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0527 - Der Grausame

0527 - Der Grausame

Titel: 0527 - Der Grausame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Templer gewesen, aber sie irrten sich. Es ging weiter. Nur kämpften die Templer jetzt anders. Sie waren in den Untergrund gegangen, vielen war auch die Flucht gelungen, und es gab die Spaltung. Die von der offiziellen Amtskirche Enttäuschten wandten sich der Gegenseite zu…«
    »Dem Teufel?«
    »So ist es, Monsieur. Zudem existierte noch ein weiteres Geheimnis. Es ging immer wieder um den rätselhaften Dunklen Gral. Wer ihn besitzt, der war zwar nicht unsterblich, aber er konnte die Templer und auch andere manipulieren. Der Dunkle Gral eröffnete Möglichkeiten, er zeigte Verbindungen auf. Durch seine Hilfe konnte es den Menschen gelingen, auch andere Welten zu begreifen wie das geheimnisvolle Land Aibon, zu dem es vom Gral aus einen Verbindungsweg gibt.«
    »Gral«, flüsterte Didier, »das ist Lohengrin und…«
    »Genau. Auch die Sagen- und Mythenwelt vereinigt sich darin. Es ist ein großes Geheimnis…«
    »Und wer besitzt den Gral?« fragte Didier. »Welche Gruppe der Templer hat es geschafft?«
    »Keine.«
    »Dann wird die Suche fortgesetzt?«
    »Sie wurde es«, sagte Suko. »Es gibt eine andere Person, die würdig genug ist, sie zu besitzen. Sie kennen diesen Mann, er war vorhin noch bei uns.«
    Frank Didier stellte sein Glas ab und blickte Suko mit staunenden Augen an. »Meinen Sie John Sinclair?« hauchte er.
    »Ja.«
    »Das ist doch nicht…« Er sprang auf. »Nein, das kann ich nicht glauben, Monsieur Suko.«
    Der Inspektor nickte. »Es stimmt, ich mache Ihnen nichts vor und werde Ihnen den Beweis bringen.«
    »Sie meinen… Sie meinen …« Didier war so aufregt, daß er nach Luft schnappte.
    »Ja, den Dunklen Gral.«
    »Mann, Mann, ich werde noch irre.« Didier war völlig durcheinander. Er griff wieder zur Kognakflasche und schenkte den dritten ein. Dann fuhr er herum. »Ich kann das alles nicht begreifen. Für mich geht eine Welt unter, oder es zeigt sich mir eine neue. Die Fotos, die verschwundenen Menschen, der Dunkle Gral, dieser van Akkeren, dazwischen Ariol Le Duc, wo ist die Verbindung?«
    »Wir werden sie finden«, erwiderte Suko.
    »Und wie machen Sie das?«
    »Ich weiß es noch nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Aber ich habe ein gutes Hilfsmittel. Bisher, Monsieur Didier, habe ich nur davon geredet. Jetzt werde ich ihn holen. Wir haben ihn mitgebracht. Er liegt im Kofferraum unseres Leihwagens. Es dauert nicht lange, ich bin gleich wieder zurück.«
    »He, Inspektor!« rief Didier ihm nach, als Suko schon an der Tür war. »Kommen Sie auch tatsächlich zurück?«
    »Natürlich.«
    »Schnell, bitte.«
    »Keine Sorge, noch sind wir sicher.« Suko ließ sich auch durch den skeptischen Blick des Mannes nicht beeinflussen. Er trat hinaus in den Schnee und die Finsternis. Schon nach zwei Schritten hatte ihn die wirbelnde Wand verschluckt.
    Zurück blieb Frank Didier. Er spürte das kalte Gefühl im Nacken und gleichzeitig auch die Gänsehaut. Die Lage war sehr verzwickt.
    Nicht daß er um sein Leben gefürchtet hätte, aber es gab Dinge, die konnte er einfach nicht begreifen. Er war mit einer Welt konfrontiert worden, von der er bis zum heutigen Tag noch nichts gewußt hatte. Diese Welt existierte tatsächlich. Didier sah keinen Grund, an den Worten des Inspektors zu zweifeln. Er hatte ihm die Erklärung mit einem so großen Ernst gegeben, daß eine Lüge einfach nicht drin war.
    Automatisch dachte er an seine Freunde auf dem Schloß. Wie mochte es ihnen ergehen? Dieser van Akkeren hatte sie in der Hand. Er würde sie quälen und foltern, er würde…
    Seine Gedanken stockten, weil er ein Geräusch vernommen hatte.
    Schreie!
    Nicht laut, eher leise, jammernd und auch wehklagend. Die zweite Haut auf seinem Rücken verdichtete sich. Das innerliche Zittern packte ihn wie Stromstöße, und als er sich umdrehte, geschah dies in einem Zeitlupentempo.
    Wieder fiel sein Blick auf das Foto mit dem toten Wirtsehepaar.
    Er schaute in die Gesichter, in die Augen, auf die Münder und stellte fest, daß sie lebten.
    Ja, sie bewegten sich!
    Die Schreie glitten aus ihnen hervor, sie trafen seine Ohren, er sah die Angst in den Zügen und mußte zugeben, daß die Gesichter der beiden Menschen lebten.
    Ein lebendes Foto!
    Begreifen konnte Didier das nicht. Nur fürchtete er sich vor diesen Dingen und ging langsam zurück. Blaß im Gesicht, mit Schweißperlen auf der Stirn. Die kleine Bar kam ihm plötzlich vor wie ein zu enges Gefängnis, das ihn allmählich erdrückte.
    Erst kurz vor der Tür drehte er sich

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