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0534 - Der Unsichtbare

0534 - Der Unsichtbare

Titel: 0534 - Der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wollen !
    Wie hatte es Raffael noch so schön formuliert? Es muß jemand neben Ihnen an diesem oder am dritten Terminal gesessen haben!
    Der Verursacher der Fußabdrücke?
    Der Unsichtbare ?
    ***
    Der Versuch, über den Fußabdruck das mögliche Aussehen des Fremden zu errechnen, war schließlich endgültig gescheitert. Als Zamorra, vom Ehrgeiz und der Neugierde gepackt, doch noch einmal in den Keller hinabstieg, um die Maße der Spuren auf Notizpapier festzuhalten, konnte er sie nicht mehr finden. Jemand hatte ganze Arbeit geleistet und den Staub in der Kaverne so durcheinandergefegt, daß alles restlos verwischt war, und auch den Abdruck zwischen den Regenbogenblumen gab es nicht mehr. Wenn Zamorra und Nicole nun also nicht davon ausgehen wollten, daß sie beide gleichzeitig einen identischen Traum erlebt hatten, stand nunmehr fest, daß es tatsächlich einen Fremden gab, der sich im Château Montagne bewegte. Dieser Fremde hatte sich bemüht, alle Spuren, die Rückschlüsse auf ihn zuließen, zu löschen, und er mußte auch neben Zamorra gesessen und den Computer vom anderen Terminal her beeinflußt haben.
    Der Unsichtbare!
    Zamorra schnipste mit den Fingern.
    »Das war sein Fehler«, behauptete er. »Damit hat er mehrere Aktionen hier vor Ort durchgeführt, um sich zu schützen, doch da die nachweislich gerade erst in den letzten beiden Stunden stattgefunden haben, bekomme ich ihn!«
    »Und wie?« wollte Nicole wissen.
    Zamorra erinnerte sie an das Nächstliegende. »Ich werde mit Merlins Stern einen Blick in die Vergangenheit werfen. Damit werde ich ihn bei seiner Manipulation am Computer erwischen!«
    ***
    Merlins Stern, das handtellergroße zauberkräftige Amulett, das der Zauberer Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte, ermöglichte seinem Benutzer einen Blick in die Vergangenheit. Je weiter der zu beobachtende Zeitpunkt zurücklag, desto mehr psychische Kraft benötigte der Vorgang, und alles, was über 24 Stunden hinausging, war nur noch mit äußerster Anstrengung unter optimalen Voraussetzungen zu beobachten. Hier aber lagen höchstens zwei Stunden dazwischen; eine ausgezeichnete Vorbedingung.
    Zamorra leitete die Zeitschau ein. Er aktivierte den entsprechenden Sektor des Amuletts. Der stilisierte Drudenfuß in der Mitte der Silberscheibe verwandelte sich in eine Art Mini-Bildschirm, der die unmittelbare Umgebung zeigte. Er gab sie wie im Film wieder – rückwärts laufend, weil Zamorra es so befohlen hatte und herausfinden wollte, was in der nahen Vergangenheit wirklich geschehen war. Er wußte, er würde sich selbst an seinem Arbeitstisch vor der rechten der drei Computertastaturen sitzen sehen, und er wollte herausfinden, wer als Unsichtbarer im gleichen Moment, da er sich auf Tasten und Bildschirm konzentrierte, von einem der beiden anderen Terminals aus jene zerstörerische Befehlszeile installiert hatte.
    Nicole und auch Raffael sahen neugierig zu. Nicole beugte sich über Zamorras Schulter, um das kleine Bild des Amuletts besser sehen zu können.
    Etwa vier oder fünf Stunden später fand Butler William sie in Zamorras Arbeitszimmer und alarmierte telefonisch den Notarzt.
    ***
    Was sie alle drei schlagartig außer Gefecht gesetzt hatte, konnten sie sich beim besten Willen nicht erklären, und Merlins Stern konnte oder wollte Zamorra keinen einzigen Hinweis geben, obgleich er dem Amulett eindringlich Fragen stellte, nachdem er wieder auf den Beinen war. Doch das künstlich entstandene Bewußtsein in der magischen Scheibe hüllte sich in Schweigen.
    Einen weiteren Versuch, in die Vergangenheit zu blicken, riskierte Zamorra nicht. Der Meister des Übersinnlichen war froh, zusammen mit Nicole und Raffael diesen Abwehrschlag heil überstanden zu haben, und er wollte es nicht darauf ankommen lassen, daß es beim nächsten Mal noch schlimmer wurde. Raffael lag immer noch in seinem Bett; die relativ schwache Konstitution des sehr alten Mannes war durch den unerklärlichen magischen Abwehrschlag wesentlich mehr angegriffen worden als die beiden Unsterblichen.
    Immerhin bekam Zamorra hierdurch einen Eindruck von der Stärke des Unsichtbaren, der alles daran setzte, unsichtbar und unerkannt zu bleiben. Zamorra fragte sich, warum der Fremde so und nicht anders handelte. Er hätte es mühelos fertiggebracht, die drei Menschen zu töten.
    »Er war also nach wie vor im Raum, um uns zu beobachten«, folgerte er. »Was ich nicht begreife, ist, daß keiner von uns seine Nähe

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