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053 - Die Schlacht von El'ay

053 - Die Schlacht von El'ay

Titel: 053 - Die Schlacht von El'ay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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hervor. »… als Toter… wandeln.« Kaum hatte er den Satz beendet, wich das letzte bisschen Leben aus ihm.
    Kimjo war erschüttert. »Ich habe Großvater nie so ängstlich gesehen wie beim Anblick der Mechicos«, flüsterte der Jello. »Er muss seinen Tod vorausgeahnt haben.«
    Das Brummen der Bellits schwoll wieder an. Die Mechicos kehrten zurück! Wenn sie nicht sofort handelten, erlitten sie das gleiche Schicksal wie der wehrhafte Greis. Kimjo hob sein Schwert, um Fongs letzten Willen zu erfüllen.
    Brina wandte sich ab, um die Enthauptung nicht mit ansehen zu müssen. Stattdessen eilte sie zu dem Abgang, hinter den anderen her, die ebenfalls erkannt hatten, dass sie die Stellung auf dem Dach gegen die Bellitreiter nicht halten konnten.
    Auf halbem Weg kam ihr Wulfgar entgegen. »Untote!«, brüllte er hysterisch. »Sie sind schon überall!«
    Die Malerin lief mit unvermindertem Tempo an ihm vorbei, getrieben von der Sorge um Meik.
    Als sie in den Schatten des Treppenhauses landete, sah sie, dass sie zu spät kam. Der schmächtige Blondschopf krümmte sich am Boden. Brina wusste nicht, was sie mehr entsetzte: die rote Lache, die sich rasend schnell unter seinem Körper ausbreitete, oder die über ihm stehende Untote, die eine blutbefleckte Klinge wieder und wieder hinab stieß.
    Die Mörderin hatte ein Gesicht, das sie nur zu gut kannte: Jiina! Irgendwie war es ihr gelungen, auf die hochgezogene Rampe zu klettern.
    Brina fühlte sich wie gelähmt. Ich bin schuld, hämmerte es durch ihren Kopf. Warum habe ich sie nicht unten am Haus von ihrem Dasein erlöst?
    Zu keiner Gegenwehr mehr fähig, ließ sie die Schwerter sinken. Wenn Kimjo nicht aufgetaucht wäre und sie gewaltsam mitgezerrt hätte, wäre Brina wohl ebenso wie Meik ihrer früheren Freundin zum Opfer gefallen. Wie in Trance folgte sie ihm die gewundene Treppe hinab, während ganz Jellotoon unterging.
    Begleitet von hundertfachen Todesschreien rannten sie durch den Fluchttunnel im Keller davon. Einer Ungewissen Zukunft entgegen.
    ***
    Amarillo, Medical Science Center
    Der blaue Schimmer des Monitors spiegelte sich auf der Brille aus Fensterglas wider, die Philipp Hollyday nur noch aus einer seltsamen Gewohnheit heraus trug. Im Gegensatz zu Dave McKenzie brauchte er nämlich keine. Mit nervösen Bewegungen hackte er auf die Returntaste des MSC-Players [3] ein, um ein angezeigtes Bild durch ein neues zu ersetzen. Als Matthew Drax eintrat, sah er müde auf, lächelte aber. »Du bist ja noch hier!« Er schaltete das Gerät aus, um sich seinem Besucher zu widmen. In dem vier mal fünf Meter großen Zimmer, das ihm die Cyborgs zur Verfügung gestellt hatten, standen nur ein Bett, ein Schrank sowie der Schreibtisch mit dem Computer. Die Lernprogramme und Unterhaltungsfilme, die darin abgespeichert waren, sollten ihm helfen, sich in der neuen Umgebung besser zurechtzufinden.
    Matt kratzte sich verlegen am Kinn. »Du hast also schon gehört, dass Aruula und ich mit nach El'ay fliegen?«
    »Ja sicher.« Hollyday tat, als ob das keine große Sache wäre. Die Furchen seiner Verätzungen wirkten längst nicht mehr so tief wie noch am Vortag. Dank des Regenerationsgels schimmerte das aufgequollene Narbengewebe nur noch zartrosa. Sein Nervenzusammenbruch schien ebenfalls überwunden zu sein. Hollyday wirkte vollkommen ruhig. Zu ruhig, als dass nicht irgendwelche Medikamente dafür verantwortlich waren.
    »Wir fliegen mit dem großen Transporter, den der Wissenschaftsrat bereitgestellt hat«, erklärte Matt, um nicht schweigend auf das entstellte Gesicht zu starren, das immer noch seinem alten Kollegen McKenzie ähnlich sah. »So können wir bereits unterwegs mit der Auswertung der Speicherkristalle anfangen. Ohne Naokis Hilfe wäre ich angesichts der Datenmenge aufgeschmissen. Außerdem brenne ich darauf, mir Takeo und Fudoh vorzuknöpfen.«
    Hollyday nickte. »Gute Idee. Würde ich an eurer Stelle genauso machen.«
    Matt kratzte sich erneut am Kinn. Wenn er das zur Gewohnheit wurde, würde er bald den Knochen freilegen.
    Verärgert nahm er die Hand herunter und sprach das aus, was ihm wirklich auf der Seele lag: »Ich lass dich nicht gerne hier zurück, aber es ist besser, wenn sich dein Zustand erst einmal stabilisiert.«
    Hollyday hob die Hände zu einer abwehrenden Geste. »Kein Problem.«
    »Du bist bei den Cyborgs in guten Händen. Sie lassen dir alle Freiheiten. Allerdings solltest du dich vorläufig nicht zu weit vom Medical Center entfernen.«
    Hollyday

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