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0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

Titel: 0520 - Ich jagte das Hexen-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus Unebenheiten, die sich aneinander reihten. Zwar nahmen die Stoßdämpfer des Caddy die Hindernisse sicher, Hamir, der Fahrer, regte sich trotzdem auf.
    »Halt den Mund!« meldete sich Waldo aus dem Fond. Er war der Anführer des Trios, ein Mann, der in seinem Leben schon fast alles hinter sich hatte.
    Von der Folter bis zum Mord, von der Hochschulausbildung bis hin zum redegewandten Agitator. Für den großen Vorsitzenden würde er sein letztes Hemd geben. Absolute Treue stand bei ihm an oberster Stelle. Vor zwei Jahren war er sogar Chef der Leibwache gewesen und anschließend abkommandiert worden für Auslands-Einsätze.
    Auf Ahmet, der neben ihm saß, konnte er sich ebenfalls verlassen.
    Ahmet besaß nur noch die linke Hand. Die rechte war ihm von einer Handgranate zerfetzt worden. Als Hand diente eine Manschette mit Haken, die man ihm angepaßt hatte. Nur die wenigsten wußten, daß Ahmets Manschette etwas Besonderes war. In ihr steckten, durch den Stoff des Ärmels verborgen, zwei Messer, die sich auf Knopfdruck hin lösten und haargenau ihre Ziele fanden.
    Hamir, der Fahrer, gehörte ebenfalls zu den Getreuen. Er war ein Mann, der sich mit Fahrzeugen aller Art hervorragend auskannte und überhaupt ein technisches Genie war. Einen Typ wie ihn brauchte man, um hinter den feindlichen Linien überleben zu können.
    Träge kroch die Dämmerung über den Himmel. Sie vertrieb die Schatten der Nacht.
    Bis eben auf den Dunst. Er lag nach wie vor über dem Land und stieg aus dem Sumpf, als wäre dieser ein nie abreißender Kessel mit heißem Wasser.
    Die drei Männer waren gut vorbereitet. Sie rollten zunächst an ihrem Ziel vorbei.
    Das Haus vor den drei schlanken Trauerweiden lag im Dunkeln.
    Hinter keinem Fenster brannte Licht.
    »Da scheint niemand im Haus zu sein«, bemerkte Hamir.
    »Halte trotzdem an!« befahl Waldo.
    »Wo?«
    »Hier am Rand.«
    Hamir stoppte den Wagen seidenweich. Zweige schoben sich über den Lack und klopften wie dünne Totenfinger gegen die Scheiben. Die drei Männer öffneten die Türen und verließen das Fahrzeug.
    Sichernd schauten sie sich um. Ein jeder starrte in eine andere Richtung, sie waren gedrillt, auf Gefahren zu achten und sie wahrzunehmen, bevor sie noch eintrafen.
    Nichts störte hier die morgendliche Ruhe. Nur weiter zurück, in der Ortsmitte, erwachte allmählich das Leben. Sie hörten Automotoren und auch Stimmen.
    Dazwischen ebenfalls den Klang einer Glocke. Sie rief die Gläubigen zur Morgenmesse.
    Waldo nickte und deutete auf das Haus. Die drei Männer waren innerhalb weniger Sekunden verschwunden. Es wirkte so, als hätten sie sich unsichtbar gemacht.
    Wer die Ausbildung hinter sich hatte, verstand es, sich in jedem Gelände lautlos zu bewegen.
    Waldo hatte die Führung übernommen. Wie ein Panther glitt er durch das Gestrüpp und stand auch als erster hinter dem Haus.
    Licht brauchten sie nicht.
    Vor ihnen wuchs die Fassade hoch. Sie war bedeckt von dichtem Efeu und wildem Wein. Waldos Nicken galt Hamir.
    Der Libyer wußte Bescheid. Er nahm sich die Hintertür vor und hatte sie innerhalb weniger Sekunden offen.
    Waldo zog eine Waffe, bevor er das Haus betrat. Es war ein amerikanischer Colt, Kaliber 9.65 Magnum. Eine Killerwaffe. Ahmet huschte hinter ihm her. Der Haken, der bei ihm die Hand ersetzte, blinkte matt.
    Auch im Innern des Hauses verstanden sich die Männer ohne Worte. Zwei stiegen die schmale Treppe zur ersten Etage hoch. Waldo durchsuchte die unteren Räume.
    In seiner schwarzen Lederjacke wirkte er wie ein düsterer Todesbote. Um den Hals hatte er ein Tuch gewickelt. Er war so groß, daß er es sich auch über den Kopf ziehen konnte.
    Im leeren Wohnzimmer blieb er stehen. Die Waffe wies in den Raum, und die Mündung zeigte auf ein im Rahmen steckendes Bild, das auf einer Vitrine stand.
    Das Foto zeigte ein blondes, lächelndes Mädchen. Daß die Waffe genau darauf zielte, verstand Waldo als Omen. Sein Lächeln wurde kantig, als er sich dem Bild näherte und es genauer betrachtete.
    Ja, das war genau die Kleine, die sie suchten. Sie hatten sich demnach nicht geirrt.
    Die anderen Männer bewegten sich so leise, daß sie von Waldo erst wahrgenommen wurden, als sie in der offenen Tür des Wohnraums standen. »Nichts«, meldete Ahmet, die Stahlhand. »Das Haus ist oben leer.«
    »Hier unten auch.«
    »Warten wir?«
    Waldo überlegte nicht lange. »Ja, wir werden sie in Empfang nehmen.«
    »Wen?«
    »Zumindest die beiden Alten. Wo die Kleine ist, weiß ich

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