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0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

Titel: 0523 - Julies schöne Zombie-Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein.
    Der Gang schloß mit einer breiten, grün gestrichenen Tür ab. Sie besaß in der oberen Hälfte noch ein großes Guckfenster, das allerdings geschlossen war.
    Julie blieb vor der Tür stehen und probierte die breite und schwere Klinke.
    Das Quietschen der Angeln störte sie, als sie die Tür aufzog. Noch auf der Schwelle stehend, schaute sie sich um. Das Mißtrauen war nicht berechtigt. Niemand hatte von ihrem Davonschleichen Notiz genommen.
    Julie gelangte auf einen Hof. Dort parkten zwei Autos, und ein Hund lief ihr entgegen. Ein Rottweiler, der sie böse anstarrte, bellen wollte, doch es sich plötzlich anders überlegte, anfing zu winseln und sich dabei zurückzog.
    Das Tier spürte genau, wer ihm hier gegenüberstand. Es war eine Person, anders als die normalen Menschen. Auch Julie kam sich vor, als würde sie unter Strom stehen. Ihre Härchen sträubten sich auf der Haut, die Lippen zuckten, ein Lächeln blieb zurück, als sie auf einen schmalen Weg zuging, der in eine Durchfahrt mündete.
    Der Hund hatte sich bis zu seiner zwingerartigen Hütte zurückgezogen und blieb dort hocken. Er kümmerte sich nicht um Julie, die den Hof verließ.
    Das Mädchen ließ die Durchfahrt hinter sich und stand in einer anderen Gasse.
    Zwei Jungen spielten Fußball. Sie waren in ihrem Alter. Einer schoß den Ball so weit vor, daß er gegen Julies Füße prallte. Sie kickte ihn wieder zurück.
    »Willst du mitspielen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Die ist stumm!«
    Julie verstand die Jungen nicht und ging durch die schmale Straße, die in den Marktplatz mündete. Hier kannte sie sich aus. Sie brauchte nur den Weg zurücklaufen, den sie auch gekommen war.
    Die Brücke zog sie magisch an. Für sie war das Rauschen des Flusses eine Musik, die sie begleitete, und sie konnte ihr Ziel überhaupt nicht verfehlen.
    Das Gesicht des Kindes zeigte einen sehr ernsten Ausdruck. Julie spürte den Wind, der ihre Haut streichelte, sie schaute gegen die hohen Wolken am Himmel und spürte wieder die innere Aufgewühltheit, je mehr sie sich ihrem Ziel näherte.
    Radfahrer überholten sie klingelnd, weil Julie mitten auf der Straße ging.
    Zahlreiche Augen beobachteten sie, aber niemand sprach sie an.
    Es war so, als hätten die Menschen nicht gerade Angst vor ihr, aber wohl fühlten sie sich auch nicht.
    Das Mädchen war anders. Es paßte einfach nicht in die normale Dorfidylle.
    Im Kern des Ortes standen die Häuser dichter. Jenseits der Kirche aber, am Dorfende, zeigte sich die Bebauung lockerer. Zwischen den einzelnen Gebäuden befand sich noch genügend Platz für kleinere oder größere Gärten.
    Julie sah die Brücke.
    Sie blieb für einen Moment stehen. Um ihre Lippen legte sich ein Lächeln. Jetzt wußte sie, daß sie es richtig gemacht hatte. Die alte Steinbrücke konnte ihr Schicksal werden.
    Sie dachte dabei nicht an den Tod, den hatte sie ja durch die Vernichtung der drei Hexen überwunden. Wenn sie jetzt starb, würde sie nicht noch einmal wiedergeboren werden. Ihre Gedanken beschäftigten sich eher mit einer Person, der die Brücke oder deren unmittelbare Nähe ebenfalls zum Schicksal geworden war.
    Janine…
    Plötzlich fiel ihr auch wieder der Name ein. Sie konnte nur noch daran denken. Die anderen Gefühle und nicht erklärbaren Ströme überkamen sie fast so intensiv wie in Sukos Wohnung, als sie über den Bildschirm Kontakt mit Janine gefunden hatte.
    Janine war in der Nähe, das spürte sie nicht nur, das wußte sie auch. Ihr Einfluß verstärkte sich mit jedem Meter, den Julie zurückließ. Sie wartete darauf, Janine endlich sehen zu können.
    Die alte Brücke wirkte wie leergefegt. Auch das Mädchen ging nicht schneller, obwohl es innerlich den Drang spürte.
    Dann betrat sie die Brücke, auf der der Weg leicht anstieg, einen Buckel bildete, um auf der anderen Seite wieder abzufallen. Wind fuhr gegen ihr Gesicht, der Fluß bildete eine rauschende Begleitmusik, und Julie ging so weit vor, bis sie den Buckel erreicht hatte.
    Genau in der Mitte blieb sie stehen.
    Nichts tat sich.
    Sie kam sich einsam vor, sie spürte den Wind, wollte ihre Gedanken ordnen, um sie der Person entgegenzuschicken, auf die sie so sehnsüchtig wartete.
    Noch meldete sich Janine nicht.
    »Wo bist du?« flüsterte Julie. »Bitte, gib mir ein Zeichen. Ich bin den weiten Weg gekommen, um dich zu sehen. Eine Sehnsucht hat mich hergetrieben. Eine alte Sehnsucht, die tief aus der Vergangenheit in die Höhe gestiegen ist.«
    Julie sprach nicht wie ein

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