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0531 - Das Grauen von Zagreb

0531 - Das Grauen von Zagreb

Titel: 0531 - Das Grauen von Zagreb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Griff nach vorn.
    Bisher hatte sie die Arme nach unten hängen lassen und an den Körper gepreßt. Sie kamen ihr vor wie steife Stöcke, und es fiel ihr schwer, sie zu bewegen.
    Sehr vorsichtig streckte sie den rechten Arm aus. Sie bewegte dabei die Finger, hörte auch das Knacken der kleinen Knochen und spürte auch den leichten Druck, als sie mit dem Handballen der Rechten das weiche Tuch des Tisches berührte.
    Noch immer bildeten die Karten einen bewegungslosen Fächer.
    Für Maria war es gleichzeitig eine Aufforderung.
    Ihre rechte Hand glitt auf den Kartenfächer zu. Sie fühlte sich nicht gut. Obwohl sie ausgezeichnete Augen besaß, verschwammen die Karten plötzlich vor ihren Blicken. Noch weiter drückte sie die Hand, dann erfolgte die erste Berührung.
    Das leichte Antippen gegen die graue Rückseite empfand sie wie einen Stromstoß. Vielleicht war es die Ungewißheit und die Angst, die sie so reagieren ließ.
    Ihre Hand wanderte an den Rückseiten der Karten hoch. Sie zögerte, eine bestimmte Karte aus dem Fächer zu nehmen. Es war für sie der wichtigste Griff in ihrem achtzehnjährigen Leben. Wenn sie Glück hatte, dann lief alles normal weiter, wenn nicht…
    Sie griff zu!
    Mit Daumen und Zeigefinger umklammerte sie einen oberen Kartenrand. Sie hatte sich für eine Spielkarte in der Mitte des Fächers entschieden, zog sie aber noch nicht hervor, zögerte einige Sekunden, dann gab sie sich einen innerlichen Ruck.
    Die Karte löste sich aus dem Fächer!
    Das Mädchen blieb zitternd stehen. Noch starrte Maria auf die graue Rückseite. Sie traute sich einfach nicht, die Karte umzudrehen. Ihr Herz schlug schneller, die Hände aber zogen sich langsam zurück. Sie schaute zu, wie sie allmählich aus dem harten Lichtkreis der Lampe verschwanden.
    Jetzt waren keine Karten mehr da!
    Maria stand so dicht am Tisch, daß ihr Körper ihn an der Kante berührte. Auch jetzt überlegte sie noch. Sollte sie die Karte sofort umdrehen? Welches Motiv würde sie zeigen?
    Sie tat es.
    Maria drehte rasch die Hand, schaute noch hin. Erst als Sekunden vergangen waren, warf sie einen Blick auf die Karte.
    Das Mädchen erstarrte. Aus seinem Mund löste sich ein leiser Schrei. Maria spürte den Schwindel, und der Tisch vor ihr bewegte sich wie in einem Kreisel.
    Ihre Lippen zuckten, sie wischte mit der freien Hand über die Augen, dann starrte sie wieder die Karte an.
    Es gab keinen Zweifel, keine Täuschung und auch keinen Ausweg mehr. Sie hatte die Karte gezogen, auf der ein schwarzes Skelett abgebildet war, das eine blinkende Sense schwang.
    Maria wußte auch, daß dies für sie den Tod bedeutete…
    ***
    Manchmal ist es wirklich gut, daß es eine Institution wie die NATO gibt, das will ich hier mal ehrlich zugeben. Ohne sie hätten wir mehr Probleme bekommen, so aber nahm uns die NATO noch eins ab.
    Und dieses Problem hieß Jane Collins.
    Sie wurde von einem der Jäger der NATO abgeholt und auf direktem Wege nach London geflogen. Mit einer normalen Maschine konnte sie schlecht reisen. Es war den anderen Passagieren einfach nicht zuzumuten, mit einer Person zu reisen, die als Kopf einen Skelettschädel besaß.
    Und was hatte sich Jane nicht für Hoffnungen gemacht, daß sie endlich von diesem verdammten Fluch befreit wurde.
    Sie war dem Magus von Zypern gefolgt und hatte sich vor dessen Karren spannen lassen. Ihm war es um einen gefährlichen Feind gegangen, der als rotes Skelett existierte, das von Jane Collins persönlich schließlich vernichtet worden war, doch auf den Lohn hatte sie vorerst verzichten müssen. [1]
    So stand sie auch weiterhin unter dem Fluch und lief tagsüber mit einem Skelettschädel herum. Wir hatten nichts tun können, standen dem Magus von Zypern allerdings skeptisch gegenüber. Er hatte Jane auf später vertröstet und ihr gesagt, daß er irgendwann, wenn sein Astralkörper wieder einmal mit den Hütern der Erde zusammentreffen würde, sich für die Detektivin einsetzen wollte.
    Der Magus selbst hatte seinen Feind nicht besiegen können, da er nur auf der Seite des Guten stand und jede Gewalt verabscheute.
    Jane hatte er für diese Tat eingespannt, weil sie sich, wenn sie den Skelettschädel trug, in einer Zwitterstellung befand.
    Für uns ging es um andere Dinge. Jane mußte nach London zurückgeschafft werden, das übernahm ein Flieger der NATO. Wir aber hatten einen neuen Auftrag bekommen, und sollten vorerst noch auf der Insel bleiben, wie ich bei einem Gespräch mit Sir James Powell in London

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