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0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

Titel: 0523 - Julies schöne Zombie-Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diese Zeit auch relativ ruhig. Viele Weinhändler hatten sich hier niedergelassen. An den Hauswänden hingen ihre Schilder, oft geschmückt mit kleinen Wappen, auf denen sich oft Trauben zeigten.
    »Weißt du, wo wir etwas essen können?« fragte ich Will.
    »Nein.«
    Wir schlenderten noch ein Stück, betraten eine schmale Gasse, wo noch Kopfsteinpflaster den Boden bedeckten, und entdeckten in einem schmalen Haus ein kleines Lokal. Vor der Tür stand der Wirt und fegte den schmalen Gehsteig. Er hatte eine grüne Schürze umgebunden und hörte mit der Arbeit auf, als wir stehenblieben.
    »Haben Sie auch Mittagstisch?« fragte Will nach dem Gruß.
    Der Wirt bejahte.
    »Dann wollen wir mal.«
    Im Lokal war es dunkel. Vielleicht lag es auch an den Holzwänden und den düster wirkenden Tischen. Hinter der Theke räumte eine Frau Weingläser in das Regal.
    »Gäste, Christa!«
    Nach dem Ruf des Mannes drehte sie sich um und lächelte herzlich. »Willkommen.«
    An einem runden Tisch fanden wir alle Platz. »Wir wollten eigentlich etwas essen«, sagte Will.
    »Gern, ich habe nur keine große Speisekarte.« Sie wischte eine Haarsträhne aus der Stirn.
    »Was gibt es denn?« fragte ich.
    »Schweinebraten.«
    »Das nehmen wir. Du auch, Julie?«
    »Ja.«
    »Und was möchten Sie trinken?«
    Wir entschieden uns für ein Bier. Das Getränk paßte zum Essen besser als Wein.
    »Wird erledigt«, sagte der Mann mit der Schürze, der uns gefolgt war. Er zapfte an und brachte die Gläser. Neben Will Mallmann blieb er stehen. »Sie habe ich hier schon gesehen.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Sind Sie nicht der Kommissar aus Wiesbaden?«
    Will lachte. »Das hat sich ja schnell herumgesprochen.«
    »Bei uns immer, Herr Kommissar. War das mit dem Toten tatsächlich ein Unfall?«
    »So ist es.«
    »Schrecklich.« Der Wirt schüttelte den Kopf. »Wie kann so etwas nur geschehen.«
    »Mein Bekannter ist ausgerutscht.«
    Der Wirt bekam einen ungläubigen Blick. »Das sagen Sie. Bei uns hier erzählt man es sich anders.«
    »Und wie?«
    »Trinken Sie erst mal.«
    Das taten wir auch. Mir schmeckte das Bier, es war gut gekühlt.
    Julie hatte Limonade bekommen. Ein großes Glas voll, das sie fast zur Hälfte leertrank.
    »Also«, sagte Will, sich Schaum von den Lippen wischend. »Was spricht man denn bei Ihnen?«
    »Daß auf der Brücke jemand erschienen ist. Ein… ein Geist oder so.«
    Will lächelte. »Und wie kommen Sie darauf?«
    »Haben Sie sich nicht nach der alten Legende erkundigt? Sie wollten doch mehr über die Hexenprobe wissen.«
    »Stimmt.«
    »Das haben Sie bestimmt nicht ohne Grund getan.«
    Mallmann nickte. »Ja, ich hatte meine Gründe, aber ich werde darüber schweigen.«
    »Das kann ich mir denken, Kommissar!«
    Julie, die kein Deutsch sprach und nur zugehört hatte, wollte wissen, wo die Toiletten sind.
    Ich ühersetzte, und der Wirt deutete auf eine Tür im Hintergrund, links neben der Theke.
    Unser Schützling stand auf und ging über den mit dunklen Holzbohlen bedeckten Boden. Die Tür quietschte, als sie von Julie aufgezogen wurde. Sekunden später fiel sie zu.
    Wir dachten uns nichts dabei. Wenn jemand zur Toilette muß, ist das eine normale Sache.
    Nur war Julie kein normales Mädchen, und das sollten wir sehr bald merken…
    ***
    Hinter der Tür blieb Julie stehen und wischte über ihre schmale Stirn.
    Irgendwie besaß sie ein schlechtes Gewissen, denn sie hatte ihren Begleitern, die es gut mit ihr meinten, nicht die Wahrheit gesagt.
    Schon vor Erreichen des Ortes hatte Julie gewußt, daß sich hier ihr Schicksal entscheiden würde.
    Sie konnte keinen genauen Grund angeben, es war ihr Gefühl, das sie so handeln ließ. Hinzu kamen die ungewöhnlichen Strömungen, die von einem sensitiven und sensiblen Menschen, wie sie es war, genau registriert wurden.
    Etwas ging hier vor. Etwas Unbekanntes schwebte über dem Ort und hatte sich in Brückennähe konzentriert. Strömungen, die im Unsichtbaren lauerten, die ihr allerdings nicht fremd waren, denn sie spürte, daß es Gemeinsamkeiten gab.
    Jemand wartete auf sie.
    Julie schritt durch den Gang. Aus der Küche hörte sie die Klänge eines Schlagers, dazwischen ein Zischen, als jemand Fleisch in einen Topf legte.
    Die Toilettenräume lagen auf der linken Seite. Julie öffnete die Tür mit der aufgemalten Frau und war wenig später wieder zurück.
    Jetzt hätte sie eigentlich zu ihren Freunden gehen müssen, sie überlegte es sich anders und schlug die entgegengesetzte Richtung

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