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0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

Titel: 0523 - Julies schöne Zombie-Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ort, in dem es auch leiser geworden war. Es hatte sich eine gewisse winterliche Abendstille ausgebreitet.
    Die Brücke lag im Dunkeln. Vom Wasser her und aus der unmittelbaren Nähe des Ufers stiegen Dunstschwaden in die Höhe und verteilten sich zwischen den beiden Geländerseiten.
    Will wischte sich über die Augen. »Jetzt gaukelt mir der Dunst schon Gestalten vor.« Er lachte leise. »Allmählich glaube ich daran, daß ich reif für die Pensionierung bin.«
    »Laß dir damit noch Zeit«, sagte Suko. Er hatte die Brücke als erster erreicht und blieb in der Mitte stehen.
    Auch wir gesellten uns zu ihm.
    Will wollte etwas sagen, hielt jedoch den Mund, als er sah, daß ich mein Kreuz hervorholte. Er nickte nur – und staunte, als er sah, daß mein wertvoller Talisman plötzlich reagierte.
    An den Seiten des Kreuzes erschien ein silbriger Schein, ein geheimnisvolles Leuchten, das wie ein Schimmer auch gegen unsere Gesichter strahlte.
    »Es funktioniert«, flüsterte der Kommissar. »Verflixt, John, da hat sich was getan.«
    »Jetzt brauchen wir nur noch die Mädchen«, meinte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Wahrscheinlich sind sie hier, haben sich materialisiert.«
    »Und dann?«
    »Sie brauchen nur einige Schritte zu gehen, um in den Ort zu gelangen.«
    »Das meine ich auch«, sagte Will.
    »Also stehen wir hier falsch?«
    »Weiß ich nicht, Suko.«
    Ja, wir standen falsch, das merkten wir wenige Sekunden später, denn aus dem Dorf hörten wir schrille Schreie und eine mächtige Detonation, der eine Feuersäule folgte, die wie ein schauriges Fanal in den dunkelgrauen Himmel stieg.
    »Das muß am Marktplatz gewesen sein!« schrie der Kommissar, drehte sich um und sprintete los…
    ***
    Wir erreichten den Marktplatz und bekamen den Eindruck, eine filmreife Szene zu erleben, die ein Action-Regisseur geschaffen hatte, um gute Außenaufnahmen in den Kasten zu bekommen.
    Die Detonation und das anschließende Feuer waren keine Täuschung gewesen. Mitten auf dem Marktplatz brannte, aus welchen Gründen auch immer, ein abgestellter Lkw. Die Wucht der Explosion hatte ihn zerrissen. Vom Fahrerhaus waren nur mehr Fragmente übriggeblieben, auch die Ladefläche hatte es erwischt. Sie aber war noch vorhanden, auch wenn die Plane in hellen Flammen stand.
    Es hatte eine Panik gegeben. Wir konnten nicht erkennen, ob jemand verletzt oder getötet worden war. Die Menschen hatten sich zurückgezogen. Sie drängten sich in Hauseingängen oder starrten aus den geschlossenen Fenstern auf den Marktplatz.
    Ein Übergreifen des Feuers auf andere Autos oder Häuser lag noch nicht im Bereich des Möglichen. Der Wagen war ziemlich allein geparkt worden. Er stand dort wie eine brennende Insel.
    Der Wind stieß in die Flammen. Er fauchte die gierigen Zungen hoch und drehte sie so, daß uns Hitze und beißender Qualm entgegenschlug, der unsere Augen tränen ließ.
    Der gesamte Platz war durch das flackernde Feuerlicht erhellt worden. Tastend und zuckend glitt der Widerschein auch an den Fassaden in die Höhe, bedeckte die Fenster von außen und ließ die hinter den Scheiben stehenden Zuschauer aussehen wie zerlaufende und sich auflösende Zombiegestalten.
    »Wo sind die beiden?«
    Will Mallmann hatte genau die richtigen Worte gefunden. Eine Erwiderung konnte er von uns nicht bekommen.
    Weder von Janine noch Julie sahen wir etwas.
    »Wir müssen näher heran«, sagte Suko. »Vielleicht entdecken wir sie dann.«
    »Im Feuer?« fragte Will.
    »Gut, dann trennen wir uns. Einkreisen«, sagte ich. »Wer etwas sieht, meldet sich.«
    »Abgemacht!« Suko nickte.
    Er ging nach links weg. Will Mallmann nach rechts, mir blieb der direkte Weg auf den brennenden Wagen zu.
    Leider war es kein kaltes Höllenfeuer. Je weiter ich ging, um so mehr Rauch schlug mir entgegen. Dieser verdammte Qualm stank, als hätte jemand Gummi verbrannt.
    Ab und zu, wenn der Wind die Richtung wechselte und das Feuer zur Seite trieb, konnte ich den ausbrennenden Wagen besser erkennen. Es sah jedesmal so aus, als würde eine unsichtbare Riesenhand dazwischenfunken.
    Wieder einmal fiel mein Blick auf das brennende Führerhaus.
    Und dort hockte sie inmitten der Flammen.
    Julie!
    Ich blieb abrupt stehen und schrie gegen das Geräusch des tosenden Feuers an. Möglicherweise hatte sie mich gehört, denn sie drehte ihren Kopf und wandte mir das Gesicht zu.
    Eigentlich hätte Julie längst verbrannt sein müssen, nicht mehr als eine schwarze Mumie, doch sie schien völlig okay zu sein, wie

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