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0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

Titel: 0523 - Julies schöne Zombie-Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten, ihn zu Gesicht zu bekommen«, erklärte ich.
    Will Mallmann lachte und schlug mir auf die Schulter. Er wußte, daß die Frotzelei nicht ernst gemeint war. Nur gehörte er zu den Menschen, die sich einfach nicht entscheiden konnten, welches Fahrzeug sie sich nun zulegten. Seit Jahren schon wollte Will ein neues Auto kaufen. Er hatte es noch nicht geschafft. Dafür wühlte er in Prospekten herum, schwankte zwischen dem Kadett GSI, einem Saab, dem Porsche oder einem Mercedes. Entschieden hatte er sich noch nicht. Deshalb blieb er auch bei seinem Manta.
    Vom Rhein-Main-Gebiet gelangten wir, vorbei an Weinhängen, nach Nordwesten.
    Über uns lag ein grauer Himmel. Die Wolkendecke lag sehr hoch.
    Ein steifer Wind wehte aus Südwest, die Sicht war ungewöhnlich gut, klar und auch weit.
    Für die Jahreszeit war es viel zu warm. Zehn Grad über dem Gefrierpunkt, ein Wetter zum Weglaufen, aber nicht für den Winter.
    Schnee lag auch in Deutschland nur in den höchsten Lagen der Mittelgebirge oder in den Alpen.
    Hin und wieder schaute ich den landenden Flugzeugen nach, die sich hier praktisch die Tragfläche in die Hand gaben.
    Ich drehte mich um, weil ich nach Julie schauen wollte. Das Mädchen saß neben Suko und schlief.
    »Soll ich sie schlafen lassen?« fragte der Inspektor.
    »Sicher.«
    Suko nickte. »Es ist alles etwas viel Aufregung für sie gewesen.«
    Auch während des kurzen Fluges hatte Julie geschlafen. Da allerdings sehr unruhig, als hätten sie schlimme Träume geplagt.
    Leider konnten wir für den Rest der Strecke die Autobahn nicht mehr nehmen. Die Fahrt zum Moseltal führte über Bundesstraßen weiter, so konnten wir uns die Gegend anschauen.
    Ich kannte einiges von Germany, diese Ecke allerdings war mir doch fremd, aber nicht ohne Reiz. Über die B 50 fuhren wir bis Kirchberg, dann in Richtung Kastellaun. Das war eine Gegend, in der man den Wein förmlich roch.
    Von Kastellaun aus wanden wir uns über kleinere Straßen weiter bis zu unserem Ziel.
    »Das ist der Flaumbach«, erklärte Suko, als wir ein schmales Flüßchen sahen, dessen Wasser allerdings so schnell floß, daß es sogar schäumte.
    »Ist es hier passiert?«
    Will nickte. »Nicht direkt, wir müssen noch etwas weiter. Aber hier zwischen den Weinbergen. Auch damals haben die Leute schon Wein angebaut.«
    »Und Hexen getötet!«
    »Richtig.«
    »Will, du hast dich mit der Legende beschäftigt. Was ist genau davon übriggeblieben?«
    »Fragmente. Wenn man fragt, schaut man in große Augen oder in lächelnde Gesichter. Die Geschichte ist passiert, nur will sie so recht niemand glauben. Man spricht zwar darüber, unter sich, weiht aber ungern Fremde ein…«
    »Gab es eigentlich noch weitere Zeugen außer deinem Bekannten und dir, die das Mädchen gesehen haben?«
    »Nein.«
    »Hast du mit den Bewohnern darüber gesprochen?«
    »Weißt du doch. Nur waren die Auskünfte verdammt mies und schlecht. Einfach beschissen.«
    Ich mußte lachen, als ich Will Mallmann so reden hörte. Wahrscheinlich hatte sich der gute Kommissar geärgert, weil er so wenig Hilfsbereitschaft erlebt hatte.
    »Hallo, Julie«, sagte Suko. »Wieder wach?«
    Auch ich drehte den Kopf. Julie reckte sich. Dann rieb sie ihre Augen, schüttelte den Kopf, schaute aus dem Fenster. »Wo sind wir eigentlich?« fragte sie leise.
    »Gleich am Ziel«, sagte Suko.
    Julie zog sich zurück. Sie versuchte ein Lächeln, es mißglückte etwas. »Ich weiß nicht«, flüsterte sie, »aber ich fühle mich irgendwie nicht wohl.«
    »Weshalb?«
    »Es ist so komisch, versteht ihr? Die ganze Umgebung bereitet mir Sorgen.«
    »Kennst du sie?«
    »Ja und nein…«
    Ich mischte mich ein. »Versuch dich zu erinnern, Julie. Hast du sie in einem deiner anderen Leben schon mal gesehen?«
    »Das ist möglich, John.« Sie schluckte einige Male. »Es ist nur so schwer, verstehst du? Alles liegt so lange zurück. Wenn ich hier gewesen bin, dann in einem meiner ersten Leben. Vielleicht sogar im ersten Leben überhaupt.«
    Sie schaute aus dem Fenster und sah die kahle Winterlandschaft.
    Sanft stiegen die Flanken der Berge hoch, auf denen die Rebstöcke standen. Der kleine Fluß begleitete uns. Sein Bett allerdings führte durch nicht so viele Kurven wie die Straße, auf der nicht viel Verkehr herrschte.
    »Noch einen Kilometer«, erklärte der Kommissar. »Ich bin dafür, an der Brücke zu halten.«
    »Und dann?« fragte ich.
    »Aussteigen und warten.«
    »Du bist gut, Will.«
    »Ich rechne damit, daß allein

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