Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0531 - Das Grauen von Zagreb

0531 - Das Grauen von Zagreb

Titel: 0531 - Das Grauen von Zagreb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zu spät.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Wir werden sofort mit ihm Verbindung aufnehmen.«
    »Und die Tote?«
    »Kann warten. Wir werden sie sowieso erst begraben, wenn es finster geworden ist.«
    Die anderen dachten über den Vorschlag nach. Sie stimmten ab, und alle waren dafür.
    »Wie wird der Meister wohl entscheiden?« fragte jemand mit einer leisen Stimme, die kaum das Geräusch des fahrenden Lastwagens übertönte.
    »Tod!« erwiderte die Mädchenstimme. »Tod den Fremden!«
    Danach murmelten sie im Chor. »Tod den Fremden…«
    ***
    Wir konnten zufrieden sein, hatten uns neue Hosen und Hemden besorgt, einen schwarzen Opel Rekord zur Verfügung gestellt bekommen und auch einen Stadtplan, denn sonst hätten wir stundenlang suchen können. Da Suko ans Steuer wollte, ließ ich ihn. Ich dirigierte ihn durch die Stadt.
    Die einzelnen Gebäude der Universität lagen ziemlich verteilt.
    Wir sollten dorthin, wo die meisten Fakultäten untergebracht worden waren, auch die, wo man Geschichte studierte.
    Der Komplex erinnerte mich an einen Bau des Klassizismus, wie man ihn oft im Ostblock findet. Gewaltig in seinen Ausmaßen, ein viereckiger Klotz mit zahlreichen Fenstern, mehreren Etagen und langen Gängen.
    Umgeben war der Bau von einem großen Park, wo auch zahlreiche Bänke an den Wegrändern standen, Springbrunnen ihre Fontänen hochschleuderten, Rasenflächen im Sommer zum Pausieren einluden und auch nicht die Denkmäler vergessen worden waren, von denen wir mehrere entdeckten. Sie hatten alle etwas Heldenhaftes an sich. Siegertypen in jeder Pose. Das war nicht so mein Fall.
    Suko kurvte durch den Park. Ich schaute auf die Uhr. Es war mittlerweile Nachmittag geworden.
    Natürlich dachte ich ständig an den entführten Sarg mit der toten Maria. Ich überlegte auch, wo sie ihn hingebracht haben könnten, kam jedoch zu keinem Resultat. Suko und ich kannten uns in dieser Stadt einfach nicht gut genug aus.
    Einen Parkplatz besaß die Uni natürlich auch. Nicht asphaltiert, dafür mit grauer Asche bestreut. Wir konnten uns einen Stellplatz aussuchen.
    Ich war froh, den Wagen verlassen zu können, denn auf dem durchgesessenen Autositz hatte ich jede Unebenheit der Strecke mitbekommen, was meinem Hinterteil nicht gerade guttat.
    Suko lachte, als er mein etwas schiefes Grinsen sah. »Hast du was?« fragte er.
    »Der Sitz war nicht besonders.«
    »Meiner auch nicht.« Er hämmerte die Tür zu und sah mit Schrecken, wie der Wagen zu zittern anfing.
    »Vorsichtig, Kumpel, das ist schon eine Antiquität.«
    »Das sehe ich jetzt auch.«
    Auf dem Weg zum Parkplatz hatten wir auch den Eingang gesehen. Ein sehr breites Portal mit einer ebenso breiten Treppe. Beides paßte zu diesem Kasten.
    Auf dem Weg dorthin begegneten uns Studenten. Wir schauten sie uns sehr genau an.
    Es waren ganz normale junge Leute. Keiner von ihnen trug durchgehend schwarze Kleidung. Die hatten bestimmt nichts mit den Darkern oder den Finsteren zu tun.
    Die breite und hohe Tür ließ sich nur schwer aufziehen. Danach fanden wir uns in einer rechteckigen Halle wieder, deren Decke von mächtigen Säulen gestützt wurde. Das kalte Licht der Beleuchtung spiegelte sich auf den Fliesen.
    Die Halle selbst war zweigeteilt. Drei Stufen führten in die obere Hälfte. Die Treppen waren von einigen Studenten besetzt, die miteinander redeten und irgendwelche Berichte verglichen.
    An der gegenüberliegenden Wand liefen vier Paternoster auf und ab, ein ewiger Rhythmus.
    Man konnte auch über zwei breite Treppen in die oberen Etagen gelangen. Das waren Äußerlichkeiten, die wir beim Eintreten registrierten. Für uns war wichtig, mit dem Mann zu sprechen, der Geschichte unterrichtete. Wir kannten nicht einmal den Namen, aber es gab rechts von der Tür eine Portiersloge, wo wir sicherlich Auskunft bekommen konnten. Wir hofften auch, daß der Mann hinter dem Glasfenster unsere Sprache beherrschte.
    Die Scheibe wirkte sehr dünn innerhalb des dicken Mauerwerks.
    Wir klopften dagegen, erst dann schaute der Portier auf und gab uns durch eine Handbewegung zu verstehen, daß wir um die Loge herum und zu einer Tür gehen sollten.
    Das war kein Problem. Wir mußten eine braun gestrichene Tür aufziehen und sahen uns einem Mann gegenüber, der an seiner Brille herumfummelte. Die Brillengläser waren bestimmt so dick wie bei unserem Chef Sir James Powell.
    Der Mann hatte einen guten Blick. »Ausländer?« fragte er sofort und auf Englisch.
    »Ja.«
    »Das sieht

Weitere Kostenlose Bücher