimmel abgekratzt. Leider wuchs er so schnell nach, daß man fast zuschauen konnte.
    Der Pfarrer trat aus der Sakristei. Seine Schritte waren deutlich zu hören. Sie hinterließen Echos auf den kahlen Wänden. Er war ein kleiner Mann, sein faltiges Gesicht zeigte einen gutmütigen Ausdruck, und das Lächeln lag stets wie eingemeißelt auf seinen dünnen Lippen.
    »Ihr habt auf mich gewartet?«
    »Ja, Elton.« Wenn das Ehepaar mit dem Pfarrer allein war, duzten sie sich.
    Der

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