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0527 - Der Grausame

0527 - Der Grausame

Titel: 0527 - Der Grausame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durch ein Geisterdorf. Im Streulicht der Scheinwerfer glitten gespenstische Hauswände an ihnen vorbei, wirkten die Fenster wie dunkle Augen, die alles beobachteten. Selbst die Lichtinseln paßten nicht zu dieser Atmosphäre.
    Die Welt versank im Schnee.
    Jedenfalls hatten beide den Eindruck. Ununterbrochen rieselte es aus den tiefhängenden grauen Wolken. Am Straßenrand geparkte Autos sahen aus wie weiße Hügel.
    Frank Didier hockte angespannt auf dem Sitz. Er war nervös. Des öfteren fuhr seine Zungenspitze aus dem Mund und umkreiste die Lippen. Manchmal zwinkerte er auch mit den Augen oder atmete schnell und keuchend. Er konnte den Gedanken an diesen Zombie einfach nicht vertreiben, suchte ihn – und entdeckte ihn auch.
    Es war dicht vor dem Ende der Ortschaft auf der rechten Seite, als die Gestalt plötzlich aus einer Gasse trat, oberhalb des Schneegestöbers weiterlief, dabei auf die Straße ging und nicht auf den Lichtschein achtete, in den sie geriet.
    »Da ist er!« brüllte Frank so laut, daß Suko erschrak und das Lenkrad fast verrissen hätte.
    Der Inspektor nickte nur. Er drehte das Steuer nach rechts, der Wagen rutschte etwas ab, fuhr aber trotzdem in die Richtung, die Suko haben wollte.
    Der Zombie spürte die Gefahr. Er hielt etwas in der Hand. Nicht nur sein Messer, wahrscheinlich war es auch ein Teil der Fotos; die anderen steckten in der Außentasche des Hemdes.
    Suko wollte den Untoten überfahren.
    Es blieb beim Vorsatz. Als hätte Ariol es gerochen, so tauchte er weg und lief, mit steif wirkenden Bewegungen in die Gasse hinein, aus der er gekommen war.
    Didier fluchte.
    Suko sagte nichts. Er bremste ab, nicht behutsam genug, der Renault drehte sich etwas, kam aber zum Stehen. Suko sprang schon heraus. Er mußte auf dem Schnee aufpassen, nicht auszurutschen, lief um die Kühlerhaube herum und nahm die Verfolgung auf.
    Der Zombie war nicht mehr zu sehen. Die kleine Gasse hatte ihn regelrecht geschluckt.
    Wenig später tauchte Suko ein. Rechts stand ein alter Schuppen, dessen Dach sich unter der schweren Schneelast bog.
    Der Inspektor rechnete damit, den Zombie irgendwo vor sich zu finden, doch Ariol Le Duc hatte es schlauer angestellt. Er war an der Rückseite des Schuppens auf das Dach geklettert. Die Schneemassen gerieten ins Rutschen.
    Suko sah zwar noch die Bewegung, aber er konnte nicht mehr reagieren. Bevor er noch zur Seite springen konnte, wuchteten die Massen über die Dachrinne hinweg und fielen auf ihn nieder.
    Sie begruben den Inspektor mit einer Mischung von Eis und Schnee unter sich, so daß er sich vorkam, als wäre ein Stollen über ihm zusammengekracht.
    In den nächsten Sekunden hörte und sah Suko nichts. Ihn umgab eine erdrückende schweigende Welt. Auf den Lippen und sogar im Mund spürte er den Schnee. Das Zeug schmolz, Suko schluckte und drückte sich dann in die Höhe.
    Der Chinese war beileibe kein Schwächling. Hier hatte er Mühe, sich zu befreien.
    Er blieb in seiner knienden Haltung und holte einige Male tief Luft. Dann schaute er nach oben, während er auf die Beine kam.
    Natürlich war der Zombie verschwunden. Er hatte seinen Verfolger nur aufhalten wollen, und das war ihm verdammt gut gelungen. Naß und sich schüttelnd stieg Suko aus dem Schneehaufen, um wieder zum Wagen zurückzulaufen.
    Dort staunte ihn Frank Didier an. »Was ist denn mit Ihnen passiert, Inspektor?«
    »Nichts Besonderes, ich habe nur eine Schneedusche genommen.«
    »Freiwillig?«
    »Nein«, sagte Suko beim Einsteigen, »das sicherlich nicht.«
    »Wer dann?«
    Der Inspektor hämmerte die Tür zu. »Es war unser Freund, der Zombie. Er scheint mehr Instinkt zu haben, als ich angenommen habe. Er hockte auf einem Dach und schleuderte den Schnee.« Suko hob die Schultern. »Na ja, irgendwann werden wir ihn packen.«
    »Hoffentlich noch heute.«
    Der Renault wurde von Suko wieder auf die Straßenmitte gelenkt, wo die dicke Schneedecke längst alle anderen Spuren verdeckt hatte. Die Reifen wühlten sich durch die weiße Schicht, und die Fahrt glich mehr einer Rutschpartie.
    Es schneite, taute und fror fast gleichzeitig. Unter der weißen Schicht, die vom Gewicht des Wagens eingedrückt wurde, lagen Eisplatten, auf denen auch Winterreifen nicht viel ausrichten konnten. So brach der Wagen mal mit dem Heck aus, dann mit dem Vorderteil.
    »Und ich dachte immer, Frontantrieb wäre besser.«
    »Ist er auch«, erwiderte Frank. »Bei Glatteis nützen höchstens Spikes.«
    Suko nickte. Dabei tropfte Wasser

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